Taumelscheibenmotor
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Ein Taumelscheibenmotor ist ein Viertaktmotor der an Stelle der üblichen Kurbelwelle eine Taumelscheibe hat. Die Umwandlung der oszillierenden Kolbenbewegung in eine rotierende Bewegung, die dann zum Antrieb benutzt werden kann, erfolgt durch die Taumelscheibe die in einer Z-förmig gekröpften Welle gelagert ist. Bekannt wurde diese Motorbauart durch den Bristol-Taumelscheibenmotor mit einer Ringschieber-Steuerung an Stelle der Ventile. Bei manchen Hydraulikpumpen wird das Prinzip der Taumelscheibe als Schrägscheibenmaschine oder auch Schrägachsenmaschine heute noch angewendet. Bedingt durch die Taumelscheibe ergeben sich gravierende Konstruktionsänderungen üblicher Hauptbauteile eines Verbrennungsmotors.
Die Hauptbauteile eines Taumelscheibenmotors
- Die Taumelscheibe
ist durch ein Lager drehbar mit dem Zapfen der Z-förmig gekröpften (Kurbel-)Welle verbunden. Die Taumelscheibe selbst darf jedoch nicht um ihre eigene Achse drehen und muss darum durch eine geeignete Vorrichtung (Drehmomentenstütze) abgestützt werden. - Durch die Drehbewegung der z-förmigen (Kurbel)Welle
wird der äußere Punkt der Taumelscheibe mit dem Kugelgelenk auf einer Kurvenbahn auf und ab bewegt. - Das Kugelgelenk
ist fertigungstechnisch nur mit großem Aufwand herstellbar und auch schwierig wirkungsvoll zu schmieren. - Das Pleuel
welches die hin- und hergehende Kolbenbewegung überträgt benötigt an beiden Enden ein Kugelgelenk. - Ein Kolben (Technik)
benötigt ebenfalls ein Kugelgelenk und kann darum auf üblichen Fertigungsmaschinen nur bedingt hergestellt werden. Bezüglich der aufzunehmenden Kräfte weicht ein solcher Kolben, durch das Kugelgelenk, erheblich von der Konstruktion üblicher Kolben ab. - Die Zylinder (Technik)
sind ringförmig um die Welle angeordnet. Bei einer üblichen Ventilsteuerung sind erhebliche konstruktive Probleme durch die dadurch beengten Platzverhältnisse zu lösen. Aus diesem Grund hatte der Bristol-Taumelscheibenmotor wohl eine Ringschieber-Steuerung.