Teatro Olimpico
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Das Teatro Olimpico ist das erste freistehende autonome Theatergebäude, das seit der Antike in Europa errichtet wurde. Architekt des Theaters ist Andrea Palladio.
[Bearbeiten] Baugeschichte
1579 erwarb die Olympische Akademie von Vicenza, zu deren Gründungsmitgliedern auch Palladio zählte, in Vicenza ein Grundstück. Da die Akademiemitglieder ein besonderes Interesse am Theater und der Bühnenkunst pflegten, beschloss man den Bau eines Theatersaals und beauftragte Palladio, der zu den renommiertesten Architekten seiner Zeit gehörte, mit dem Entwurf. Die Arbeiten begannen im Februar 1580 und wurden nach dem Tod Palladios im August des gleichen Jahres zunächst von seinem Sohn Silla weitergeführt und anschließend von Vincenzo Scamozzi abgeschlossen, der auch für die Innenausstattung verantwortlich war. Scamozzi entwarf ebenfalls die Architekturkulissen für die Eröffnung des Theaters am 3. März 1585. Gespielt wurde das Stück König Ödipus von Sophokles, die Kulissenbauten sind bis heute erhalten.
Zwischen 1582 und 1584 errichtete Scamozzi ein Seitengebäude für Veranstaltungen der Akademie, das so genannte Odeon.
[Bearbeiten] Architektur
Das Theater wurde nach dem Schema eines römischen Theaters erbaut. Es besteht aus dem Zuschauerraum (Cavea), der Bühne (Orchestra) und dem Bühnenhaus (Skene), die gemäß dem Spielort für die klassische Tragödie als Palastfront (Proszenium) ausgebildet ist. Wie bei allen seinen Bauten geht Palladio jedoch frei mit den antiken Vorgaben um: Der Zuschauerraum, in dem rund 800 Personen Platz haben, ist ein Halboval mit 14 stufenförmigen Sitzreihen. Abgeschlossen wird er von einem Säulengang mit Balustraden (Exedra). Die Statuen darauf, geschaffen von Giacomo Cassetti, wurden erst Mitte des 18. Jahrhunderts zu Ehren der Gründer der Akademie aufgestellt. Im Gegensatz zu einem römischen Theater ist Palladios Bau überdacht. Der gemalte Himmel über der Cavea spielt jedoch auf das klassische Theater unter freiem Himmel an.
Die Bühnenwand wird geöffnet durch drei Portale, die den Blick auf eine Kulissenstadt – ein idealisiertes Theben - freigeben. Um die Illusion von Tiefe zu verstärken, steigt der Bühnenboden an und die Häuser sind perspektivisch verkleinert. In den Ädikulen, die wie Blindfenster ausgebildet sind, stehen lebensgroße Figuren von Akademiemitgliedern.
Die heutige Decke stammt aus dem Jahr 1914, entspricht jedoch im Ganzen dem ursprünglichen Zustand, wie er in einem Stich von 1630 überliefert ist. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs erleichtert ein neuer Eingang den Zugang zum Zuschauerraum.
Das Theater gehört zum Weltkulturerbe.
Lasse Hallström drehte hier die Szenen seines Films Casanova, die in der in der Universität Padua spielen.
[Bearbeiten] Literatur
- Andreas Beyer: Andrea Palladio. Das Teatro Olimpico. Frankfurt a.M. 1987.
Koordinaten: 45°32'59.92" N 11°32'57.22" O