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Irland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die Republik Irland, die Insel im geografischen Sinn wird unter Irland (Insel), die Provinz unter Nordirland behandelt.
Éire (irisch)

Ireland (engl.)
Irland

Flagge der Republik Irland
Wappen der Republik Irland
(Details) (Details)
Amtssprache Irisch, Englisch
Hauptstadt Dublin (ir. Baile Átha Cliath)
Staatsform Republik
Staatsoberhaupt Präsidentin Mary McAleese
Regierungschef Ministerpräsident Bertie Ahern
Fläche 70.280 km²
Einwohnerzahl 4.234.925 (Stand April 2006)
Bevölkerungsdichte 60 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 40.610 US-$ (2005)
HDI (4.) 0,956
Währung Euro
Nationalhymne Amhrán na bhFiann
Nationalfeiertag 17. März (St. Patrick's Day)
Zeitzone UTC +0
Kfz-Kennzeichen IRL
Internet-TLD .ie
Telefonvorwahl +353

Irland (amtlicher deutscher Name, irisch Éire [ˈeːrʲə], engl. Ireland), häufig auch Republik Irland (irisch Poblacht na hÉireann, engl. Republic of Ireland) ist ein Inselstaat auf der gleichnamigen Insel Irland. Er grenzt im Norden an das Vereinigte Königreich (Provinz Nordirland) und ist im Osten von der Irischen See und im Westen und Süden vom Atlantik umgeben. Irland ist Mitglied der Europäischen Union. Der Großteil der Bevölkerung bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben.

Wikimedia-Atlas: Irland – Geografische und historische Karten

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Hauptartikel: Geographie Irlands

Im Landesinneren der Insel finden sich überwiegend Ebenen, die außen von hügeligem Gebiet eingeschlossen sind.

Der Fluss Shannon, der von Norden nach Süden verläuft, ist der längste der Insel. In den Ebenen liegen eine große Zahl von Seen, die die Landschaft maßgeblich prägen. Lough Neagh, der zu Nordirland gehört, ist der bekannteste der irischen Seen.

Der höchste Berg ist mit 1.041 m der Carrauntoohil (andere Namen Carrantuohill, Carrantual, Carntuohil). Er liegt im Südwesten der Insel in den Macgillicuddy's Reeks.

Über das Land verteilt gibt es eine Reihe von Nationalparks.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Irlands

Die Geschichte Irlands beginnt mit der Besiedlung in der Steinzeit. Keltischsprachige Familien brachten etwa um 300 v. Chr., dem Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit, nach und nach die keltische Sprache. Schon im Römischen Reich war die Insel Irland unter dem Namen Hibernia bekannt. Im Laufe der Geschichte gab es eine Reihe von Königreichen und Fürstentümern in Irland.

Der Christianisierung Anfang des 5. Jahrhunderts durch britische Sklaven, unter ihnen auch der heutige Nationalheilige Patrick von Irland, folgte die erste irische Blütezeit, die jäh durch die Beutezüge der Wikinger unterbrochen wurde. Es folgte im Jahre 1169 die Eroberung durch die Normannen, die eine fortgesetzte Dominanz Englands über Irland einläutete. Englische Eroberer konfiszierten den Landbesitz der Iren und vertrieben sie in den unfruchtbaren Westen der Insel.

Die Politik der großen englischen Grundbesitzer in Irland verursachte die Hungersnot von 1845 – 1849. 1,5 Millionen Iren verhungerten und viele wanderten nach Amerika aus. Britische Behörden verschleppten bewusst Maßnahmen zur Eindämmung der Hungersnot.[1]

Ein erster Schritt in Richtung politische Unabhängigkeit war der Dominion-Status am 6. Dezember 1921, der eine größere innenpolitische Eigenständigkeit garantierte und erst nach blutigen Ausschreitungen gewährt wurde. Sechs Grafschaften in der Provinz Ulster blieben allerdings nach dem Abkommen Bestandteil Großbritanniens. Der Nordirlandkonflikt hat darin seinen Ursprung und überschattet die irisch-britische und innerirische Politik bis heute. Auch als Irland am 18. April 1949 nach über drei Jahrhunderten britischer Herrschaft aus dem Commonwealth ausschied, verblieben die sechs nordirischen Grafschaften im Vereinigten Königreich. Jedoch zeichnet sich seit dem Karfreitagsabkommen und dem Verzicht auf Nordirland durch die Republik Irland eine deutliche Entspannung ab.

Wirtschaft

Allgemeines

Irland, einstiges „Armenhaus“ der damaligen EG, ist im Jahr 2005 nach mehrjährigem starkem Wachstum einer der reichsten Staaten der EU und weltweit. Das inflationsbereinigte Pro-Kopf-Einkommen in Irland liegt innerhalb der EU nach Luxemburg auf Rang 2 und ist etwa 31 % höher als in Deutschland. Irland wird wegen seiner guten wirtschaftlichen Entwicklung oft Keltischer Tiger genannt. Durch den gesetzlichen Mindestlohn liegt das monatliche Einkommen bei Vollzeitangestellten nicht unter 1.183 Euro. Nach einer zwischenzeitlichen Senkung zur Wirtschaftsförderung und Anwerbung ausländischer Firmen auf 10 % beträgt die Unternehmenssteuer nun 12,5 %, was immer noch den geringsten Wert innerhalb der EU bedeutet. Es besteht jedoch ein starkes wirtschaftliches Gefälle zwischen den großen Zentren wie Dublin, Limerick und Cork auf der einen Seite und den ländlichen Gebieten auf der anderen.

Basisdaten

Stand 2005:

  • Bruttoinlandsprodukt (BIP): 148,556 Milliarden Euro
  • BIP pro Kopf: 35.634 Euro
  • Vermögen pro Kopf: 148.130 Euro, das höchste Europas.
  • Mehrwertsteuer: 21 % auf Güter, 12 % auf Dienstleistungen (Auf Bücher und Kinderbekleidung wird keine Mehrwertsteuer erhoben)

Staatsausgaben

2002 lag der Anteil der Staatsausgaben in Prozent der Gesamtausgaben des Staates für

(Quelle: EUROSTAT/Lenka Pulpanova: Ausgaben des Staates, in: Statistik kurz gefasst 43/2004 (PDF))

Religion

Die Bevölkerung Irlands bekennt sich zu 88,4 Prozent zum römisch-katholischen Glauben, 3,0 Prozent gehören der anglikanischen Church of Ireland an. Daneben gibt es noch 1,3 Prozent Angehörige anderer christlicher Kirchen, sowie 0,5 Prozent Muslime.

Die römisch-katholische Kirche besteht aus vier Erzbistümern mit Sitzen in Armagh, Dublin, Tuam und Cashel. Primas von ganz Irland ist der Erzbischof von Armagh.

Die anglikanische Kirche ist seit 1869 von der englischen Kirche unabhängig. Sitz des obersten Primas ist Armagh.

Die Presbyterianische Kirche ist vor allem unter den Nachfahren der schottischen Ansiedler stark verwurzelt. Deshalb ist sie am stärksten in Nordirland verbreitet.

Daneben gibt es noch kleinere methodistische und evangelisch-lutherische Kirchen.

Irland ist im angelsächsischen und deutschen Sprachraum auch bekannt für die Irischen Segenswünsche.

Politik

Hauptartikel: Politik (Irland)

Der Premierminister (ir. Taoiseach, gesprochen "Tíschach") wird vom Parlament nominiert und vom Präsidenten ernannt. Üblicherweise ist er der Parteichef der stärksten Parlamentspartei oder der größten Koalitionspartei.

Das Parlament (Oireachtas) besteht aus zwei Kammern und dem Präsidenten: Dabei bildet der Senat (Seanad Éireann) das Oberhaus und das Repräsentantenhaus (Dáil Éireann) das Unterhaus. Der Senat besteht aus 60 Mitgliedern, von denen 11 durch den Premierminister ernannt und 49 von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gewählt werden (Landwirtschaft und Arbeiterschaft je 11, Industrie und Handel 9, Öffentliche Verwaltung 7, Universitäten 6 und Kultur und Erziehung 5). Diese Wahlen finden innerhalb von 90 Tagen nach der Auflösung des Repräsentantenhauses statt.

Das Unterhaus besteht aus 166 Mitgliedern, wobei die Zahl der Mitglieder von der Einwohnerzahl Irlands abhängt. Auf je 20.000 bis 30.000 Einwohner kommt ein Abgeordneter. Die Mitglieder des Unterhauses werden nach der übertragbaren Einzelstimmgebung (engl. Single Transferable Vote) in 42 Wahlkreisen, in denen je zwischen drei und fünf Mandate zu vergeben sind, gewählt. Wahlen müssen innerhalb von 30 Tagen nach der Auflösung des Repräsentantenhauses stattfinden. Das Unterhaus wird derzeit für höchstens fünf Jahre gewählt, eine frühere Auflösung ist aber möglich.

Die Regierung (An Rialtas) besteht aus höchstens 15 Mitgliedern. Dabei dürfen nicht mehr als zwei Minister aus dem Senat kommen, der Premier, der Stellvertreter des Premier und der Finanzminister müssen dem Repräsentantenhaus angehören.

Eine Auswahl irischer Parteien:

Irland stellte von 2002 bis 2004 den Präsidenten des Europaparlaments Pat Cox, der irische EU-Kommissar für die Zeit von 2004 bis 2009 ist Charlie McCreevy (Binnenmarkt und Dienstleistungen), sein Vorgänger war David Byrne (Gesundheit und Verbraucherschutz).

Aktuelle Politik

Dublin bei Nacht
Dublin bei Nacht

Am 29. März 2004 führte Irland als erstes EU-Land ein totales Rauchverbot in allen öffentlichen Einrichtungen ein. Das Verbot gilt nicht für Hotelzimmer, Gefängnisse und psychiatrische Anstalten. Mit dieser Entscheidung nahm Irland eine Vorreiterrolle in Europa ein. Um die Einhaltung zu überwachen, wurden rund 400 amtliche Kontrolleure eingestellt. Zudem drohen Strafen bis zu 3000€. Das Rauchverbot wird von der irischen Öffentlichkeit sehr unterstützt und wird erstaunlicherweise gut eingehalten.

In den letzten Jahren steht das veraltete und wenig effektive Gesundheitssystem aufgrund öffentlichen Druckes verstärkt im Blickfeld.

Auch die hohe Zahl der Verkehrstoten aufgrund mangelnder westlicher Standards stellt ein großes Problem dar.

Außerdem wird versucht, den großen wirtschaftlichen Unterschied zwischen den beiden großen Zentren - Dublin und Cork - auf der einen Seite und den Midlands bzw. den Counties an der Westküste auf der anderen Seite zu beheben.

Auch gibt es einen hohen Anteil an relativer Armut - dem höchsten in Westeuropa mit ca. 22%-, den es zu bekämpfen gilt. Damit sind auch die großen sozialen Unterschiede verbunden.

Des Weiteren finden regelmäßige Gespräche zwischen Tony Blair (Premierminister Vereinigtes Königreich) und Bertie Ahern (Ministerpräsident Irland) bezüglich Nordirland statt.

Provinzen

Hauptartikel: Gliederung Irlands

Irland besteht aus 4 Provinzen (Connacht, Leinster, Munster, Ulster), die sich nochmal in Bezirke (counties) aufspalten. Diese Provinzen haben in dieser Form allerdings keine Bedeutung mehr für die Verwaltung des Staates. Sie sind historisch gewachsen und spielen lediglich im Sport noch eine Rolle, da dieser in Irland auf kommunaler Basis organisiert ist.

Siehe auch: Liste der Städte in der Republik Irland

Infrastruktur

Flugverkehr

Irland hat Flughäfen in Dublin, Kerry, Cork, Shannon (Irland) u. a., die von Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss, Ryanair, TUIfly und der einheimischen Fluggesellschaft Aer Lingus angeflogen werden. Ebenso existiert eine Inlandsfluglinie, die Aer Arann.

Schienenverkehr

Weiterhin existiert ein recht dünnes Eisenbahnnetz in 1.600 mm Spurweite, das aber ausgebaut wird. Wichtigste Bahngesellschaft ist die Córas Iompair Éireann.

ÖPNV

Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in Dublin ist im Verhältnis zu anderen europäischen Metropolen sehr schlecht, so dass die Stadt in der Rushhour regelrecht im Verkehr erstickt.

Busverkehr

Bus Eireann ist die nationale Busgesellschaft, die eine große Zahl von Verbindungen anbietet. Vergleichbar mit den amerikanischen Greyhound-Bussen, verbinden zahlreiche Überlandbusse die einzelnen Regionen.
Von den zentralen Haltepunkten, die jedoch nicht immer zwingend im Zentrum der angefahrenen Städte liegen, fahren lokale Buslinien auch in entferntere Gegenden. Die Fahrpläne sind jedoch genau zu studieren, da einige Verbindungen doch recht selten fahren. Beispielsweise nur einmal täglich.

Straße

Die Straßen in der Republik sind bedingt durch die geringe Bevölkerungsdichte meist schlechter als auf dem europäischen Festland. Straßen werden in Irland einer von 4 Klassen zugeordnet:

Motorway (Kürzel M)

Motorways entsprechen in etwa einer vierspurigen deutschen Autobahn mit Mittelstreifen und breiten Seitenstreifen (hard shoulder). Sie sind hauptsächlich auf den Großraum Dublin konzentriert. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Motorways beträgt 120 km/h oder 100 km/h. Einige Abschnitte von Motorways, beispielsweise von der M4, sind gebührenpflichtig. Die Gebühr beträgt zwischen 1 und 3 Euro. (Stand: 08/2006) Die Beschilderung für Richtungs- und Entfernungsinformationen auf Motorways ist in blau gehalten. Irland hat in Westeuropa im Verhältnis zur Bevölkerung die geringste Dichte an Autobahnen.

National Road (Kürzel N)

National Roads entsprechen zumindest in ihrer Funktion den deutschen Bundesstraßen. Die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten sind 100 km/h oder 80 km/h. Viele der National Roads sind inzwischen gut, einige zum Teil vierspurig ausgebaut. In dünn besiedelten, bergigen oder wenig touristisch geprägten Gebieten Irlands sind National Roads jedoch oft nicht von Landstraßen zu unterscheiden. Die Beschilderung für Richtungs- und Entfernungsinformationen auf National Roads ist in grün gehalten.

Link Road (Kürzel R)

Link Roads sind nachrangige ländliche Fahrbahnen zum Teil ohne Markierungslinien. Da sie besonders durch ländliche Gegenden führen, werden sie oft von Schafen, Kühen, Pferden oder Wildtieren überquert oder begangen, entsprechend rücksichtsvolle Fahrweise ist daher geboten. Zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Link Roads ist zumeist 80 Km/h, wobei diese Geschwindigkeit selten gefahrlos realisiert werden kann. Die Beschilderung für Richtungsangaben auf Landstraßen ist Schwarz auf Weiß gehalten und häufig mangelhaft bis nicht vorhanden. Ortsangaben finden sich in einigen Gebieten Irlands zudem nur in irischer Sprache.

Landstraßen

Landstraßen sind kleine Verbindungsstraßen oder -wege zwischen kleinen Ortschaften. Sie sind zumeist von Mauern oder hohen Hecken begrenzt und sehr schmal. Dessen ungeachtet findet sich auch auf Landstraßen die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.

Seit Ende der 90er Jahre baut die irische Regierung das Straßennetz durch Investitionsprogramme im Umfang mehrerer Milliarden Euro aus. Seitdem finden kontinuierlich Ausbesserungsarbeiten an einem Großteil des Straßennetzes statt. Zum Einsatz kommen dabei jedoch nicht Asphalt oder Beton, sondern zumeist Rollsplitt, der durch die Nutzung der Straße allmählich in einen weicheren Teer-Untergrund eingepresst wird. Irische Straßen erscheinen dadurch rau und uneben.

Umstellung auf das metrische Maßsystem

Anfang 2005 stellte die Republik Irland vom angloamerikanischen Maßsystem auf das metrische System um, seitdem werden Geschwindigkeiten in km/h sowie Entfernungen in Kilometern und nicht mehr in mph beziehungsweise in Meilen gemessen. Folglich ist die Strecke auf vielen Verkehrsschilder noch in Meilen angegeben, wobei diese keine Angabe der Maßeinheit haben. Auf den neuen Schildern steht das Kürzel km. Alte Autotachos zeigen auch mph statt km/h an.

Ein PKW darf mit einem EU-Führerschein gelenkt werden, wobei zu beachten ist, dass in Irland Linksverkehr herrscht.

Die Grenzkontrollen zwischen der Republik Irland und Nordirland wurden komplett abgeschafft.

Kultur

Allgemeines

Das kulturelle Leben spielt sich hauptsächlich in den wenigen großen Zentren (Dublin, Cork, Galway und Limerick) ab. Vor allem in den Midlands geschieht relativ wenig.

Bibliothekswesen

1947 wurde mit dem Public Library Act der Bibliotheksrat An Chomhairle Leabharlanna ins Leben gerufen. Damit wurde das Bibliothekswesen revolutioniert. Heute erfüllt die Leabharlann Náisiúnta na hÉireann die Funktion einer Nationalbibliothek. An Chomhairle Leabharlanna, zunächst gegründet um die Versorgung und Entwicklung von Bibliotheksdienstleistungen zu gewährleisten, bekam 2001 zusätzliche Aufgaben. Diese Aufgaben sind im Wesentlichen, die Hauptbibliotheken zu beraten und sie unterstützen, Empfehlungen und Gutachten für die Ministerien zu erstellen und die Kooperation zwischen den öffentlichen Bibliotheken und den wissenschaftlichen Bibliotheken zu unterstützen und zu erleichtern. Außerdem ist An Chomhairle Leabharlanna in viele Aktivitäten und Programme, die die Bibliotheken fördern, integriert. (Zum Vergleich: in Deutschland gibt es weder ein Bibliotheksgesetz, noch - seit der Schließung des Deutschen Bibliotheksinstituts (DBI) im Jahre 2000 - eine zentrale Beratungs- und Entwicklungsagentur)

In Irland gibt es 32 Hauptbibliotheken. Davon werden 27 von den Landkreisen getragen und 4 von den Städten Cork, Dublin, Limerick und Waterford. Eine Bibliothek liegt dabei zwischen zwei Counties und wird deshalb von beiden unterstützt. Die Strategien und Methoden der Bibliotheken variieren von Stadt zu Stadt, denn die Hauptbibliotheken handeln unabhängig voneinander.

Zu den 32 Hauptbibliotheken kommen weitere 345 Zweigbibliotheken hinzu. Dazu zählen auch Bibliotheken von Krankenhäusern, Schulen, Gefängnissen und so genannte Kommunikationszentren. Auch die 29 Fahrbibliotheken sind hier mit einberechnet, welche entlegene oder bevölkerungsarme Landstriche mit Büchern und anderen Medien versorgen.

Zu den Angeboten der Bibliotheken gehören im allgemeinen Sachliteratur und Belletristik, Service und Programme für Kinder und Jugendliche, Referenzmedien, Informationen zur Weiterbildung und allgemeine, lokale Informationen. Außerdem wird in jeder Bibliothek ein öffentlicher Zugang zum Internet angeboten. Alle Hauptbibliotheken bieten zusätzlich in der Bibliothek Opacs an, welche den Nutzern zur Verfügung stehen. Das heißt, dass alle Bibliotheken ein elektronisches Verwaltungssystem besitzen. Einige Kataloge sind auch über das Internet abrufbar.

In den öffentlichen Bibliotheken gibt es ca. 12,5 Millionen Medieneinheiten. Dazu gehören Bücher, Manuskripte, Bilder, Loseblattsammlungen, CDs, CD-Roms, DVDs, Kassetten, Videos und vieles mehr. Im Gegensatz zu Deutschland wird in irischen öffentlichen Bibliotheken pro Einwohner weniger ausgeliehen. In Deutschland sind es 4,1 Medieneinheiten pro Einwohner, in Irland 3,4. Die öffentlichen Bibliotheken werden dennoch von ca. 21 % der Bevölkerung genutzt. 2002 gab es 809.158 Leser mit einem Bibliotheksausweis.

Mit den Sachkosten liegen die irischen Bibliotheken jedoch höher als deutsche Bibliotheken. In Irland werden 2,10 € pro Einwohner und in Deutschland 1,10 € pro Einwohner ausgegeben.

Finanziert werden die Bibliotheken hauptsächlich über Steuern. Ca. 10 % werden über Mitgliedsbeiträge, Nutzergebühren und Bußgelder finanziert. Außerdem unterstützt das Department of the Environment and Local Government die Bibliotheken seit 1998 mit 34 Millionen €, die für den Bau und das Mieten von Gebäuden verwendet werden. Aber auch die Automatisierung von Arbeitsabläufen und der Bestandsaufbau wird mit diesen Geldern gefördert.

Musik

Hauptartikel: Irish Folk

Die irische Musik stammt von der Musik der Kelten ab und ist vor allem bekannt durch die typischen Instrumente wie die Fiddle (Geige), deren Spiel sich durch den wilden irischen Stil auszeichnet, die Flöte, vor allem die Tin Whistle, und die Harfe, die das älteste irische Instrument ist. Lange Zeit waren die instrumentale und die vokale Musik getrennt, erst im 18. Jahrhundert wurden beide zusammen gebracht. Obwohl die Volksmusik vieler Länder vor allem bei der Jugend an Popularität verlor, wird die traditionelle irische Musik auch heute noch viel gehört.

Ein besonderes Element der irischen Musik ist das Tanzen. Stepptanz und Formationstanz sind in Irland sehr beliebt und haben eine lange Tradition.

Irische Renaissance

Hauptartikel: Irische Renaissance

Wahrzeichen

Bekannte Iren

Hauptartikel: Iren

Siehe auch

Portal-Logo Portal: Irland – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Irland

Anmerkungen

  1. Gunnar Heinsohn : Lexikon der Völkermorde, rororo 1999

Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Irland – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Irland – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

Koordinaten: 51°-55° N, 6°-11° W

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