Textilrecycling
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Unter Textilrecycling versteht man die Sammlung, Sortierung, Aufbereitung und Verwertung/ Vermarktung von Alttextilien.
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[Bearbeiten] Art der Sammlung
Für das Einsammeln von gebrauchter Kleidung gibt es vier Möglichkeiten:
[Bearbeiten] Straßensammlung
Straßensammlungen sind nicht genehmigungspflichtig und können von jedem durchgeführt werden. Städte und Gemeinden haben daher auch keine Kenntnis von Sammlungen auf ihrem Gebiet. Die gesetzlichen Regelungen für Sammlungen sind im sog. Sammlungsgesetz festgelegt. Die Gesetzgebungshoheit liegt bei den Bundesländern.
Diese Straßensammlung praktizieren insbesondere Kleinunternehmen, die hierfür Handzettel an alle Haushalte in dem betreffenden Gebiet verteilen. Auf diesen Handzetteln wird meistens der Eindruck erweckt, dass für eine caritative Einrichtung gesammelt wird. Auch wenn wohlklingende Namen verwendet werden, sind diese in der Regel falsch, d. h. sie existieren nicht. Seit Jahren wird für einen nicht existierenden Pater Rodriguez gesammelt. Häufig werden angeblich begünstigte Vereine mit den Zusätzen Kinder, Behinderte, Umwelthilfe oder Katastrophenhilfe genannt. Diese Vereine gibt es entweder nicht oder sie haben mit den Sammlungen nichts zu tun. Straßensammlungen sind immer kommerzielle Sammlungen.
[Bearbeiten] Depotcontainer
Bei Depotcontainern handelt es sich um Stahlbehälter, die über eine spezielle Einwurfmechanik verfügen. Diese Mechanik soll eine einfache Befüllung und einen möglichst hohen Füllstand ermöglichen. Darüber hinaus ist es besonders wichtig, dass das Sammelgut bei Regen nicht nass und damit unbrauchbar wird. In jeder Stadt gibt es Container-Standorte für Glas und Papier. Diese werden von dem gebietszuständigen Entsorger (Stadt oder Gemeinde bzw. einer rechtlich selbständigen Tochterfirma) unterhalten. Diese Standorte werden in vielen Fällen durch Depotcontainer für Kleidung ergänzt. Die Vorgehensweise ist hierbei sehr unterschiedlich. In vielen Fällen sind diese Container mit dem Logo einer oder mehrerer Organisationen (z. B. Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser, Caritas oder ähnliche) dekoriert. Diese Organisationen haben mit der Sammeltätigkeit nichts zu tun. Sie haben vielmehr ihren Namen und ihr Logo an den Entsorger vermietet. Unabhängig davon, welches Logo verwendet wird, erhalten alle Organisationen nach einem festen Schlüssel eine Vergütung aus dem Pool. Im Gegenzug verpflichten sie sich, auf eigene Vermarktungsaktivitäten zu verzichten.
Neben den Depotcontainern an den kommunalen Containerstandorten gibt es auch Behälter auf privaten Grundstücken. Die überwiegende Anzahl steht dabei auf Parkplätzen von Einkaufscentern, Lebensmittelhändlern oder Baumärkten. Die Grundstückseigentümer dulden diese Container meist ohne dafür Geld zu bekommen, da sie sich eine höhere Kundenfrequenz erhoffen.
[Bearbeiten] Recyclinghof
Auf Recyclinghöfen läuft die Sammlung durch dort aufgestellte Depotcontainer. Darüberhinaus gibt es teilweise die Möglichkeit, größere Mengen direkt abzugeben.
[Bearbeiten] Sonstige Annahmestellen
Die Evangelische und die Katholische Kirche unterhalten auf ihren Grundstücken teilweise eigene Depotcontainer. Einige Kirchengemeinden und Hilfsorganisationen (z. B. DRK) nehmen auch Kleidung direkt in ihren Gemeindebüros bzw. Kleiderkammern entgegen. Diese Bekleidung wird über eigene Second-Hand-Läden verkauft oder in den Kleiderkammern wieder ausgegeben. Nicht benötigte Bekleidung wird an den Partner übergeben, mit dem der Poolvertrag besteht.
[Bearbeiten] Sortierung
[Bearbeiten] Verkauf Textilien im Inland
- Bekleidung: 880.000 Tonnen
- Haushaltstextilien (Bettwäsche, Handtücher und Ähnliches): 140.000 Tonnen
- Heimtextilien ( Teppiche, Gardinen und Ähnliches): 440.000 Tonnen
- Technische Textilien (medizinische Textilien, Textilien im Fahrzeugbau und Bauwesen): 440.000 Tonnen
- Gesamtmenge: 1.900.000 Tonnen (Stand 2001)
[Bearbeiten] Erfassungsmengen
- Bekleidung: 580.000 Tonnen
- Haushaltstextilien: 52.000 Tonnen
- Heimtextilien: 84.000 Tonnen
- Gesamterfassungsmenge: 716.000 Tonnen (Stand: 2001).
[Bearbeiten] Erfassungssysteme
- Straßensammlung: 248.000 Tonnen
- Depotcontainer: 372.000 Tonnen
- Recyclinghöfe: 51.000 Tonnen
- Andere Art der Erfassung: 45.000 Tonnen