Uthlandfriesisches Haus
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Das Uthlandfriesische Haus, eine Sonderform des Geesthardenhaus, ist ein Haustyp, der jahrhundertelang in den nordfriesischen Uthlanden, das heißt den Inseln, Halligen und den Marschgebieten der Gegend vorherrschend war.
Die Häuser haben die Besonderheiten aller Frieslandhäuser: gebaut aus rotem Ziegelstein, ein Reetdach und weiße Fenster und Türen. Die an die frühmittelalterlichen Langhäuser erinnernden Gebäude waren ursprünglich relativ klein, und mit einem inneren Holzgerüst versehen. Sollten die massiven Küstenstürme Dach und Wände niederbringen, so bot die innere Struktur den Bewohnern weiterhin einen gewissen Schutz. In dem Uthlandhäusern waren Stall und Wohnraum innerhalb eines Gebäudes.
Die Gebäude waren entlang einer Ost-West-Achse gebaut um dem meist aus West kommenden Wind eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten. Die Eingänge zu Stall und Wohnräumen befinden sich im windgeschützten Süden. Da das Haus konstruktionsbedingt in der Größe beschränkt ist, finden sich oft weitere angrenzende Stallgebäude. Auffallend ist dabei, dass alle Gebäude eines solchen Ensembles ihre Eingänge an derselben Seite haben. Besonders auffällig ist dies auf den Halligen. Da in den betreffenden Gegenden Viehwirtschaft oder Seefahrt als Erwerbszweige vorherrschten, waren große Lagerräume für die Ernte nicht notwendig, so dass die Uthlandfriesischen Häuser dafür auch keinen Raum bieten.
Gut erhaltene und typische Uthlandhäuser finden sich beispielsweise auf der Hallig Langeneß mit den Häusern Tadsen (gebaut 1741) oder Sönnichsen (heute Herberge des Heimatmuseums), sowie auf Amrum das Öömrang Hüs. Das 1617 gebaute Haus Olesen, nach Abriss und Wiederaufbau heute in Wyk auf Föhr, ist das älteste erhaltene Haus dieses Typs und gehört heute ebenfalls zu einem Heimatmuseum.
[Bearbeiten] Literatur
- Ellen Bauer, Ludwig Fischer, Hans Joachim Kühn, Matthias Maluck & Dirk Meier: The Schleswig-Holstein Wadden Sea Region Lancewad Report 2001 des Wattenmeer-Sekretariats. Download-Seite