The Köln Concert
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The Köln Concert ist eine Schallplattenaufnahme eines Improvisations-Solokonzertes, das in der Kölner Oper am 24. Januar 1975 stattfand. Es ist die meistverkaufte und bekannteste Veröffentlichung von Keith Jarrett, außerdem die meistverkaufte Soloplatte Jazz und meistverkaufte Soloplatte Klavier. Die Aufnahme wurde 1975 bei der ECM als Doppelalbum auf Schallplatte (ECM 1064/1065), ist seit 1983 auch als Einzel-CD veröffentlicht und umfasst vier Teile von insgesamt 67 Minuten Länge. Produzent der Aufnahme ist Manfred Eicher.
Wie auch andere Solokonzerte von Keith Jarrett war The Köln Concert ein frei improvisiertes Konzert. Bei den Solokonzerten versucht der Künstler ohne jede musikalische Vorüberlegung und ohne Plan „aus dem Nichts heraus“ Musik zu schaffen. Jarrett sagt: „Es ist immer wieder, als würde ich nackt auf die Bühne treten. Das Wichtigste bei einem Solokonzert ist die erste Note, die ich spiele, oder die ersten vier Noten. Wenn sie genug Spannung haben, folgt der Rest des Konzerts daraus fast selbstverständlich. Solokonzerte sind so ziemlich die enthüllendste, psychologische Selbstanalyse, die ich mir vorstellen kann.“ [1]
Die Einspielung des Köln Concert fand nach den Beschreibungen von Keith Jarrett unter widrigen Umständen statt. Der eigentlich ausgesuchte Konzertflügel war nicht rechtzeitig da. Jarrett musste auf einem mäßigen Instrument spielen. Er passte das musikalische Geschehen dem Instrument an und beschränkte sich auf die mittleren und tiefen Töne, wobei wiederholende Muster bevorzugt wurden. Das Konzert hat eine für Jarrett ungewöhnliche Einfachheit, Eingängigkeit und Geschlossenheit. Die Aufnahme enthält durchgehend schöne, hypnotische Musik, die warm und freundlich klingt.
Der erste Teil beginnt mit der Melodie des Pausengongs der Kölner Oper; im Publikum ist Lachen zu hören.
Bei Kritikern und beim Publikum war The Köln Concert ein großer Erfolg. Die Platte bekam den Preis der Deutschen Phono-Akademie und wurde vom Time Magazine zu einer der „Records of the Year“ gewählt. Die Verkaufszahlen liegen bei ca. 3 1/2 Millionen verkaufter CDs und Schallplatten. Die Platte mit ihrem markanten weißen Cover war in vielen Haushalten zu sehen und „zierte die Plattenschränke jener Zeit wie die Poster von Che Guevara in Studentenbuden ein Jahrzehnt zuvor.“ [2] Es ist nach wie vor die bekannteste Aufnahme des amerikanischen Künstlers.
1991 erschien The Köln Concert bei B. Schott's Söhne als von Keith Jarrett autorisierte "Original Transcription" für Klavier in Notenschrift. Hier schreibt er in einem Vorwort, dass er erst auf Drängen von Musikprofessoren und Freunden die Erlaubnis für eine Transskription gab, weil er der Meinung war, das Produkt eines einzigen Improvisationskonzertes könne man nicht zum Weiterspielen empfehlen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Peter Ruedi: „Keith Jarrett, die Augen des Herzens“, in: Idole 5, 1985
- ↑ „Das Geheimnis der Tokyo Tapes. Keith Jarrett spricht erstmals über seine Krankheit, die Zukunft der Musik und die Fehler des Klaviers“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Juli 2001, Interview mit Wolfgang Sandner (3161 Wörter) „Ein Interview und einen Fototermin mit Keith Jarrett zu bekommen, ist ungefähr so schwierig wie die Aufzucht von Panda-Bären.“
[Bearbeiten] Trackliste (CD)
- Part I (26:01)
- Part II A (14:54)
- Part II B (18:14)
- Part II C (6:56)
[Bearbeiten] Links
- Köln Concert bei ECM