Supernovaüberrest
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Supernovaüberrest (engl. supernova remnant, kurz SNR) ist ein Emissionsnebel, der durch eine Supernova entsteht und häufig eine Schalenstruktur aufweist.
Die bei einer Supernova freiwerdende Energie wird zu 99% als Neutrino-Strahlung abgegeben, die mit Materie kaum wechselwirkt; durch das verbleibende Prozent werden die äußeren Schichten des Vorläufersterns stark beschleunigt. Die entstehende überschallschnelle Schockwelle aus stellarem Material breitet sich mit einer annähernd konstanten Geschwindigkeit von etwa 10.000 km/s weit ins interstellare Medium aus und heizt dieses auf 107 bis 108 K auf. In dieser freien Expansionsphase, die etwa 200 Jahre andauert, erreicht der SNR eine Größe von etwa 10 Lichtjahren. Es schließt sich eine etwa 10.000 Jahre andauernde Strahlungsphase an.
Supernovaüberreste weisen oft eine Schalenstruktur auf, da durch Materieeinfall auf den kompakten Überrest weitere Schockwellen ausgelöst werden können. Diese weiteren Ausbrüche können noch Jahrhunderte später stattfinden. So konnte 2005 ein Team von Astronomen am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg mit dem Spitzer-Weltraumteleskop bei Cassiopeia A, der Supernova von 1680, ein Infrarotecho nachweisen, das durch einen Ausbruch im Jahr 1953 hervorgerufen wurde, d. h. 273 Jahre nach der eigentlichen Supernovaexplosion.
Der vielleicht berühmteste und bestbeobachtete Überrest ist Supernova 1987A, der von einer Supernova in der Grossen Magellanischen Wolke stammt. Weitere gut bekannte Supernovaüberreste sind der Krebsnebel, der Überrest der Supernova 1054; Brahesche Supernova, ein Überrest benannt nach Tycho Brahe, der die Helligkeit der Explosion 1572 aufzeichnete; und Keplers SNR (Supernova 1604).
[Bearbeiten] Referenzen
[Bearbeiten] Weblinks
- SNR Catalogue (D. A. Green Cambridge University)
- NASA: Introduction to Supernova Remnants.
- Supernova Remnant (UOttawa)
- Afterlife of a Supernova