Synagoge von Dura Europos
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Die Synagoge von Dura Europos ist von besonderer Bedeutung, da sie die einzige erhaltene Synagoge aus der Antike ist, die zum großen Teil mit figürlichen Wandmalereien dekoriert wurde. Im Judentum besteht normalerweise ein Bilderverbot.
Die Synagoge von Dura Europos entwickelte sich aus einem Privathaus, das wohl schon im späten zweiten nachchristlichen Jahrhundert als Gotteshaus genutzt wurde. Dieser Bau wurde nach einer datieren Ziegelinschrift in den Jahren 244/245 durch einen Neubau ersetzt.
Das Haus was ca. 15 x 8 m groß mit einem ca. 10 x 8 m großen Anbau.[1] Der Hauptbau gruppierte sich um einen Hof. Der Anbau bestand aus einem Peristyl und dem Versammlungsraus für die Gemeinde. Dieser Versammlungsraum war nun mit Wandmalereien ausgemalt, die Szenen aus dem Alten Testament zeigen. In mehrenen Registern sind einzelne bemalte Felder angeordnet. Es findet sich Moses am brennenden Busch, der Auszug der Israelieten aus Ägypten, die Rückführung der Bundeslade, sowie viele weitere Szenen. Die Malereien stehen in der Tradition der parthischen Kunst. Sie sind so gut erhalten, da im Jahr 256 die Stadtmauer von Dura Europos aufgeschüttet wurden und zu diesem Zweck Häuser, die nahe an der Stadtmauer standen, vollkommen zugemauert wurden und als Teil einer neuen Mauer erstanden.
Obwohl diese Szenen bisher einmalig sind, so gibt es Anzeichen, dass zu dieser Zeit noch andere ausgemalte Synagogen gab. Im Jerusalemer Talmud (Traktat Avoda Zara [Götzendienst] III 3/42a) wird berichtet, dass man um diese Zeit anfing die Wände von Synagogen zu bemalen und dass der damalige Rabbi Jochanan dies nicht verhinderte. Aus Apameia Kibotos gibt es sogar unter Münzen, die unter Septimius Severus geprägt wurden und die Arche Noah zeigen.
[Bearbeiten] Bilder aus der Synagoge
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Arne Effenberger: Frühchristliche Kunst und Kultur, Leipzig 1986, S. 89-91 ISBN 3733800109
- C. H. Kraeling: The excavations at Dura-Europos: conducted by Yale University and the French Academy of Inscriptions and Letters, Final report 8 Part 1, The synagogue, New Haven: Yale University Press, 1956