Tresor (Club)
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Der Tresor in Berlin zählte zu den bekanntesten Techno-Clubs. Seit der Eröffnung im Jahr 1991 bis zur Schließung 2005 hatten im Tresor zahlreiche Top-DJs aufgelegt oder sogar ihre Karriere in diesem Club begonnen (z. B. Paul van Dyk). Mit den Veranstaltungen und dem hauseigenen Plattenlabel Tresor Records nahm man von Anfang an großen Einfluss auf die Entwicklung der Szene in Deutschland und Europa. Seit Juli 2005 finden Tresor-Partys unter dem Titel Tresor im Exil in den Räumlichkeiten der Maria am Ostbahnhof statt.
[Bearbeiten] Geschichte
Anfang des Jahres 1991 wurde die unterirdische Stahlkammer des Wertheim-Kaufhauses von Dietmar-Maria Hegemann (auch bekannt als Dimitri Hegemann, u. a. durch seine Tätigkeit in den 80ern als Mitglied der deutschen Dark-Wave-Formation Leningrad Sandwich) entdeckt. Hegemann nutzte die bestehenden Möglichkeiten der 1926 erbauten Kammer, um seine Ideen für einen Techno-Club zu verwirklichen. Der Tresor entstand und öffnete nur 3 Monate später im März 1991 als erster Techno-Club Berlins nahe dem Potsdamer Platz seine Pforten. Seine rustikale, dekorationsfreie Einrichtung im ehemaligen Tresor des Kaufhauses an der Leipziger Straße, mit hunderten von aufgebrochenen Schließfächern, sowie die harte, maschinelle Musik, fanden schnell großen Anklang.
Die Vergangenheit des Tresor Clubs war eine sehr bunte und nicht immer einwandfreie. Begonnen hat die Geschichte des Tresors als Undergroundclub für die sogenannte Acid-House-Szene, in dem man zunächst illegal Partys veranstaltete. Man feierte also in Kellern und nannte sich UFO. Die Nachfrage machte es nötig, dass aus dem UFO das UFO 2 wurde, man zog um und hatte somit größere Räume zur Verfügung, die den steigenden Besucherzahlen gerecht werden sollten. Schließlich führte der Weg zur Leipziger Straße, in die Mitte Berlins, wo dann die Tür für jedermann geöffnet war und so die Popularität des Clubs immer und immer mehr zunahm. Zunächst durch Mundpropaganda, später durch verschiedenste Aktionen, die durch den Club veranstaltet wurden.
Die wichtigsten Resident DJs waren unter anderem Tanith, Jonzon, Rok, Roland 138 BPM, Terrible, DJ Clé, Wolle XDP und Dash. Sehr schnell wurde der Tresor auch zur Plattform für die internationale Techno-Bewegung. Jeff Mills, Juan Atkins, Blake Baxter und Robert Hood wurden zu häufigen Gästen, Hegemann holte sie aus den Staaten in die Berliner Club-Szene.
Im September 1991 wurde das gleichnamige Plattenlabel Tresor Records – ebenfalls von Hegemann – ins Leben gerufen.
Schon mehrere Male stand der Tresor Club vor der Schließung und oft kursierten diesbezüglich Gerüchte. Das Gelände in der Nähe des Potsdamer Platzes war zu DDR-Zeiten in Mauernähe geräumt worden, wurde aber nach der Wende wieder für eine Bebauung attraktiv. So bekamen die Club-Betreiber von Anfang an nur sehr kurzfristige Verträge.
Die letzte Party im Tresor fand am 16. April 2005 statt. Die Betreiber planten anfangs, den gesamten Tresorraum an eine andere Stelle verschieben zu lassen und dort wieder zu eröffnen. Diese Idee wurde jedoch - vermutlich wegen der damit verbundenen hohen Kosten - nicht realisiert. Der Abriss des Tresors mit dem restlichen Gebäude des Wertheim-Kaufhauses erfolgte bereits Ende Mai 2005. Der letzte alteingesessene Underground Club der ersten Stunde im Berliner Stadtzentrum war damit Geschichte. Auf dem Gelände entsteht nun ein Bürogebäude für die Volksfürsorge-Versicherung. Die Clubbetreiber wollen die Geschichte des Clubs ab 2007 in einem Heizkraftwerk in der Köpenicker Straße fortschreiben. Zwischenzeitlich finden so genannte „Tresor im Exil“-Partys, insbesondere in der Maria am Ostbahnhof oder im SO36, statt.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Tresor Berlin – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- tresorberlin.com - Tresor-Website
Koordinaten: 52° 30' 36 N, 13° 22' 58 O