U-Bahnhof Gleisdreieck
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Das Gleisdreieck ist heute ein oberirdischer U-Bahnhof im Zentrum Berlins, an dem sich zwei U-Bahnlinien kreuzen (U1 und U2).
Westlich des U-Bahnhofs befindet sich das große brachliegende Areal des ehemaligen Potsdamer Güterbahnhofs, das heute vom Tiergartentunnel unterquert wird. Seit dem 26. August 2006 werden die das Gleisdreieck umgebenden ehemaligen Güterbahnhöfe des Potsdamer und des Anhalter Bahnhofs in die 35 Hektar große Parkanlage „Park auf dem Gleisdreieck“ umgestaltet. Ende der Bauarbeiten soll im Jahr 2011 sein. Zur Gestaltung des Parks wurden langjährige Bürgerbeteiligungen durchgeführt, unter anderem auch im Internet.
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[Bearbeiten] Geschichte
Heute hat der Name nichts mehr mit der tatsächlichen Form zu tun. Bis 1912 fuhren die Züge hier tatsächlich in einem Dreieck.
Am 26. September 1908 kam es hier zu einer Flankenfahrt, bei der ein Wagen vom Viadukt stürzte; in Folge starben 18 Menschen und 21 Menschen wurden schwer verletzt. Nach einem weiteren ähnlichen, jedoch weniger folgenschweren Unglück wurde ab Sommer 1912 die Gleisverzweigung aufgehoben und ein neuer Bahnhof angelegt, sodass die Züge sich übereinander kreuzten. Die heutige Form als Turmbahnhof mit den zwei Strecken in einer Spange zum Nollendorfplatz existiert seit 1926.
Am Gleisdreieck endete nach dem Mauerbau die U2, für die bereits Anfang der 1950er Jahre Kehranlagen befestigt wurden. Da dieser Betrieb ohne Weiterfahrt in den Bezirk Mitte nicht mehr wirtschaftlich war, endeten die Züge der U2 ab dem und vor dem 1. Januar 1972 am Wittenbergplatz. Die U1 fuhr jedoch weiterhin am Gleisdreieck. Damit verlor der untere Bahnsteig seine Funktion, er diente lediglich den Fahrgästen als Durchgang von der Straße zum oberen Bahnsteig. Zwischen 1984 und 1991 war der untere Bahnsteig ein Endbahnhof der Magnetschwebebahn M-Bahn, die von hier zum Bahnhof Kemperplatz verkehrte. Nach der Maueröffnung wurde die M-Bahn zugunsten der Wiederinbetriebnahme der U-Bahn abgebaut.
Vorherige Station | Berliner U-Bahn | Nächste Station | ||
---|---|---|---|---|
Kurfürstenstraße | U1 | Möckernbrücke | ||
Bülowstraße | U2 | Mendelssohn-Bartholdy-Park |
[Bearbeiten] Sonstiges
In der ARD-Fernsehserie Praxis Bülowbogen gab es einen Obdachlosen namens „Gleisdreieck“ (gespielt von Klaus Schwarzkopf), der seinen Spitznamen von seinem Lieblingsaufenthaltsort, dem Berliner Gleisdreieck, hatte.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Seite mit vielen Informationen über das Gleisdreieck mit den alten Bahnhöfen der Anhalter, Potsdamer und Dresdner Bahn, die nun zu einer neuen Parklandschaft mitten in Berlin gestaltet werden.
- Bürgerbeteiligungsverfahren zur Umgestaltung in eine Parklandschaft mit Beschreibungen zur Geschichte und vielen Fotos.
- Interessante Beschreibung der gesamten Entlastungsstrecke
- Berlin Gleisdreieck (1982) - Natur- und Kulturlandschaft - Fotoschau
- Beschreibung des Flankenfahrt-Unglücks 1908 mit Augenzeugenberichten]
Koordinaten: 52° 29′ 54″ N, 13° 22′ 31″ O