Trajanwall
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Beim Trajanwall oder Trajanswall im früheren Bessarabien handelt es sich um zwei frühzeitliche Erdwälle, den Unteren Trajanwall mit einer Länge von 120 km und den Oberen Trajanwall mit einer Länge von 126 km. Benannt sind sie nach dem römischen Kaiser Trajan (98–117) wegen der Anwesenheit der Römer in diesem Gebiet zu ihrer vermeintlichen Entstehungszeit.
Der Untere Trajanwall führt auf 126 km in west-östlicher Richtung vom Pruth zum Sasic-Liman am Schwarzen Meer. Die Mächtigkeit der Anlage ließ sich noch bei Untersuchungen im Jahre 1925 feststellen. Die Reste der Erdwälle hatten stellenweise 40 m Breite und einen Höhenunterschied zwischen Graben und Wallkrone von 5 m. Es wird vermutet, dass es sich um eine militärische Verteidigungslinie zum Schutze des Schiffsverkehrs auf der Donau handelte, die etwa 25 km südlicher verlief.
Der Obere Trajanwall verläuft 150 km nördlich des Unteren Trajanwalls ebenfalls in west-östlicher Richtung. Er verbindet auf 120 km Länge den Pruth mit dem Dnister. Die Ausmaße der Wallanlage fallen etwas geringer als im Süden aus.
Es wird überliefert, die Römer hätten die Wälle nach Kriegen (101 und 106) gegen das hier ansässige Volk der Daker errichtet, um ihr Reich vor Eindringlingen zu schützen. Archäologische Untersuchungen im 20. Jahrhundert ergaben indes, dass die Wallanlagen eher jüngeren Datums sind. Überreste von Mauerwerk, Palisaden oder Türmen wurden nicht gefunden. Als Erbauer kommen eher die Goten zwischen 200-300 oder die walachischen Fürsten des Hauses Basarab um 1400 in Betracht.
[Bearbeiten] Literatur
- Robert Kienzle: Die Trajanwälle in Südbessarabien und Altrumänien. In: Jahrbuch der Deutschen aus Bessarabien, Hannover 1991
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Siehe auch
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