Theophilus (Antiochia)
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Theophilus († um 183) war Bischof von Antiochia; seine Amtszeit begann vermutlich im Jahr 169 und dauerte bis zu seinem Todesjahr, das je nach Quelle in das Jahr 183, 183 oder 188 gelegt wird. Wichtigste Quellen für das Leben des Theophilus sind Eusebius von Caesarea, der ihn ihn seiner Hist. eccl. iv. 20 beschreibt, sowie der Heilige Hieronymus in Epist. ad Algas quaest. 6. Auch hat Theophilus selbst eine Reihe von Werken geschrieben.
Theophilus ist nach eigenen Angaben als Heide in Mesopotamien geboren worden. Zum Christentum wurde er durch das Studium der Heiligen Schriften bekehrt, insbesondere der Bücher der Propheten. Es ist unbekannt, welche Kirchenämter er zunächst ausübte, doch berichtet Eusebius, dass Theophilus sich besonders im Kampf gegen „Häretiker“, vor allem der Markioniten, hervorgetan habe. Theophilus war sehr gebildet und verfasste Beiträge in den Bereichen Literatur, Exegese und Apologetik. Ebenso wie andere Kirchenmänner seiner Zeit, zu nennen sind vor allem Irenäus von Lyon und Cyprian von Karthago, trägt Theophilus durch seine schriftstellerische Tätigkeit dazu bei, dass die frühe Kirche aus dem Dunkel der bloßen mündlichen Überlieferung einer verfolgten Sekte heraustritt und die personellen und theologischen Zusammenhänge deutlicher werden. An Werken des Theophilus nennen Eusebius und Hieronymus:
- die an Autolycus adressierte Apologie;
- eine Schrift gegen die Häresie des Hermogenes;
- eine Schrift gegen Markion;
- einige katechetische Schriften;
- einige Kommentare zum Evangelium und zum Buch der Sprichwörter, die Theophilus' Namen tragen, von denen Hieronymus jedoch sagt, dass sie in Bezug auf Eleganz und Stil den Vergleich mit seinen übrigen Werken nicht standhalten.
Nachfolger des Theophilus im Bischofsamt wurde Maximianus.
[Bearbeiten] Die Apologia ad Autolycum
Bekanntestes Werk sind die drei Bände der Apologia ad Autolycum. In ihr versucht er den Heiden Autolycum, einen gebildeten Wahrheitssucher, von den Vorzügen der christlichen Religion zu überzeugen. Dabei verweist Theophilus auf den zeitlichen Vorrang, den die von Gott dem Moses offenbarten Gebote vor allen heidnischen Schriften habe, die sich letztlich alle auf Moses zurückführen ließen. Zudem seien die göttlich inspirierten Schriften in sich vollkommen schlüssig, während in den Schriften der Heiden stets Widersprüche zu entdecken seien. Platon, Aratus und die Sibyllinischen Bücher würden lediglich das wiedergeben, was zuvor schon in den Büchern Mose und von den Propheten gesagt worden sei. Dabei seien die heidnischen Autoren, ohne ihre biblischen Quellen zu nennen, in eine verachtenswerte Götzenanbeterei verfallen; lediglich die Vorstellung der Bestrafung irdischer Sünden nach dem Tod habe sich erhalten.
Während Henry Wace dieses Werk des Theophilus lobt, wird es von den meisten Kritikern wie Henry Chadwick oder Donaldson als eher mittelmäßig betrachtet. Beanstandet werden dabei offensichtlich falsche etymologische Herleitungen Theophilus', etwa wenn er in dem bacchanalischen Ruf „Evoe“ einen Bezug zu Eva sehen will, aber auch seine Ansicht, wonach die Erde eine Scheibe sei und er die Annahme der Kugelgestalt der Erde durch griechische Philosophen zu deren Irrtümern rechnet. Auch seine Exegese beruht eher auf willkürlichen Allegorien, die jede Systematik vermissen lassen.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Theophilus |
| KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Antiochia |
| STERBEDATUM | um 183 |
