Tendenziöse Berichterstattung
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Die Tendenziöse Berichterstattung beschreibt eine wirkliche oder wahrgenommene Täuschung durch die Art und Weise wie Journalisten über Ereignisse berichten und welche sie auswählen. Die Täuschung oder Voreingenommenheit entsteht durch Unausgewogenheit (Über- oder Unterbetonung von Positionen) und Verzerrung bis hin zu Schmutzkampagnen.
Unter Tendenziöser Berichterstattung versteht man eine verzerrte oder falsch gewichtete Darstellung von Fakten, die gegen die journalistische Ethik (siehe auch Medienethik) verstößt. Ziel und Grad nicht objektiver Berichterstattung werden in vielen Ländern kontrovers diskutiert, da deren Ursachen sowohl praktischer als auch theoretischer Natur sind. So stellt zum Beispiel der Schweizer Presserat fest: "Aus der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» kann keine berufsethische Pflicht zu objektiver Berichterstattung abgeleitet werden. Deshalb ist auch eine einseitige, parteiergreifende Berichterstattung zulässig."
Die praktischen Grenzen der Neutralität der Medien liegen dort, wo es für die Journalisten unmöglich wird, über alle erhältlichen Informationen und Nachrichten zu schreiben und über ausgewählte Fakten in zusammenhängender Weise zu berichten. Durch einseitige Selektion von Informationen in den Medien kann ein Zerrbild entstehen. Selbst wenn die einzelnen Meldungen den Tatsachen entsprechen, kann die Wirkung einer Desinformation erzielt werden. Da es jedoch unmöglich ist, über alles zu berichten, ist eine gewisse Beschränkung und Ausrichtung unumgänglich. Zudem wird die Linie der Berichterstattung bei Medien vom Eigentümer bestimmt (Tendenzschutz).
Regierungseinflüsse, inklusive offener und verdeckter Zensur, schränkt die Medien in vielen Ländern ein. Folgende Marktkräfte können die Berichterstattung beeinflussen: Eigentümer der Medien, Personalrekrutierung, die Vorlieben des Zielpublikums und der Druck der Inserenten, politische Einflussnahme. Die politische Ausrichtung richtet sich nach der ideologischen Position des Verlegers. Wenig Zeit für die Nachrichtenaufbereitung kann ebenfalls dazu führen, dass Artikel unvollständig und unausgewogen sind. Manchmal werden Medien auch selbst durch falsche Informationen getäuscht.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Malte Olschewski, Von den Karawanken bis zum Kosovo - Die geheime Geschichte der Kriege in Jugoslawien, Braumüller Wien 2000, ISBN 3-7003-1328-4
- Heinrich Böll, Die verlorene Ehre der Katharina Blum ISBN 3-423-01150-5
- Peter Forster, Die verkaufte Wahrheit - Wie uns Medien und Mächtige in die Irre führen, Verlag Huber Frauenfeld 2005, ISBN 3-7193-1338-7
- Stellungnahmen des Schweizer Presserates zu Fällen tendenziöser Berichterstattung