Trennen
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Mit Trennverfahren oder Trennen werden die Fertigungsverfahren bezeichnet, bei denen die Form eines Werkstückes verändert wird, indem der Zusammenhalt örtlich aufgehoben wird. Beim Trennen werden zur Formänderung Werkstoffteilchen vom Ausgangswerkstück abgetrennt. Die Teilchenzahl und das Volumen des Fertigteils wird geringer. Die Endform ist in der Ausgangsform enthalten.
In der Einteilung der Fertigungsverfahren nach DIN 8580 steht das Trennen an dritter Stelle. Die weiteren Hauptgruppen der Fertigungsverfahren nach DIN 8580 sind: Urformen, Umformen, Fügen, Beschichten und Stoffeigenschaften ändern.
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[Bearbeiten] Zerteilen
Zerteilen meint mechanisches Trennen von Werkstoff, ohne dass ein formloser Stoff entsteht. An den entstehenden Schnittkanten befinden sich also Atome, die vorher direkt benachbart waren. Zum Zerteilen gehören:
- Scherschneiden (früher auch als Stanzen bezeichnet)
- Keilschneiden
- Spalten (Verfahren)
- Reißen (Verfahren)
- Brechen (Verfahren)
Die Verfahren Laserschneiden oder Wasserstrahlschneiden werden fälschlicherweise oft hier zugeordnet. Laserschneiden gehört zu den Abtragsverfahren (Gruppe 3.4), und Wasserstrahlschneiden zum Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide (Untergruppe 3.3.6).
[Bearbeiten] Spanen
Spanen heißt Abtrennen von Stoffteilchen (Spänen) auf mechanischem Weg. Bei den spanenden Fertigungsverfahren werden Stoffteilchen eines Werkstücks mit einem Schneidkeil (Werkzeug) abgetrennt. Werkstück und Werkzeug bilden zusammen das Wirkpaar. Beim Zerspanvorgang bewegen sich Werkzeug und Werkzeugschneide relativ zueinander. Die Spanentstehung bewirkt eine Kombination aus Schnitt- und Vorschubbewegung, die sogenannte Wirkbewegung. Die Zerspanungslehre erforscht die physikalischen Zusammenhänge des Zerspanvorgangs. Der Zerspanvorgang ist Gegenstand der Zerspanungstechnik.
Einflussgrößen des Zerspanungsvorgangs sind die Werkzeugmaschine (Bauart, Schmierung, Erwärmung, Zustand), das Werkzeug (Werkstoff und Form), das Werkstück (Werkstoff, Form und Abmessungen), die Vorrichtung (Steifigkeit, Spannsystem), und die Art der Schneidflüssigkeit. Zur Bewertung des Zerspanungsvorgangs werden die Standzeit (abhängig von Temperatur und Verschleiß), die Spanbildung (Spanentstehung und -form), der Energiebedarf (Schnittkraft) und die Werkstückgeometrie (Maß- und Formgenauigkeit und Oberflächengüte) herangezogen.
Als Schneidstoffe kommen Werkzeugstähle, Schnellarbeitsstähle, gegossene Hartmetalle (Stellite), gesinterte Hartmetalle, Schneidkeramik, Diamant und Schleifmittel zum Einsatz.
[Bearbeiten] Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide
Ist wenn die Schneideanzahl, Form der Schneidkeile und Lage zum Werkstück bekannt und beschreibbar sind.
- Bohren
- Drehen; dazu gehören Runddrehen, Formdrehen, Kopierdrehen etc.
- Face-lifting
- Feilen
- Fräsen
- Hobeln
- Räumen
- Reiben
- Sägen
- Meißeln
[Bearbeiten] Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide
Ist wenn Schneideanzahl,Form der Schneidkante und Lage zum Werkstück nur über statische Kenngrößen beschreibbar sind.
- Schleifen
- Honen
- Läppen
- Strahlspanen
- Gleitspanen
[Bearbeiten] Abtragen
Abtragen ist das nichtmechanische Abtrennen von Stoffteilchen, man spricht deshalb auch von physikalisch-chemischen Trennverfahren:
[Bearbeiten] Zerlegen
Das Auseinandernehmen (Demontieren) von vorher zusammengefügten Teilen ohne deren Zerstörung wird Zerlegen genannt.
[Bearbeiten] Reinigen
Beim Reinigen wird die oberste Schicht abgetragen (z.B. Schmutzschicht). Man kann sie mit folgenden Verfahren trennen:
[Bearbeiten] Evakuieren
Verfahren, die ein Werkstück möglichst luft- oder gasleer machen.