Urtitersubstanz
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Eine Urtitersubstanz ist eine gut wägbare Reinstsubstanz (das heißt unbegrenzt haltbar, inert gegen Zersetzung an der Luft (z. B. nicht hygroskopisch), große Molmasse), die in Wasser leicht löslich ist und sich zur Herstellung von Lösungen mit genau bekanntem Gehalt (Urtiterlösungen) eignet. Diese Lösungen dienen dann dazu, den Gehalt der bei der Maßanalyse verwendeten Normallösung (= Maßlösungen) zu bestimmen. Folgende acht Substanzen sind die Urtitersubstanzen nach Arzneibuch:
- Arsen(III)-oxid As2O3 zur Herstellung von Natriumarsenit-Maßlösung (Zugabe von Natronlauge), mit der Natriumperiodat-Maßlösung eingestellt wird (früher auch zum Einstellen von Iod- und Cer-(IV)-Maßlösungen, die heute mit Natriumthiosulfat, das selbst kein Urtiter ist, eingestellt werden)
- Benzoesäure C6H5COOH zum Einstellen von wasserfreien Basen: ethanolische Natronlauge, Alkalimethanolat und TBAH-Maßlösung in Isopropanol oder Methanol.
- Kaliumbromat KBrO3 zum Einstellen von Natriumthiosulfat-Maßlösung
- Kaliumhydrogenphthalat C6H4(COOH)(COO-K+) zum Einstellen von wasserfreien Perchlorsäure-Maßlösungen in Eisessig
- Natriumcarbonat Na2CO3 zum Einstellen von Salzsäure-, Salpetersäure- und Schwefelsäure-Maßlösungen
- Natriumchlorid NaCl zum Einstellen von Silbernitrat-Maßlösung
- Sulfanilsäure H2N-C6H4-SO3H zum Einstellen von Natriumnitrit-Maßlösung
- Zink Zn0 für die Einstellung von EDTA-Maßlösungen nach quantitativer Umsetzung zu Zn2+ mit Salzsäure oder Schwefelsäure
Siehe auch: Titration