Versteinerter Wald (Chemnitz)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Versteinerte Wald von Chemnitz ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Seit dem Erstfund 1737 stößt man in Hilbersdorf (heute Stadtteil von Chemnitz) bei Schachtungsarbeiten immer wieder auf die verkieselten Hölzer. Mitte des 18. Jh. ließ der bei Chemnitz wohnende Edelstein-Inspektor David Frenzel (1691 - 1772) zahlreiche Kieselhölzer bergen, um daraus Schmucksteine herzustellen, darunter 1751 auch eines der wenigen Exemplare mit noch ansitzenden Wurzeln. Später vermachte ein Finder, der Hilbersdorfer Bauunternehmer Güldner, dem Chemnitzer König-Albert-Museum viele versteinerte Stämme. Der damalige erste Direktor des Museums, Prof. Johann Traugott Sterzel, übernahm die Untersuchung der Fundstücke. Ihm ist auch das Sterzeleanum im Museum gewidmet.
Die Entstehung der Kieselhölzer stehen im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Zeisigwald-Vulkans vor ca. 290 Mio. Jahren. Beim Ausbruch wurden die Stämme wie 1980 beim Vulkan Mount St. Helens durch die Eruptions-Druckwelle entwurzelt, abgeknickt und entästet. Die Stämme wurden danach mit 80 bis 100 °C heißen Auswurfmaterialien Pyroklastika des Vulkans bedeckt.
Die meisten der Stämme sind heute im Museum für Naturkunde im Chemnitzer Kulturkaufhaus DAStietz zu bewundern, besonders schön sind dabei die Exemplare mit geschliffener Oberfläche. Eine kleine Sammlung ist auch an der Zeißstraße zu sehen.
Zuletzt wurde 1996 auf der Hilbersdorfer Flur ein versteinerter Stamm aufgefunden.
siehe auch: Versteinerter Wald, Paläobotanik
[Bearbeiten] Literatur
Ronny Rößler: Der versteinerte Wald von Chemnitz : Katalog zur Ausstellung Sterzeleanum. Museum für Naturkunde Chemnitz, 2001. ISBN 3-00-007446-5