Verallgemeinerte Kettenregel
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Die verallgemeinerte Kettenregel ist eine Verallgemeinerung der Kettenregel in der mehrdimensionalen Analysis.
[Bearbeiten] Satz
Sind und differenzierbar, so gilt für ihre Totalableitungen
Dabei bezeichnet der Punkt auf der rechten Seite das Produkt von Matrizen oder die Verkettung linearer Abbildungen.
[Bearbeiten] Spezialfall k = n = 1
Häufig möchte man die Ableitung einer gewöhnlichen reellen Funktion bestimmen, die aber über einen mehrdimensionalen "Umweg" definiert ist: ist differenzierbar, so ist beispielsweise
eine reelle Funktion, deren Ableitung sich aber nicht mit der eindimensionalen Kettenregel berechnen lässt.
Die Ableitung einer derartigen Funktion an einer Stelle t0 kann dann wie folgt ermittelt werden:
Sei D eine offene Teilmenge des und f = f(x1,x2,...,xn) mit der differenzierbaren Funktion an der Stelle t = t0 und f an der Stelle x0 = x(t0) nach allen xi partiell differenzierbar, so besitzt die mittelbare Funktion g(t) = f(x(t)) = f(x1(t),x2(t),...,xn(t)) an der Stelle t0 die Ableitung:
oder kurz
.
[Bearbeiten] Beispiel
g(t) = f(cost,sint)
In diesem Beispiel bildet f die äußere Funktion, abhängig von x = (x1,x2). Somit ist
und als innere Funktion setzen wir mit , abhängig von der reellen Variablen t. Ableiten ergibt
Nach der allgemeinen Kettenregel gilt daher: