Tagebuch eines Skandals

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Tagebuch eines Skandals (Notes on a Scandal) ist ein britisches Filmdrama von Richard Eyre aus dem Jahr 2006. Die Handlung beruht auf dem Roman „What Was She Thinking: Notes on a Scandal“ von Zoë Heller aus dem Jahr 2003.

Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Kritiken 3 Auszeichnungen 4 Hintergrund 5 Literatur 6 Quellen 7 Weblinks

[Bearbeiten] Handlung

Die über 60-Jährige Barbara Covett ist Geschichtslehrerin an der Londoner St. Georg’s Schule, an der sie nach altmodischen sittengetreuen Methoden ihren Lehrplan gestaltet. Ihr Unterricht gilt als hart und unbeliebt, dennoch wird sie als Lehrkraft von ihren Kollegen geachtet. Außerhalb der Schule führt sie hingegen ein eher einsames Dasein, ohne Freunde und auch ohne eine eigene Familie. Dies ändert sich als eines Tages die junge Kunstlehrerin Sheba Hart an ihre Schule versetzt wird, die im Rahmen des Erziehungsprogramms „Besserung durch Bildung“ an der Schule tätig sein soll. Die neue pädagogisch eher unvermögende Lehrerin wird sofort von Covett in Augenschein genommen, die durch Beobachtungen und ersten Kontaktversuchen so ihren trüben Alltag bereichert. Covett freundet sich bald mit der unkonventionellen lockeren Kollegin an und entdeckt eine bisher nicht gekannte sexuelle Anziehung ihr gegenüber. In einem Gespräch vertraut sich Sheba später Barbara an und beklagt die mangelnde Leidenschaft ihres 20 Jahre älteren Mannes Richard sowie den Wunsch das Mutterdasein für eine kurze Zeit zu entfliehen.

Während einer Schulaufführung beobachtet Covett zufällig Hart bei einem Liebesakt mit dem erst 15-jährigen Schüler Steven Connolly. Später stellt Covett die geständige Lehrkraft und benutzt ihr Wissen über die Affäre als Druckmittel, um mehr von Shebas Privatleben in Erfahrung zu bringen und so eine ewige Freundschaft zu erpressen. Gleichzeitig erhofft sie sich von Sheba eine gewisse Zuneigung als Dank für ihre Verschwiegenheit um deren skandalöses Geheimnis. Der jungen Lehrerin gelingt es einigermassen sich von Steven zu lösen indem sie sich in ihr Familienleben flüchtet, wo sie verstärkt ihre Tochter Polly sowie den am Down-Syndrom erkrankten Sohn Ben umsorgt.

Als allerdings eines Tages die alterschwache Katze von Barbara eingeschläfert werden soll, verlangt Barbara von Sheba, dass sie sie begleitet. Sheba lehnt jedoch ab, da sie mitsamt ihrer Familie andere Pläne hat. Es kommt zu einem Zerwürfnis und die verbitterte Barbara fühlt sich von ihrer einzigen Freundin im Stich gelassen und zutiefst verletzt. In diesem Zustand verrät sie Shebas Geheimnis einem Kollegen, der daraufhin diesen Vorfall meldet, so das der Skandal schließlich öffentlich wird und ein reges Interesse nach sich zieht. Barbara wird bald als Mitwisserin in der Schule enttarnt und vom Unterricht suspendiert, nachdem sie sich weigerte, einer Frühpensionierung zuzustimmen. Shebas Ehe zerbricht derweil mit dem Bekanntwerden ihrer Affäre, sie trennt sich von ihrem Ehemann und zieht bei Barbara ein, von deren Verrat sie zu diesem Zeitpunkt noch nichts ahnt. In Barbaras Wohnung findet sie ein paar Tage später deren Tagebuch, das akribisch alle Tagesabläufe dokumentiert und sie somit als Verräterin entlarvt. Daraufhin verlässt sie die Wohnung ihrer vermeintlichen Freundin und kehrt zu ihrem Ehemann zurück.

Sheba Hart wird am Ende des Filmes zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Barbara hingegen lernt Anabelle kennen, eine junge Frau in Shebas Alter, die gerade einen Artikel zur Urteilsverkündung in einer Tageszeitung liest. Barbara spricht sie an und versucht, auf diesem Wege eine neue Freundschaft zu erlangen.

[Bearbeiten] Kritiken

Justin Chang lobte in Variety vom 8. Dezember 2006 die Darstellung von Judi Dench, die den Zuschauer einlade, Mitgefühl für die Einsamkeit des von Dench gespielten Charakters zu entwickeln. Die Darstellung von Cate Blanchett sei „absolut überzeugend“. ^[1]

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Bei der Oscarverleihung 2007 war der Film in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin (Judi Dench), Beste Nebendarstellerin (Cate Blanchett), Bestes adaptiertes Drehbuch und Beste Filmmusik nominiert. Judi Dench, Cate Blanchett und der Drehbuchautor Patrick Marber waren für den Golden Globe 2007 nominiert.

Der Film gewann 2007 bei der Berlinale den Teddy Ballot Volkswagen Audience Award.

Judi Dench, Cate Blanchett und Philip Glass wurden 2006 für den Satellite Award nominiert. Cate Blanchett gewann 2006 den Toronto Film Critics Association Award und den Dallas-Fort Worth Film Critics Association Award.

[Bearbeiten] Hintergrund

Der Film wurde in London und in Eastbourne (East Sussex) gedreht. ^[2] Er wurde in ausgewählten Kinos der USA am 25. Dezember 2006 uraufgeführt. ^[3]

Zoë Heller, die abseits ihrer Arbeit als Romanautorin eine Kolumne beim The Daily Telegraph führt, verwirklichte mit ihrem zweiten Werk Tagebuch einer Verführung eine Geschichte, die auf einem wahren Fall beruht. Ihr Buch basiert auf einen Vorfall Mitte der 1990er Jahre als die US-amerikanische Pädagogin Mary Kay LeTourneau für Schlagzeilen sorgte, nachdem sie wegen sexuellen Handlungen mit einem 13-jährigen Schüler zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.^[4]

[Bearbeiten] Literatur

• Heller, Zoë: Tagebuch einer Verführung - Aus dem Englischen von Rainer Schmidt, Roman, Goldmann Verlag, München 2006, ISBN 3-442-54235-9
• Heller, Zoë: Tagebuch eines Skandals - Aus dem Englischen von Rainer Schmidt, Roman zum Film-Version, Goldmann Verlag, München 2007, ISBN 3-442-46066-2

[Bearbeiten] Quellen

1. ↑ Kritik von Justin Chang
2. ↑ Drehorte für Notes on a Scandal
3. ↑ Starttermine für Notes on a Scandal
4. ↑ siehe http://www.br-online.de/bayern3/film/filmdatenbank/kritik/0708-tagebuch-eines-skandals/index.xml;jsessionid=HXXR1BZXG2WFUCSBUKTCFEQKIGRKGIV0

[Bearbeiten] Weblinks

• Tagebuch eines Skandals in der Internet Movie Database
• Kritiken zu Tagebuch eines Skandals auf Rotten Tomatoes (englisch)
• Gesammelte Zeitungskritiken zu Tagebuch eines Skandals auf Metacritic.com (englisch)
• Zusammenstellung von Zeitungskritiken auf film-zeit.de (deutsch)