Chemnitz
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Wappen | Karte | |
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Leitspruch | ||
Stadt mit Köpfchen | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Regierungsbezirk: | Chemnitz | |
Kreis: | Chemnitz, Stadt | |
Fläche: | 220,86 km² | |
Einwohner: | 245 739 (31. Dezember 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.113 Einwohner je km² | |
Arbeitslosenquote: | 15,9 % (28. Februar 2007) | |
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 50' N, 12° 55' O50° 50' N, 12° 55' O | |
Tiefster Punkt: | 267 m ü. NN | |
Höchster Punkt: | 523 m ü. NN | |
Höhe Marktplatz: | 296 m ü. NN | |
Postleitzahlen: | 09001-09247 (alt 90xx) | |
Vorwahlen: | 0371 037200 (Wittgensdorf) 037209 (Einsiedel) 03722 (Röhrsdorf) 03726 (Euba) |
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Kfz-Kennzeichen: | C | |
Gemeindeschlüssel: | 14 1 61 000 | |
UN/LOCODE: | DE CHE | |
Stadtgliederung: | 39 Stadtteile inkl. 8 Ortschaften |
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Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 1 09111 Chemnitz |
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Offizielle Website: | chemnitz.de | |
E-Mail-Adresse: | pressesprecher@chemnitz.de | |
Politik | ||
Oberbürgermeisterin: | Barbara Ludwig (SPD) | |
Fraktionen im Stadtrat: 54 Sitze |
PDS CDU SPD FDP REP Bündnis 90/Grüne Fraktion Perspektive |
Sitze: 15 14 10 5 5 3 2 |
Chemnitz ?/i [ˈkʰɛmnɪʦ] (1953-1990: Karl-Marx-Stadt), ist eine Stadt im Westen des Freistaates Sachsen. Sie befindet sich im Erzgebirgsbecken, am Nordrand des Erzgebirges. Mit etwa 245.000 Einwohnern ist sie nach Leipzig und Dresden die drittgrößte Stadt sowie eines der sechs Oberzentren des Bundeslandes. Chemnitz hat den Status einer kreisfreien Stadt und ist Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks.
Der Name „Chemnitz“ leitet sich vom Fluss gleichen Namens her, der die Stadt durchfließt. Dessen Name wiederum geht auf die slawische Bezeichnung Kamjenica (= Steinbach im Sorbischen; kamjeń = Stein; vgl. Kamenz) zurück.
Im Jahre 1143 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelte sich die Stadt in der Zeit der Industrialisierung zu einer der wichtigsten Industriestädte Deutschlands. Die Einwohnerzahl der Stadt Chemnitz überschritt ca. 1883 die Grenze von 100.000. Zwischen 1953 und 1990 hieß Chemnitz Karl-Marx-Stadt. Heute bildet die im Wandel begriffene Stadt neben Zwickau einen Kern der „Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau“ und ist Bestandteil der „Metropolregion Sachsendreieck“.
[Bearbeiten] Geographie
Chemnitz liegt im Erzgebirgsbecken, umrahmt von Ausläufern des Erzgebirges im Süden und von Höhen des Mittelsächsischen Berglandes im Norden auf etwa 300 Metern über Normalnull. Der durch die Stadt verlaufende Fluss Chemnitz hat mit dem Ausschürfen eines breiten Tales das Anlegen einer Stadt begünstigt. Er wird neben den beiden Mittelgebirgsflüssen Zwönitz und Würschnitz als Hauptquellarme von zahlreichen im Stadtgebiet verlaufenden kleinen und mittleren Bachläufen gespeist.
Der geologische Untergrund von Chemnitz lässt sich in drei verschiedene große Einheiten gliedern. Die nördlichen und nordwestlichen Stadtteile lassen sich zum Granulitgebirge zuordnen, welches sich als Teil des Mittelsächsischen Hügellandes zwischen Glauchau und Döbeln erstreckt. Das Granulitgebirge ist nach den Granuliten benannt, welche vornehmlich aus präkambrischen Sedimentgesteinen durch Metamorphose hervorgingen. Weiterhin wird diese geologische Zone von Norden nach Nordwesten in das Auerswalder Lößhügelland, das Untere Chemnitztal, in die Wittgensdorfer Lößplatte sowie das Röhrsdorfer Schieferhügelland unterteilt.
Das bei Chemnitz mit rund sieben bis acht km schmale Erzgebirgsbecken zieht sich in Südwest-Nordost-Richtung durch das Stadtgebiet. Innerhalb des Beckens befindet sich der Beutenberg (420,9 m), welcher die Stadt im Nordosten abgrenzt. Vorherrschende Gesteine des Erzgebirgischen Beckens sind neben Rotliegend-Sedimenten, die sich seit dem Oberkarbon gebildet haben, Tuffe und Lößlehmauflagen. Im Bereich Chemnitz wird das Erzgebirgsbecken in den Zschopau-Hochtalboden, die Kohlung-Platte, das Zeisigwald-Struth-Hügelland, das Chemnitztal, den Chemnitz-Terrassenriedel, Siegmar-Bornaer Hügelland, das Neukirchener Hügelland und das Untere Würschnitztal untergliedert.
Der Nordrand des Erzgebirges zeigt im Raum Chemnitz sein deutlichstes Relief. In dieser geologischen Einheit südlich der Linie vom Galgenberg in Euba (471,2 m) über den Adelsberg (508,4 m) nach Klaffenbach herrschen tonschieferähnliche Phyllite und Auensedimente vor. Zerschnitten durch die Täler der Würschnitz und Zwönitz erreicht diese Geländestufe südwestlich des Zusammenflusses zur Chemnitz Höhen von 500 bis 550 m über Normalnull. Auch befindet sich hier der im Stadtgebiet höchste Berg Klaffenbacher Höhe mit 523,4 m über Normalnull. Der Raum findet mit den Bezeichnungen Erzgebirgsnordrandstufe, Unteres Zwönitztal, Harthauer Würschnitztal, Berbisdorfer Riedelgebiet, Dittersdorfer Riedelgebiet eine weitere Unterteilung.
Das Stadtgebiet umfasst nach zahlreichen Eingemeindungen kein einheitliches geschlossenes Siedlungsgebiet. Die ländlichen Siedlungen vornehmlich östlicher Stadtteile sind vom Siedlungsgebiet der Chemnitzer Kernstadt getrennt, wogegen sich dieses teilweise über die westlichen Stadtgrenzen nach Limbach-Oberfrohna und Hohenstein-Ernstthal fortsetzt.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die nachfolgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Chemnitz. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt:
- im Landkreis Freiberg: Niederwiesa, Flöha und Augustusburg
- im Mittleren Erzgebirgskreis: Gornau/Erzgeb. und Amtsberg
- im Landkreis Stollberg: Burkhardtsdorf und Neukirchen/Erzgeb.
- im Landkreis Chemnitzer Land: Oberlungwitz, Hohenstein-Ernstthal, Callenberg, Limbach-Oberfrohna und Niederfrohna
- im Landkreis Mittweida: Hartmannsdorf, Burgstädt, Lichtenau und Frankenberg/Sa.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Chemnitz ist in 39 Stadtteile eingeteilt. Die Stadtteile Einsiedel, Euba, Grüna, Klaffenbach, Kleinolbersdorf-Altenhain, Mittelbach, Röhrsdorf und Wittgensdorf sind zugleich Ortschaften im Sinne der §§ 65 bis 68 der Sächsischen Gemeindeordnung. Für diese Ortschaften gibt es jeweils einen Ortschaftsrat, welcher, abhängig von der Einwohnerzahl der betreffenden Ortschaft, zwischen zehn und 16 Mitglieder sowie einen Ortsvorsteher als Vorsitzenden derselben umfasst. Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Eine endgültige Entscheidung obliegt jedoch dem Stadtrat der Gesamtstadt Chemnitz.
Die Stadtteile mit ihren amtlichen Nummern: Adelsberg (25) |
Kleinolbersdorf-Altenhain ¹ (26) Lutherviertel (22)
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[Bearbeiten] Klima
Chemnitz liegt mit seinem vollhumidem Klima in der kühl-gemäßigten Klimazone, jedoch ist ein Übergang zum Kontinentalklima spürbar.
Im Referenzzeitraum 1961 bis 1990 waren Juni und Juli mit 16,6 bzw. 16,4°C Durchschnittstemperatur die wärmsten Monate, das mittlere Temperaturminimum betrug im Januar -1,2°C. Die jährliche Durchschnittstemperatur lag bei 7,9°C. Die mittleren Tagestemperaturen im Stadtgebiet im Januar liegen zwischen 0 und -2°C, im Juli zwischen 16 und 18°C. Die mittlere Sonnenscheindauer liegt bei rund 1530 Stunden im Jahr, mit 200 Sonnenscheinstunden ist der Juli sonnenscheinintensivster Monat.
Aufgrund der Lage der Stadt auf der Luv-Seite des Erzgebirges gibt es erhöhte Niederschlagsmengen. So liegen die Jahresniederschlagmengen im Stadtgebiet zwischen 650 und 800 mm. Am Standort Küchwald wurde im Referenzzeitraum 1961 bis 1990 ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 775 mm verzeichnet. Niederschlagsreichster Monat im Stadtgebiet ist hierbei der Juni mit 85 bis 90 mm Niederschlagshöhe, mit 35 bis 45 mm ist der Februar niederschlagsärmster Monat.[1]
[Bearbeiten] Geschichte
siehe Hauptartikel: Geschichte der Stadt Chemnitz
Im Jahre 1136 wurde bei Chemnitz durch König Lothar III. ein Benediktinerkloster gegründet, das 1143 das Marktrecht erhielt. In einiger Entfernung des Klosters wurde vermutlich nach 1170 durch den König in der Nähe einer Furt durch den Fluss Chemnitz eine stadtähnliche Siedlung gegründet, die schon bald darauf in die Aue verlegt wurde. Bis 1308 war Chemnitz freie Reichsstadt. Schon im Mittelalter war es ein Wirtschaftszentrum, insbesondere durch das im 14. Jahrhundert erhaltene Bleichprivileg.
Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde Chemnitz ein Standort der Industrie mit sehr hohem BSP, ab 1800 wurde die Spinnerei maschinell betrieben. Die Ursprünge gehen auf Johann Esche aus Limbach zurück. Daraufhin wuchs er rasch an, man bezeichnete ihn als „Sächsisches Manchester“, „Ruß-Chamtz“ oder auch als „Rußnitz“. Chemnitz wurde eine der bedeutendsten Industriestädte Deutschlands.
Chemnitz wurde schon früh Sitz eines Verwaltungsbezirks (Amtshauptmannschaft) innerhalb der Kreishauptmannschaft Zwickau des Staates Sachsen. Im Jahre 1874 schied die Stadt aus der Amtshauptmannschaft Chemnitz aus und wurde eine „exemte Stadt“, welche man später als kreisfreie Stadt bezeichnete. Sie blieb aber weiterhin Sitz der Amtshauptmannschaft, aus welcher später der Landkreis Chemnitzer Land hervorging. 1900 wurde die Kreishauptmannschaft Chemnitz als Vorläufer des heutigen Regierungsbezirks Chemnitz gebildet. 1910 entstand die Amtshauptmannschaft Stollberg aus Teilen der Amtshauptmannschaft Chemnitz.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Chemnitz stark zerstört, vor allem bei den anglo-amerikanischen Bombardierungen am 5. März 1945. Nach Auflösung der Länder in der DDR im Jahre 1952 wurde Chemnitz Sitz eines Bezirks, der infolge der am 10. Mai 1953 auf Beschluss der DDR-Regierung erfolgten Umbenennung der Stadt Chemnitz in „Karl-Marx-Stadt“, zu Ehren von Karl Marx, ebenfalls in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt wurde. Im Vorfeld des Beitritts Sachsens zur Bundesrepublik Deutschland wurde am 23. April 1990 eine Volksabstimmung über den künftigen Namen der Stadt abgehalten. Dabei stimmten 76 % der Bürger für den alten Namen „Chemnitz“. Die offizielle Rückbenennung erfolgte am 1. Juni 1990, also noch vor dem formellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Nach Wiedererrichtung des Landes Sachsen 1990 wurde auch der Bezirk Karl-Marx-Stadt aufgelöst.
Im Rahmen der Kreisreform in Sachsen 1994 wurde der Landkreis Chemnitz aufgelöst. Ein Teil wurde mit den Landkreisen Hohenstein-Ernstthal und Glauchau zum neuen Landkreis Chemnitzer Land zusammengeschlossen. Der andere Teil ging im Landkreis Mittweida auf, einige Gemeinden kamen auch zum Mittleren Erzgebirgskreis und zum Landkreis Stollberg. Chemnitz selbst blieb eine kreisfreie Stadt.
Mitte der 1990er Jahre begann die Bebauung der innerstädtischen Bauflächen um das Rathaus zu einem neuen Stadtkern, welche nach rund 10 Jahren noch nicht abgeschlossen ist. Zu dieser Bildung einer neuen Mitte wurden vor allem Kaufhäuser und Einkaufszentren im Bereich des Marktes angesiedelt.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Im 19. Jahrhundert erlebte Chemnitz und deren umliegenden Gemeinden durch die Industrialisierung einen hohen industriellen Aufschwung, jedoch siedelten sich die Fabriken und Manufakturen zumeist aus Platz- und Steuergründen außerhalb der Stadt an. Doch schon bald gab es die ersten Vorschläge der umliegenden Gemeinden aus wirtschaftlichen Gründen nach Chemnitz eingemeindet zu werden. Der Eingemeindungsprozess begann im Jahr 1880, abgesehen von der Eingemeindung der Niklasgasse 1844, mit dem Zusammenschluss mit Schloßchemnitz. Bis einschließlich 1900 wurden die stark industriell geprägten Gemeinden Altchemnitz, Altendorf, Gablenz und Kappel nach Chemnitz eingemeindet. Weitere Gemeinden, z. B. Borna und Hilbersdorf, folgten bis 1914 teils aus wirtschaftlichen Aspekten, als auch zur Nutzung von Siedlungsraum für die nach Chemnitz zugezogenen Arbeiter. Die westlich von Chemnitz gelegenen, ebenso industriell erstarkten Gemeinden Schönau, Siegmar und Rottluff lehnten grundsätzlich die Verschmelzung mit der Stadt ab. Letztere wurde jedoch in der nächsten Eingemeindungswelle vor dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit u. a. Ebersdorf und Markersdorf eingemeindet. Erst nach der Gründung der DDR wurden auf Beschluss Siegmar und Schönau, inzwischen zur Stadt Siegmar-Schönau erhoben, zusammen mit weiteren rings um Chemnitz gelegenen Gemeinden mit Chemnitz verschmolzen. Danach gab es nur geringfügige Grenzverschiebungen, darunter z. B. die Einziehung eines Territoriums von Neukirchen für die Errichtung des „Fritz-Heckert-Gebiets“. Die bisher letzte Eingemeindungswelle erfolgte zwischen 1994 und 1999, in der u. a. Einsiedel, Röhrsdorf und Grüna in die Stadt einbezogen wurden.
Eine erste Erweiterung der Fluren der Stadt Chemnitz erfolgte bereits im Jahr 1402 mit dem Kauf der wüsten Ortschaften Borssendorf und Streitdorf sowie Teilen der Klosterdörfer Bernsdorf, Gablenz und Kappel. Seit längerem gibt es auch Bestrebungen, die Gemeinde Neukirchen nach Chemnitz einzugliedern. Dies scheiterte bis heute am Widerstand des Landkreises Stollberg und der Gemeinde Neukirchen selbst.
Siehe auch: Geschichte der Stadt Chemnitz
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Chemnitz
Im Jahre 1883 wurde Chemnitz mit über 100.000 Einwohnern die 15. Großstadt Deutschlands. Ihren Bevölkerungshöchststand hatte die Stadt 1930 mit einer Einwohnerzahl von über 360.000. Chemnitz ist seit etwa 1989 von einem starken Bevölkerungsrückgang betroffen. So verlor die Stadt – gemessen am heutigen Gebietsstand – seit 1990 mehr als 20 Prozent ihrer Einwohner. Trotz zahlreicher Eingemeindungen in den 1990er Jahren (siehe oben) konnte der negative Bevölkerungstrend nur kurzzeitig gestoppt werden. Die Einwohnerzahl der Stadt fiel im Dezember 2003 unter die Grenze von 250.000. Am 30. Juni 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Chemnitz nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen 246.146 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Schätzungen ergaben, dass sich die Bevölkerungszahl bis zum Jahre 2020 wahrscheinlich zwischen 207.000 und 214.000 einpendeln wird (beim derzeitigen Gebietsstand von 220,86 km²).
[Bearbeiten] Religionen
Etwa 80 % der Bevölkerung gehören keiner Religion an.
Die Bevölkerung der Stadt Chemnitz gehörte anfangs zum Bistum Meißen. Die Stadt war bereits ab 1254 Sitz eines Archidiakonats. Ab 1313 war der jeweilige Abt des Benediktinerklosters der Archidiakon. 1539 wurde die Reformation eingeführt und mit dem Pfarrer in St. Jacobi eine Superintendentur verbunden. 1540 wurden die noch bestehenden Klöster aufgehoben. Danach war Chemnitz über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, doch kamen im 16. Jahrhundert auch reformierte Bestrebungen auf, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. Chemnitz blieb innerhalb Sachsens stets Sitz einer Superintendentur. Heute bezeichnet man diesen Verwaltungsbezirk als Kirchenbezirk. Die Kirchengemeinden der Stadt gehören alle zu diesem Kirchenbezirk innerhalb der Region Chemnitz der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Der Kirchenbezirk Chemnitz umfasst auch Gemeinden außerhalb der Stadt Chemnitz. Innerhalb der Evangelischen Landeskirche gibt es in Chemnitz auch eine Landeskirchliche Gemeinschaft.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Diese gründeten alsbald auch wieder eine eigene Pfarrgemeinde. Wie alle Katholiken im damaligen Königreich Sachsen gehörte auch die Gemeinde in Chemnitz zum Apostolischen Vikariat mit Sitz in Dresden, das seit 1743 zuständiger Verwaltungsbezirk in der Nachfolge des in der Reformationszeit aufgelösten Bistums Meißen war. Aus diesem Verwaltungsbezirk entstand 1921 (wieder) das Bistum Meißen, seit 1980 Bistum Dresden-Meißen, das heute zur Kirchenprovinz Berlin (Erzbistum Berlin) gehört. Chemnitz wurde innerhalb des Bistums Meißen Sitz eines Dekanats, zu dem auch Pfarrgemeinden außerhalb von Chemnitz gehören.
Neben den beiden großen Kirchen können auch viele Gemeinden verschiedener Freikirchen auf ein langes Wirken in Chemnitz zurückblicken, darunter eine Altlutherische Gemeinde, die Elim-Gemeinde (Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden), eine Evangelisch-Freikirchliche Baptistengemeinde, die Heilsarmee, eine Evangelisch-Freikirchliche Brüdergemeinde, zwei Evangelisch-methodistische Gemeinden (Methodisten) sowie ein in der Evangelisch-methodistischen Kirche beheimatetes Klinikum (Bethanien), eine Evangelisch-reformierte Gemeinde (diese gehört zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer), eine Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten und eine freie evangelische Gemeinde.
Das Leben der Stadt Chemnitz wurde durch eine, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene, lebendige jüdische Gemeinde stark geprägt. Im Jahr 1879 fand die erste Bestattung auf dem jüdischen Friedhof im Stadtteil Altendorf statt und 1899 konnte die erste Chemnitzer Synagoge am Stephanplatz eingeweiht werden. 1923 hatte die jüdische Gemeinde mit 3.500 Mitgliedern ihren Höchststand erreicht. Es gab 26 jüdische Vereine und jeder dritte der 600 Chemnitzer Fabrikanten, jeder zehnte Arzt sowie viele Künstler waren Juden. Durch den Nazi-Terror verloren, wie in ganz Europa, viele jüdische Bürger ihr Leben oder mussten fliehen. Auch die Synagoge wurde zerstört. Ab 1945 gab es wieder eine winzige Gemeinde. 1957 hatte sie gerade noch 35 Mitglieder und 1989 war die Gemeinde auf zwölf Personen geschrumpft. Nach dem Beitritt der DDR zur BRD stieg die Zahl durch Zuwanderung aus ehemaligen GUS-Ländern auf heute ca. 650 Mitglieder. Außerdem wurde im Jahr 2002 eine neue Synagoge geweiht.
[Bearbeiten] Politik
Im Jahre 1298 ist für Chemnitz bereits ein Bürgermeister und ein Rat bezeugt, die beide an der Spitze der Stadtverwaltung standen.
Im 14. Jahrhundert hatte der Rat mit dem Bürgermeister insgesamt zwölf Mitglieder. Ab 1415 gab es drei Räte, der „alte Rat“ (vom Vorjahr), der „neue Rat“ und der „ruhende Rat“, wobei der alte und neue Rat zusammen den „voll sitzenden Rat“ ergaben. Ihm stand der Bürgermeister vor. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gab es nur noch ein Ratskollegium. 1831 wurde eine neue Städteordnung eingeführt. Danach wählten die Bürger ihre Vertretung, die ihrerseits den Bürgermeister und die besoldeten Stadträte wählte. Mit dem Ausscheiden der Stadt Chemnitz aus der Amtshauptmannschaft 1874 erhielt der Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die sowjetische Besatzungsmacht den „Rat der Stadt“ beziehungsweise die Stadtverordnetenversammlung ein. In der DDR fanden Wahlen statt, bei denen es oft nur eine Möglichkeit gab zu wählen. Es wurde starker direkter und indirekter Druck auf nicht linienkonforme Teile der Bevölkerung ausgeübt, die Wahlen waren nicht frei und unabhängig.
Nach dem Beitritt der DDR zur BRD wurde das zunächst als Stadtverordnetenversammlung, nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium, wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums war zunächst ein besonderer Vorsitzender (ab 1990 Reinhold Breede, CDU). Heute ist der Oberbürgermeister Vorsitzender des Stadtrats. Der Stadtrat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird der Oberbürgermeister jedoch direkt von den Bürgern der Stadt gewählt.
[Bearbeiten] Liste der (Ober-)Bürgermeister von Chemnitz und Karl-Marx-Stadt
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Peter Seifert hat im Frühjahr 2006 seinen Rücktritt zum 31. Juli 2006 aus Altersgründen angekündigt. Am 11. Juni 2006 fand die erste Runde der Neuwahl des Stadtoberhauptes statt, bei der kein Kandidat die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen erreichen konnte. Die zweite Runde am 25. Juni 2006 gewann Barbara Ludwig (SPD) mit 49,65% der abgegebenen Stimmen. Barbara Ludwig konnte jedoch zunächst das Amt des Oberbürgermeisters nicht antreten, da eine Klage gegen die Wahlumstände vorlag. Sie wurde im September 2006 vom Stadtrat zunächst zur Amtsverweserin gewählt, die den Titel Oberbürgermeisterin führt. Die Vereidigung als gewählte Oberbürgermeisterin erfolgt dann nach Beendigung des juristischen Verfahrens. Die Zeit als Amtsverweserin wird auf die Wahlperiode der Oberbürgermeisterin angerechnet.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Stadt Chemnitz zeigt in gespaltenem Schild vorn in Gold zwei blaue Pfähle, hinten in Gold einen schwarzen Löwen mit roter Zunge und Bewehrung.
Die Pfähle stehen für die Mark Landsberg (Landsberger Pfähle), der Löwe für die Markgrafschaft Meißen. Beide Wappensymbole sind bereits seit dem 15. Jahrhundert in den Siegeln der Stadt nachweisbar (vgl. auch das Wappen von Leipzig und Dresden). Sie wurden auch von den Kurfürsten von Sachsen als Herrscher über die Stadt Chemnitz geführt. Seit dem 18. Jahrhundert werden beide Wappensymbole in gespaltenem Schild dargestellt.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Chemnitz unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
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Daneben pflegen auch einzelne Stadtteile Partnerschaften zu anderen Gemeinden.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Kennzahlen
Chemnitz stellt einen der beiden Oberzentren des Ballungsraums Chemnitz-Zwickau dar, welcher zu den bedeutendsten Wirtschaftsräumen der neuen Bundesländer gezählt wird. Das Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2004 rund 6,3 Milliarden Euro. Das entspricht etwa 25.100 Euro pro Einwohner bzw. 43.100 Euro je Erwerbstätigen [2].Die lokale und regionale Wirtschaftsstruktur ist vorrangig durch die Schwerindustrie mit den Branchen Fahrzeugbau und Metallverarbeitung geprägt. Der Stadt gehörte in den vergangenen Jahren zu den zehn wachstumsstärksten Städten Deutschlands.
Die Arbeitslosenquote in Chemnitz lag in den vergangenen Jahren kontinuierlich zwischen 14 und 19 Prozent. In Chemnitz arbeiten rund 100.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Die Stadt ist mit rund 46.000 Einpendlern täglich eine Einpendlerstadt. 16,3 Prozent der Beschäftigten in Chemnitz waren im Jahr 2005 hochqualifizierte Arbeitskräfte mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss; ein Wert mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- ESKA Automotive GmbH
- Volkswagen Sachsen GmbH, Motorenfertigung Chemnitz
- Bruno Banani
- KARL MAYER Textilmaschinenfabrik GmbH
- Premium Bodywear AG
- enviaM (envia Mitteldeutsche Energie AG)
- Union Werkzeugmaschinen GmbH Chemnitz (älteste existierende Werkzeugmaschinenfabrik Deutschlands)
- IT-Services and Solutions GmbH
- NILES-SIMMONS-Hegenscheidt Gruppe
- Hörmann-Rawema
- IAV GmbH Chemnitz
- Technologiezentrum Chemnitz GmbH
- CBS Information Technologies AG
- Stadtwerke Chemnitz
- Siemens Chemnitz
- W + M 2000 GmbH (Medien und Bildung)
- ELWA Starkstromanlagenbau GmbH Chemnitz
- ThyssenKrupp Krause GmbH; früher Systemtechnik GmbH KST (Krause SystemTechnik) seit 2006: ThyssenKrupp KST GmbH
- SITEC Industrietechnologie GmbH
- StarragHeckert GmbH (ehemals Heckert), Maschinenbau
- Terrot Strickmaschinen GmbH
- UNITECH - Maschinen GmbH Chemnitz
- Unitube Technology GmbH
- CEFEG GmbH Federn- und Verbindungstechnik Chemnitz
- SAMPUTENSILI Werkzeugmaschinen GmbH
- S.I.S Süd-Industrie-Anlagen-Service GmbH
[Bearbeiten] Stadtentwicklung
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der Umbenennung in Karl-Marx-Stadt wurde für die Stadt sehr ambitioniert versucht, ein Stadtzentrum zu errichten, das die klassischen Auffassungen vom Städtebau einer sozialistischen Stadt symbolisieren sollte. Dabei wurden die bisherige Stadtgrundrisse in der Innenstadt zu Gunsten eines neu zu schaffenden Straßennetzes verworfen. Die Pläne wurden allerdings auf Grund von finanziellen Mängeln und einem Prioritätenwechsel zugunsten der Wohnraumschaffung nie komplett verwirklicht. In den 60er und 70er Jahren kam es zum großflächigen Aufbau von Wohngebieten in industrieller Plattenbauweise im Zentrum als auch in peripheren Lagen, wie das Fritz-Heckert-Gebiet, das Yorckgebiet oder auch das Beimlergebiet in Gablenz. Dagegen wurde die Altbausubstanz der Gründerzeit, welche vor allem in Kaßberg, Sonnenberg und Schloßchemnitz zu finden ist, wohl aus finanziellen als auch ideologischen Gründen vernächlässigt, woraufhin diese zunehmends verfiel.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands stand die Stadt Chemnitz vor mehreren schwierigen Aufgaben. Die Einwohnerzahlen, vor allem in den früher begehrten Plattenbaugebieten, gingen durch Abwanderung in die alten Bundesländer sowie in das Umland stark zurück und noch immer hatte Chemnitz keine klassische Innenstadt, welche aber immer stärker zur politischen Forderung wurde. Diese Situation verschärfte sich mit der Errichtung großer Einkaufszentrum in der Stadtperipherie in den ersten Jahren der 1990er Jahre.
Damit handelte es sich um die einzige deutsche Großstadt, für die, ähnlich dem Wiederaufbau der direkten Nachkriegsjahre, erst seit 1990 ein Stadtzentrum geplant und realisiert werden musste, welches sich den Grundsätzen der „Europäischen Stadt“ verpflichtet fühlt. Planungen zur Wiedergewinnung einer verdichteten Innenstadt rund um das historische Rathaus und führten 1991 zu einem städtebaulichen Wettbewerb. Dieser wurde seitens der Stadt international ausgeschrieben und mit Hilfe der Partnerstadt Düsseldorf durchgeführt. In seinen Dimensionen ist das bis dahin im Wesentlichen als Freifläche brachliegende Gelände an der Stelle der ehemaligen Innenstadt nur mit dem Bauvorhaben „Potsdamer Platz“ in Berlin vergleichbar. Zahlreiche international renommierte Architekten wie Hans Kollhoff und Helmut Jahn prägten so das Bild der neuen Innenstadt. Die Bebauung verzögerte sich jedoch und war rund um den historischen Neumarkt erst 2003 mit der Eröffnung des Modekaufhauses Peek&Cloppenburg vollendet. Nach wie vor sind zwei Baufelder des zur Bebauung vorgesehenen Chemnitzer Zentrums noch nicht bebaut.
Des Weiteren wurden zahlreiche Gründerzeit- und Jugendstilbauten in verschiedenen Stadtteilen größtenteils durch private Initiative saniert, weswegen Stadtteile wie Kaßberg, Schloßchemnitz ihre Einwohnerzahlen seit rund 15 Jahren stabil halten konnten. Die Nachfrage nach Wohnungen in solchen Stadtteilen ist trotz höheren Preisniveaus vor allem in der jüngeren und arbeitsfähigen Bevölkerung sehr stark. Der auch mit dem "Stadtumbau Ost" verbundene Abriss von teilweise geschichtlich wertvollen Denkmälern aus der Gründerzeit zu Gunsten der Aufwertung von Plattenbaugebieten ist daher sehr umstritten. Auch fand, unterstützt durch den staatlich geförderten Eigenheimbau, seit Mitte der 1990er Jahre eine starke Wanderungsbewegung in das Umland statt, wodurch aber auch eher ländlich geprägte Stadtgebiete wie Reichenhain und Adelsberg profitieren konnten.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Autobahn
Chemnitz wird von zwei Autobahnen durchzogen. Durch das nordwestliche Stadtgebiet von Chemnitz führt als Ost-West-Achse die A 4 Kirchheimer Dreieck – Dresden, welche hier auf die von Hof über die westlich gelegenen Stadtteile kommende A 72 am Kreuz Chemnitz trifft. Die Weiterführung der A 72 nach Leipzig ist in Bau und ist bisher über eine Länge von ca. 11 km bis zur Anschlussstelle Niederfrohna freigegeben. Chemnitz verfügt über die sieben Anschlussstellen -(Limbach-Oberfrohna)/Chemnitz-Rabenstein (A4) -Chemnitz-Mitte (A4) -Chemnitz-Glösa (A4) -Chemnitz-Ost (A4) -Chemnitz-Süd (A72) -Chemnitz-Rottluff/Chemnitz-Rabenstein (A72) sowie -Chemnitz-Röhrsdorf/Chemnitz-Wittgensdorf (A72). (theoretisch befindet sich auch noch die Anschlussstelle Wüstenbrand (A4) auf Chemnitzer Stadtgebiet)
Die geplante Autobahnstrecke der A 74 zwischen Chemnitz und Komotau über Zschopau, Marienberg und Hirtstein wurde bereits im Planungsstadium zurückgesetzt. Ein vierstreifiges Teilstück der B174 zwischen Stadtgrenze Chemnitz und Zschopau lässt die ehemals geplante A74 gut erahnen.
[Bearbeiten] Bundesstraßen
Ferner führen die Bundesstraßen B 95, B 107, B 169, B 173 und B 174 durch das Chemnitzer Stadtgebiet.
Sämtliche Bundesstraßen bilden den südöstlichen Teil des sogenannten Cityrings, welcher das Stadtzentrum vollständig umschließt. Um die Innenstadt vom ortsfremden Durchgangsverkehr zu entlasten, soll der bereits vorhandene Cityring, durch einen vorgelagerten und in Teilen bereits existierenden Innenstadtring ergänzt werden. Zudem wird mit der Erweiterung des Südverbunds in nordöstlicher bzw. nordwestlicher Richtung, dieser in seiner Bedeutung als Tangentialverbindung gestärkt, so dass in Zukunft, der Transitverkehr aus Richtung Erzgebirge, über diese Verbindung zu der im Norden befindlichen Autobahn A4 geführt werden kann. Eine indirekte Verbindung mit der westlich der Stadt liegenden A72 ist bereits vorhanden.
Die Idee von zwei Stadtringen um das historische Zentrum ist bereits im frühen 20. Jahrhundert geboren. Bis heute konnte keiner der beiden Ringe komplett verwirklicht werden. Es existiert ein Teilstück (Innenstadtring) im Bereich zwischen Annaberger und Zwickauer Straße sowie der so genannte Südring/ Südverbunds weiter stadtauswärts.
[Bearbeiten] Eisenbahn
Von Chemnitz führen Bahnlinien zu dem wichtigen Knoten Leipzig, nach Dresden und Zwickau auf der Sachsen-Franken-Magistrale und nach Riesa sowie mehrere kleinere Strecken in das Chemnitzer Umland. Die Strecke nach Leipzig wurde in den vergangenen Jahren für eine Geschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut.
Jedoch ist Chemnitz gemessen an seiner Größe sehr schlecht an nationale Bahnverbindungen angebunden.[3] Seit Dezember 2006 gehört Chemnitz zu den größten deutschen Städten ohne Fernverkehr der Deutschen Bahn. Lediglich Züge des Nahverkehrs der Deutschen Bahn und von privaten Unternehmen fahren den Chemnitzer Hauptbahnhof an. Direktverbindungen zu anderen Großstädten gibt es nach Dresden, Leipzig, Nürnberg, Gera, Jena, Erfurt, Göttingen und Berlin, nicht mehr jedoch nach Stuttgart und Karlsruhe. Auch die Verbindung nach Berlin wurde zum Dezember 2006 auf nur einen einzigen Zug pro Tag zusammengestrichen.
Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es durch diese Umstände Diskussionen in der Stadt, welche die politisch Verantwortlichen auffordern, sich um eine Verbesserung der Anbindung zu bemühen. Diesen negativen Umstand wollte die Deutsche Bahn mit dem am 11. Dezember 2005 in Betrieb gesetzten Chemnitz-Leipzig-Express (CLEX) und der Kampagne „Start-Ziel-Sieg: 59 Minuten von Chemnitz nach Leipzig“ beheben, jedoch ist die Bahnstrecke teilweise eingleisig und zudem unelektrifiziert. Auch im Eisenbahngüterverkehr ist Chemnitz nach Stilllegung und Abbruch des Rangierbahnhofes Chemnitz-Hilbersdorf kein Eisenbahnknoten mehr.
[Bearbeiten] Öffentlicher Nahverkehr
Den innenstädtischen öffentlichen Personennahverkehr bedienen fünf Straßenbahnlinien, 27 Stadtbuslinien der Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft (CVAG) und 27 Regionalbuslinien. Des Weiteren führt eine Stadtbahnlinie vom Stadtzentrum nach Stollberg, dabei befahren die Niederflurfahrzeuge sowohl das Straßenbahn- als auch das Eisenbahnnetz. In den Nächten vor Sonnabenden, Sonn- und Feiertagen verkehren jeweils zwei Nachtbus- und Nachtstraßenbahnlinien und eine Stadtbahnlinie. Die Stadt Chemnitz ist in den Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) eingebunden. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können daher zu einheitlichen Tarifen des VMS benutzt werden.
Das Streckennetz der Straßenbahn ist verhältnismäßig klein und bedient hauptsächlich Stadtteile im südlichen Stadtgebiet, da Strecken in nördlichen Stadtteilen im Rahmen eines Umspurungsprogrammes (von 925 mm auf 1435 mm) bis Ende der 1980er Jahre stillgelegt und aus finanziellen Gründen nicht wieder reaktiviert wurden. Ab 2010 soll das Straßenbahnnetz auch im Hinblick auf eine Stadtbahnverbindung nach Limbach-Oberfrohna in Richtung Norden erweitert werden. Die fünf Straßenbahnlinien tragen einstellige Liniennummern, dagegen die Stadtbusse wie die Nachtbusse die zweistellige Kennnummern. Sämtliche Stadtbuslinien werden durch behindertenfreundliche Niederflurbusse bedient, die mit einer elektronischen Luftfederung ausgestattet sind. Rund die Hälfte aller eingesetzten Straßenbahnfahrzeuge sind niederflurig, die Linien 6 (früh am Morgen und am Abend verkehren keine Niederflurbahnen) und 522 haben nur Niederflurbahnen.
Zusätzlich zum rein städtischen Nahverkehr werden im Stadtgebiet 27 Regionalbuslinien (betrieben von Autobus GmbH Sachsen, REGIOBUS GmbH Mittweida, BVO Verkehrsbetriebe Erzgebirge GmbH, Verkehrsbetriebe Kreis Freiberg GmbH und Reisedienst Dörfelt OHG) bedient. Darunter sind zwei Expressbuslinien, zwei Regionalstadtbahnlinien der City-Bahn Chemnitz und zahlreiche Regionalexpress- und Regionalbahnlinien der Deutschen Bahn AG. Die Regionalbuslinien haben eine dreistellige Nummerierung, die Regionalstadtbahnlinien der City-Bahn Chemnitz nach Burgstädt und Hainichen tragen die jeweilige Kursbuchstreckennummer. Die drei wichtigsten Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs sind Zentralhaltestelle mit fünf Straßenbahn-, einer Stadtbahn- und 15 Stadtbuslinien, Omnibusbahnhof als Zentraler Omnibus-Bahnhof (ZOB) für den Regional- und Fernbusverkehr und Hauptbahnhof, Knotenpunkt der 19 im Stadtgebiet liegenden Bahnhöfe als zentraler Umsteigepunkt zum Schienenverkehr.
Voraussichtlich ab September 2007 soll ein völlig neu strukturiertes Bus- und Straßenbahnnetz der CVAG gelten. Verbunden mit einem neuen Nummernschema sollen vor allem Buslinien dem Bedarf entsprechend neu gestaltet, verstärkt, geschwächt oder abgeschafft werden. Dabei sollen auch die Takte vereinheitlicht und somit leichter zu merken sein. Das Nachtnetz soll mit acht neuen Linien auf alle Tage der Woche ausgeweitet werden.
Des Weiteren ist geplant, bis 2009 im Rahmen des „Chemnitzer Modells“ die Regionalstadtbahnlinien nach Burgstädt und nach Hainichen mit neu zu schaffenden Zwei-System-Fahrzeugen in Niederflurbauweise über das Straßenbahnnetz in die Chemnitzer Innenstadt zu verlängern. Dabei soll bis 2007 eine Durchfahrt im Hauptbahnhof geschaffen werden, um dort Gleisverbindungen zwischen dem Straßenbahn- und Eisenbahnnetz herzustellen. Vorbereitende Baumaßnahmen für Abschnitte der Straßenbahn zwischen Hauptbahnhof und Stadtzentrum sind bereits erfolgt. Darüber hinaus ist in einer zweiten Stufe eine Verbindung nach Mittweida angedacht. Ferner ist eine Erweiterung auf die Eisenbahnstrecken ins Erzgebirge, Richtung Dresden und Zwickau denkbar.
[Bearbeiten] Flugverkehr
Südlich von Chemnitz liegt der Flugplatz Chemnitz-Jahnsdorf. Dieser Verkehrslandeplatz wird zur Zeit ausgebaut. In der Endausbaustufe wird er über eine 1400m lange und 20m breite Start- und Landebahn verfügen (Oberbau: Asphalt) Des weiteren verfügt er dann über ein Terminal mit aufgesetztem Tower, einer Tankstelle sowie einem Hangars. Auch neu ist die Befeuerung der Start- und Landebahn und der Rollwege inkl. Anflugblitz (Anflugrichtung) und PAPI (Gleitwinkel). Damit ist der Anflug auch bei schlechtem Wetter und in der Nacht möglich, allerdings nur für den Sichtflug. Perspektivisch ist ein weiterer Ausbau denkbar, allerdings nur wenn eine Wirtschaftlichkeit hierfür vorliegt.
Beim Flugplatz Chemnitz-Jahnsdorf handelt es sich nicht um den ersten Chemnitzer Flughafen. Das Gebäude des ehemaligen Flughafens Chemnitz (gen. "IKARUS"; auch Haltest. der Straba-Li. 4 an der Stollberger Straße) aus der Anfangszeit der Luftfahrt in Deutschland ist noch erhalten und liegt heute inmitten des Wohngebietes „Fritz Heckert“ im Südwesten von Chemnitz.
Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind der Flughafen Dresden (80 km) und der Flughafen Leipzig-Halle (90 km, aber keine direkte Autobahnverbindung). Außerdem gibt es über den etwa 50 km entfernten Regionalflughafen Altenburg-Nobitz einen Linienverkehr nach London und ab März 2007 nach Girona. Diese Verbindungen werden durch eine „Billigfluglinie“ angeboten. Es gibt jedoch zu keinem der Flughäfen einen speziell dafür eingerichteten Zubringerdienst.
[Bearbeiten] Medien
[Bearbeiten] Presse
Im Regierungsbezirk Chemnitz erscheint als Tageszeitung die „Freie Presse“. Sie ist mit einer verkauften Auflage im zweiten Quartal 2006 von 323.000 Exemplaren pro Werktag (Quelle: IVW) nach eigener Aussage die auflagenstärkste regionale Tageszeitung Deutschlands. Des Weiteren erscheint in der Stadt die Chemnitzer Morgenpost (verkaufte Auflage II/2006: 30.000 Exemplare) von Gruner + Jahr als Lokalausgabe der Morgenpost Sachsen. Sie gibt es mit einer eigenen Ausgabe auch am Sonntag („Morgenpost am Sonntag“). Die bundesweit erscheinende Bild-Zeitung bedient mit einer Redaktion in Chemnitz die Region, verkaufte Auflage: 52.000 Stück. Die monatlich erscheinenden Stadtmagazine "371" und „Stadtstreicher“ enthalten u. a. einen Veranstaltungsplaner für Chemnitz, Zwickau und deren Großraum.
Weiterhin werden in Chemnitz noch mittwochs die kostenlosen Anzeigenblätter „Wochenspiegel“ und „Blick“ und samstags der „Blitzpunkt“ verteilt. Das Anzeigenblatt „Blick“ erscheint zudem sonntags als „Sonntagsblick“.
[Bearbeiten] Rundfunk
Seit dem 23. Mai 1993 ist der Radiosender „CHEMNITZ 102.1“ terrestrisch über die namensgebende Frequenz 102,1 MHz in der Region Chemnitz zu empfangen. Ebenso kann man terrestrisch auf 102,7 MHz täglich von 18 bis 19 Uhr das „Radio UNiCC“ – das Uniradio der TU Chemnitz – sowie von 19 bis 24 Uhr das Chemnitzer Bürgerradio „Radio T“ empfangen. Einer der „Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle“ (SAEK) ist in Chemnitz ansässig und produziert ein Hörfunkprogamm, das im ewt/RFC-Kabel täglich auf 90,5 MHz sendet – daneben gibt es einen Livestream im Internet. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet auf der Frequenz 92,8 MHz im Programm „MDR 1 - Radio Sachsen“ mehrfach am Tag aus seinem Chemnitzer Studio. Der private Hörfunkkanal „Radio PSR“ (100,0 MHz) hatte kurz nach der Wende ein Regionalstudio in Chemnitz, das später geschlossen wurde. Regionale Informationen aus Chemnitz und der Umgebung gibt es zudem im Programm von Radio Energy (97,5 MHz).
[Bearbeiten] Fernsehen
In der Region Chemnitz ist über Kabel und Antenne der TV-Sender „Sachsen Fernsehen“ zu empfangen, der von der 09111 Studio Chemnitz GmbH & Co. KG produziert wird. Zunächst begann dieser Regionalsender am 4. Oktober 1993 mit der halbstündigen Sendung „Drehscheibe Chemnitz“, die als werktägliches Regionalfenster das analog auf dem terrestrischen Kanal 45 ausgestrahlte VOX von 17.30 bis 18.00 Uhr unterbrach. Die Wiederholung erfolgte von 18.00 bis 18.30 Uhr, ebenso werktäglich, auf dem Kanal 47, auf dem das Programm von RTL ausgestrahlt wurde. Seit Juli 1999 ist „Sachsen Fernsehen“ ganztägig auf dem bisher von RTL genutzten terrestrischen Kanal zu sehen. Weitere Lizenznehmer sind „Leipzig“ und „Dresden Fernsehen“.
Daneben gab es 1995/96 mit „MIG Chemnitz TV“ ein weiteres Regionalprogramm, welches hauptsächlich analog im Kabelnetz der RFC ausgestrahlt wurde. Außer einer Bildschirmzeitung wurde ein täglich wiederholtes wöchentliches Regionalmagazin gezeigt.
Der SAEK (s. o.) betreibt in Chemnitz auch einen Fernsehbereich, bei dem sich junge Fernsehmacher ausprobieren können. Dafür stellt das „Sachsen Fernsehen“ sonntags ein Programmfenster bereit.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
In Chemnitz haben folgende Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts ihren Sitz:
- Bundespolizeiamt (BPOLAMT) Chemnitz
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
- Handwerkskammer Chemnitz
- IHK Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau
- Kreiswehrersatzamt Chemnitz
- Oberfinanzdirektion Chemnitz
- Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (ehemaliges Landesarbeitsamt)
- Regierungspräsidium Chemnitz
- Landesarbeitsgericht Sachsen
- Landessozialgericht Sachsen
- Landgericht Chemnitz
- Amtsgericht Chemnitz
- Sozialgericht Chemnitz
- Verwaltungsgericht Chemnitz
- Arbeitsgericht Chemnitz
- Landesamt für Familie und Soziales
- Straßenbauamt Chemnitz
- Autobahnamt Sachsen, Autobahnmeisterei Chemnitz-Meerane
[Bearbeiten] Bildung und Forschung
[Bearbeiten] Technische Universität Chemnitz (TUC)
Die Technische Universität Chemnitz geht zurück auf die 1836 gegründete Königliche Gewerbschule Chemnitz, die anfangs eine Bildungsstätte der Textilindustrie war. 1882 kam die Elektrotechnik hinzu und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als Staatliche Akademie für Technik geführt. 1953 stieg sie zur Hochschule für Maschinenbau auf und 1963 wurde sie eine Technische Hochschule. Schließlich wurde sie 1986 in den Rang einer Technischen Universität erhoben. Die Technische Universität betreut aktuell zwischen 10.000 und 11.000 Studenten.
[Bearbeiten] Forschungseinrichtungen
- Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)
- Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V.
- Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM)
[Bearbeiten] Schullandschaft
Die Schullandschaft von Chemnitz umfasst im Schuljahr 2006/07 mehr als 90 Schulen, davon über 40 Grundschulen, 19 Mittelschulen und sieben Gymnasien. Bekannte Schulen sind das Sportgymnasium, welches zahlreiche Spitzensportler wie Katarina Witt, Michael Ballack und Lars Riedel und weitere Weltrekordhalter und Olympiasieger hervorbrachte. Auf mathematisch-naturwissenschaftlichem Gebiet ist auf Grund der Teilnahme von Schülern an verschiedenen Weltmeisterschaften dieser Richtung das Johannes-Kepler-Gymnasium, früher „Spezialschule Hans Beimler“, bekannt. Das älteste Gymnasium der Stadt ist das Georgius-Agricola-Gymnasium, welches auch bilingualen Unterricht anbietet. Das historisch bedeutsame, ehemalige Alexander-von-Humboldt-Gymnasium war in den 20er Jahren die „Versuchsschule Chemnitz“. Erwähnenswert ist auch die Grund- und Mittelschule Albrecht-Dürer-Schule, welches das Chemnitzer Schulmodell, ein Schulversuch mit besonderer pädagogischer Prägung, praktiziert.
Die Zahl der Schulen musste seit Ende der 90er Jahre bedingt durch die stark zurückgehenden Schülerzahlen verringert werden. Die Schülerzahl hat sich bis heute bezugnehmend auf das Schuljahr 1994/95 nahezu halbiert. Von dieser Entwicklung waren gleichermaßen Grund- und Mittelschulen sowie Gymnasien betroffen, sodass einige aufgehoben wurden und mit anderen Schulen eine Fusion eingingen. Die Schulnetzplanung sieht für die Zukunft 16 Mittelschulen und sieben Gymnasien vor.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bühnen
- Die Theater Chemnitz
- Opernhaus Chemnitz (Oper, Operette, Ballett, Musical)
- Schauspielhaus Chemnitz
- Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz
- Figurentheater
- Stadthalle Chemnitz
- „Das Chemnitzer Kabarett“ (ehem. „1. Chemnitzer Kabarett“)
- Kabarett Kiste – Kabarett „Sachsenmeyer & Co“
- Armes Theater mit V.E.B. (Vereinseigene Bühne)
- FRESSTheater
- Fata Morgana
[Bearbeiten] Museen
Verbunden mit den Bemühungen um eine Verbesserung der Außenwirkung Chemnitz' seit den 1990er-Jahren ist auch eine Profilierung als Kunst- und Kulturzentrum zu beobachten. Die Entwicklung einer musealen Landschaft in Chemnitz ist derzeit noch im Gange. Dabei soll Chemnitz' Charakter als Industriestadt gewahrt werden. Als ein wichtiger Markstein dieser Entwicklung wird das neue Industriemuseum Chemnitz gewertet, welches umfangreiche Sammlung der sächsischen Industriegeschichte umfasst. Zeugen dieser industriellen Entwicklung sind ebenfalls das Sächsische Eisenbahnmuseum und das Museum für sächsische Fahrzeuge.
Weiterhin stellen die Kunstsammlungen Chemnitz im König-Albert-Museum eine umfangreiche Bildersammlung mit Schwerpunkt auf den Impressionismus und Expressionismus aus und ergänzen dieses Angebot mit zum Teil vielbeachteten Sonderausstellungen. Daneben ist als eine wichtige kulturelle und museale Einrichtung das Kulturkaufhaus „DAStietz“ zu nennen, welches Ausstellungsstücke zeitgenössischer Kunst in der Neuen Sächsischen Galerie und das Museum für Naturkunde beherbergt. Die Prägung der Stadt durch den Jugendstil wird durch das Henry-van-de-Velde-Museum in der Villa Esche deutlich, wo vor allem Exponate des belgischen Architekten und Designers Henry van de Velde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Das Museum für Stadtgeschichte ist im Schlossbergmuseum integriert. Die Räumlichkeiten dieses Museums werden auch für zahlreiche Ausstellungen zu historischen Themen genutzt. Die Burg Rabenstein erzählt durch verschiedene Ausstellungen von der Geschichte der kleinsten in Sachsen erhaltenen Burganlage.
Überdies sind kleinere zahlreiche Spezialmuseen im Stadtgebiet angesiedelt, beispielsweise das Deutsche Spielemuseum, das Ebersdorfer Schulmuseum, das Straßenbahnmuseum Kappel, die Medizinhistorischen Sammlungen des Klinikum Chemnitz gGmbH sowie das Kulturgeschichtliche Spezialmuseum für Militärgeschichte und der Museumsspeicher Ebersdorf.
Die Entwicklung Chemnitz' als Museumsstandort wird kontinuierlich fortgeführt. Ab Herbst 2007 sollen die Bildersammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst des Münchener Galeristen Alfred Gunzenhauser in einem eigens dafür eingerichtetem Gebäude, dem Museum Gunzenhauser, präsentiert werden. Des Weiteren wird die Stadt Chemnitz ab dem Jahr 2010 das Haus der Archäologie im ehemaligen Kaufhaus Schocken beherbergen, um dem Besucher umfassende Informationen über die archäologische und kulturgeschichtliche Entwicklung Sachsens zu vermitteln.
[Bearbeiten] Kinos
In der Stadt Chemnitz fanden bereits 1897, zwei Jahre nach der ersten öffentlichen Filmvorstellung Deutschlands, Filmvorführungen statt. Dabei präsentierte der Kameramann Clemens Seeber im Varieté Mosella-Saal zumeist Wochenrückblicke aus der Stadt und deren Region, welche das Publikum erfolgreich annahm. Das 1909 erbaute Filmtheater Luxor-Palast existiert nach Rekonstruktionen und Erweiterungen noch heute. Mit der Enteignung sämtlicher Lichtspieltheater im Land Sachsen im Jahr 1948 gingen alle Kinos in der Chemnitzer Region in Volkseigentum über. Vor und besonders nach der Wiedervereinigung Deutschlands mussten sowohl innerhalb und als auch außerhalb der Kernstadt zahlreiche Kleinkinos aus Rentabilitätsgründen schließen. Das Europa 70, das Welt-Echo oder das Jugendfilmtheater (vormals Filmschau) seien hier als Beispiele genannt.
Heute ist das Kinoleben von Chemnitz stark von der Kette CineStar geprägt, welche die drei Großkinos Filmpalast am Roten Turm, Luxor Filmpalast und Filmpalast im Vita-Center unterhält. Sie bieten im Wesentlichen Filme, welche auch bundesweit in den Kinos aktuell gezeigt werden. Weiterhin existieren eine Reihe von Kinos mit kleineren Besucherkapazitäten wie das Clubkino Siegmar, das Kino m54 des Alternativen Jugendzentrums Chemnitz e. V., der Filmclub mittendrin der Universität Chemnitz sowie das Metropol, welches für seine Angebote im niedrigen Preissegment bekannt ist.
[Bearbeiten] Bauwerke
Von Chemnitz ist meist nur der „Nischel“, das wuchtige, 1971 eingeweihte Karl-Marx-Monument des russischen Künstlers Lew Kerbel und Wahrzeichen der Stadt Chemnitz sowie das Hotel „Kongress“, das Alte und Neue Rathaus am Markt und das Plattenbaugebiet „Fritz Heckert“ bekannt. Das Karl-Marx Monument ist sehr typisch für Chemnitz. Dennoch bietet Chemnitz eine Reihe schöner Bauwerke aus vielen Epochen. Als ältestes Bauwerk gilt das alte Wahrzeichen, der Rote Turm, der ein Teil von der historischen Stadtbefestigung war. Aus dem 16. Jahrhundert stammen eine Reihe aufwändig restaurierter Fachwerkhäuser am Fuße des Schloßbergs. Als einziges Gebäude mit einer Barockfassade ist das 1735 bis 1741 errichtete Siegertsche Haus von Johann Christoph von Naumann am Markt zu erwähnen. Der Architekt Richard Möbius schuf 1909 das Opernhaus und das König-Albert-Museum, beide am Theaterplatz sowie die Feuerwache an der Schadestraße. Unweit der Innenstadt findet man auf dem Kaßberg eines der größten Gründerzeit- und Jugendstilviertel Europas. Nordöstlich davon wurde 1928 bis 1935 das Stadtbad durch Fred Otto errichtet, es gilt als bedeutendes Denkmal der architektonischen Moderne. Stadtauswärts in Richtung Süden links des Chemnitzflusses erhebt sich der 1927 errichtete Uhrturm von Erich Basarke der Fa. Schubert & Salzer – er ist unter den Chemnitzern auch als „Wirkbau“-Turm bekannt. Das Wasserschloss Klaffenbach sowie die Burg Rabenstein, beide am Stadtrand gelegen, sind begehrte Ausflugsziele.
[Bearbeiten] Kirchen
Die Stadtkirche St. Jakobi ist die älteste erhaltene Kirche der Stadt. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und befindet sich im Stadtzentrum direkt hinter dem Alten Rathaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört, der Wiederaufbau ist bis heute noch nicht abgeschlossen.
Ein Rest des ehemaligen Benediktinerklosters ist die Schlosskirche auf dem Schlossberg, eine spätgotische Hallenkirche und Nachfolger einer romanischen Basilika von 1136. Ihr schließt sich das Schlossbergmuseum an.
Die Johanniskirche befand sich einst außerhalb der Stadtmauern. Sie wurde erstmals 1264 urkundlich erwähnt. An ihr schloss sich der städtische Johannis-Friedhof, der heutige Park der Opfer des Faschismus, an. Eine Kirche gleichen Namens befindet sich noch im Stadtteil Reichenbrand an der Kreuzung Zwickauer und Hohensteiner Straße.
Zwischen Theater- und Schillerplatz steht die St. Petrikirche, ein neugotischer Sandsteinbau, der von Hans Enger entworfen und 1889 geweiht wurde. Ihr gegenüber befinden sich das Chemnitzer Opernhaus und das König-Albert-Museum.
Auf dem Kaßberg befinden sich drei Kirchen. Die Kreuz-Kirche von Otto Bartning (1936) an der Henriettenstraße, die Friedenskirche von 1879, welche eine Methodistengemeinde beherbergt, sowie die Dreieinigkeitskirche – beide auf der Kaßbergstraße. Am Südhang des Kaßbergs steht an der Hohe Straße die St. Johannes-Nepomuk-Probsteikirche.
Die Markuskirche ist eine von zwei Kirchen auf dem Sonnenberg. Die neugotische Backsteinkirche mit Doppelhelm-Turm stammt aus dem Jahre 1895. Für die katholische Gemeinde wurde 1905 der Bau der St.-Joseph-Kirche abgeschlossen.
Die Lutherkirche in der Zschopauer Straße stammt von 1908 und war eines der ersten Gebäude in Chemnitz in Stahlbetonbauweise. Kirchen gleichen Namens stehen in den Stadtteilen Harthau und Schönau.
Eingebettet in den alten Dorfkern des Stadtteils Ebersdorf steht eine alte Stiftskirche. Sie war Wallfahrtsstätte des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen und dessen Gemahlin Margaretha. Im Zusammenhang mit dem sächsischen Prinzenraub hinterließen sie die Kleider der entführten Prinzen Ernst und Albert.
Die Peter-Pauls-Kirche im Mittelbach ist ein Nachfolger einer romanischen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. Nach mehreren Umbauten und der letzten Restaurierung ist sie eine der kleinsten Kirchen im Stadtgebiet.
Weitere sehenswerte Kirchen sind die St. Matthäuskirche in Altendorf, die St. Michaeliskirche in Altchemnitz, die Gnadenkirche in Borna, die St. Andreaskirche (1888) in Gablenz, die St. Jodokuskirche in Glösa, die Kirche am Harthauer Kirchsteig, die Trinitatiskirche in Hilbersdorf, die St.-Georg-Kirche in Rabenstein, die Christuskirche in Reichenhain, die Jacobikirche in Einsiedel, die Kreuzkirchen in Grüna und Klaffenbach sowie die Kirchen in Adelsberg, Euba, Kleinolbersdorf-Altenhain, Röhrsdorf und Wittgensdorf.
[Bearbeiten] Villen
Zu den bedeutendsten Villen in Chemnitz zählen die zwischen 1903 und 1911 in Jugendstilarchitektur errichtete Villa Esche sowie die Villa Koerner aus dem Jahr 1914. Beide entstanden nach den Plänen des Architekten Henry van de Velde. Die Villa Esche ist das erste Wohnhaus in Deutschland, welches van de Velde baute.
[Bearbeiten] Das neue Chemnitz
Da während der letzten beiden Jahrzehnte der DDR-Zeit die Bauproduktion auf Schaffung von Wohnraum konzentriert wurde, blieben die Planungen für eine sozialistische Vorzeigeinnenstadt unverwirklicht. Seit 1990 gab es erste Planungen, das Chemnitzer Stadtzentrum weiter zu verdichten. Diese wurden ab Ende der 1990er Jahre umgesetzt. Die Stadtverwaltung Chemnitz benutzt die entstandenen Bauwerke zu Stadtmarketingzwecken unter dem Slogan: „Das ‚neue‘ Chemnitz“.
Die „neue“ Chemnitzer Innenstadt entstand nach Plänen von international renommierten Architekten, wie Helmut Jahn, Hans Kollhoff und Christoph Ingenhoven. Von ihnen stammen der gläserne Kaufhof und das gläserne Kaufhaus „Peek & Cloppenburg“ sowie die Galerie „Roter Turm“. Des Weiteren zählt man das Türmer-Gebäude hinzu, ebenso die Rosenhofarkaden und die Mittelstandsmeile mit ihren Bauabschnitten eins und zwei - auch genannt Rathaus-Arkaden.
Die neue Filiale der Landeszentralbank der Deutschen Bundesbank am Park der Opfer des Faschismus ist ein Werk des spanischen Architekten Josep Lluís Mateo. Es handelt sich dabei um einen introvertierten Baukörper, dessen Straßenfassade mit einer Steinverkleidung aus Travertin versehen wurde. Die Fassade nimmt Bezüge zum versteinerten Wald auf.
Das Kulturkaufhaus „DAStietz“ ist ein ehemaliges Kaufhaus (Wilhelm Kreis, 1913), welches heute u. a. die Stadtbibliothek, die Volkshochschule, das Naturkundemuseum und die Neue Sächsische Galerie beherbergt. Im großen Lichthof befindet sich der Versteinerte Wald.
Die neue Synagoge an der Stollberger Straße stammt von dem Architekten Prof. Alfred Jacoby und wurde am 24. Mai 2002 geweiht. In der sog. Reichskristallnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die alte Chemnitzer Synagoge (erbaut 1897-1899 nach Plänen von Architekt Wenzel Bürger) am Stephanplatz ebenso wie 2.000 weitere jüdische Gotteshäuser im Deutschen Reich in Brand gesetzt, beschädigt und später abgetragen.
Die Chemnitz-Arena ist eine Mehrzweckhalle mit bis zu 13.000 Steh- oder 7.000 Sitzplätzen. Sie war eine von vielen einstigen Produktionshalle auf dem Gelände der ehemaligen Wanderer-Werke. Vor der Halle stehen zwei Turbinenprüfstände, die auf Betreiben des Denkmalschutzes gesichert wurden.
Der Solaris-Turm auf dem Gelände der ehemaligen Fettchemie ist ein markanter und weithin sichtbarer Büro- und Dienstleistungskomplex mit integrierter Tankstelle sowie in Nachbarschaft zu einem vollautomatischen Parkhaus, welches jedoch aufgrund mangelnder Nachfrage 2006 wieder abgetragen wurde.
Zu den nach der Wiedervereinigung nicht umgesetzten Bauprojekten in der Frühphase der Neuplanung für das Chemnitzer Stadtzentrum zählen die Conti-Galerie sowie das Maison de France. Für die Conti-Galerie wurden Gründungsarbeiten durchgeführt, die jedoch nicht beendet wurden. An dieser Stelle befindet sich heute das im Volksmund als „Conti-Loch“ bezeichnete Areal. Das Maison de France war nahe des Falkeplatzes neben dem historischen Gebäude der Deutschen Bank geplant.
[Bearbeiten] Höchste Bauwerke
Weit sichtbar ist der Schornstein des Heizkraftwerkes Nord. Mit einer Höhe von 300 m ist er das höchste Bauwerk der Stadt und gleichzeitig das höchste Bauwerk Sachsens.
Das höchste Gebäude ist mit 93 m Höhe das 1974 erbaute Hotel „Kongress“ (heute „Mercure“) im Stadtzentrum. An dieses schließt sich der Stadthallenkomplex an.
Mit 84 m ist der doppelhelmige Turm der Markuskirche (nach Entwürfen der Berliner Firma Abesser & Kröger, geweiht 1895) auf dem Sonnenberg der höchste Kirchturm und ein markantes Wahrzeichen des Sonnenbergs.
Das erste Chemnitzer Hochhaus (Willy Schönfeld, 1925/26) war das noch heute bestehende Gebäude der ehemaligen Weberei Cammann & Co. mit einer Höhe von 40 m.
Siehe auch: Sehenswürdigkeiten in Chemnitz
[Bearbeiten] Weitere Sehenswürdigkeiten
- Der Versteinerte Wald im Kulturkaufhaus „DAStietz“, eines der bedeutendsten Naturdenkmale in Deutschland
- Der Schloßteich und die Schillingschen Figuren
- Der Rosenhof
- Der Tierpark Chemnitz
- Das Kosmonautenzentrum „Sigmund Jähn“ im Küchwaldpark
- Parkeisenbahn im Küchwaldpark
- Der Stadtpark entlang der Chemnitz
- Wasserwerkspark an der Zwönitz
- Unterirdische Gewölbegänge im Kaßberg
- Schaubergwerk „Felsendome Rabenstein“
- Wildgatter Oberrabenstein
- Botanischer Garten Chemnitz (Schulbiologiezentrum)
- Arktisch-Alpiner Garten der Walter-Meusel-Stiftung
- Die Gartenstadt Gablenzsiedlung (erste Gartenstadt der Stadt Chemnitz)
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Im Sommer (meist Juli oder August) fand bisher seit 1998 in Chemnitz das splash! Festival, das größte Hip-Hop- und Reggae-Festival Europas, statt. Ab 2007 wurde es aus organistorischen Gründen nach Bitterfeld gelegt. Das Chemnitzer „Veranstaltungsjahr“ beginnt am jeweils ersten Märzwochenende mit den Chemnitzer Linux-Tagen. Weitere Veranstaltungen im März sind die Tage der jüdischen Kultur, die Automobilschau MACH in der Chemnitz-Arena, sowie die Chemnitzer Schultheaterwochen. Ab Mai bis September findet an jedem ersten Freitag des Monats der Kunst- und Handwerkermarkt statt. Auch die Chemnitzer Museumsnacht wird jeden Mai durchgeführt. Im darauf folgenden Zeitraum von August bis September, wird das Chemnitzer Stadtfest abgehalten. Des weiteren finden im September eine internationale Breakdance-Veranstaltung, die so genannte SOUL EXPRESSION, das Latin-Chem, sowie die Künstlermesse statt. Das Kulturfestival „Begegnungen“ und das internationale Kinderfilmfestival „Schlingel“ werden jedes Jahr im Oktober abgehalten. Das „Veranstaltungsjahr“ endet mit den Tagen der erzgebirgischen Folklore im November und dem erzgebirgischen Weihnachtsmarkt jeden Dezember.
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
Die lokale Küche von Chemnitz bedient sich vornehmlich der erzgebirgischen Küche. Dies ist durch die hohe Anzahl zugewanderter Bevölkerung aus dem erzgebirgischen Raum zu Zeiten der Industrialisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhundert begründet. Die Küche des Erzgebirges zeichnet sich zumeist durch Einfachheit aus, oft wird die Kartoffel als Zutat verwendet. Regionaltypische Gerichte sind der Klitscher, Quarkkäulchen, zur Weihnachtszeit der Christstollen und das Neunerlei.
[Bearbeiten] Sport
Chemnitz erhebt den Anspruch, eine Sportstadt zu sein. Argumente dafür sind die hohe Anzahl von Medaillengewinnern bei Olympischen Spielen aus Chemnitz, die durchaus hohe Beteiligung der Bevölkerung im Breitensport. Außerdem ist die Stadt ein Olympiastützpunkt und hat mit dem Sportgymnasium ein Gymnasium mit vertieft sportlichem Profil, welches einen exzellenten Ruf genießt. Rund 63% der Stadtbevölkerung sind nach einer Studie des Fachbereichs Sportwissenschaften der TU Chemnitz aus den Jahren 1998 und 2001 innerhalb oder außerhalb eines Vereins sportlich aktiv.[4]
[Bearbeiten] Sportvereine
Die Stadt Chemnitz hat rund 200 Sportvereine mit insgesamt mehr als 30.000 Mitgliedern. Bekannte Vereine in der Stadt sind die Fußballvereine Chemnitzer FC und VfB Fortuna Chemnitz, der Basketballverein der Herren BV TU Chemnitz 99, der Damen Chemnitzer Basketgirls / ChemCats, den Eis-& Rollhockeyclub ERC Chemnitz, die Unihockeyabteilung der SG Adelsberg (Floor Fighters) sowie der Boxclub Chemnitz 94 "Die Wölfe" und die Gewichtheber vom Chemnitzer Athletenclub.
Der Chemnitzer FC spielte nach seiner Rückbenennung von FC Karl-Marx-Stadt von 1991 bis 1996 sowie von 1999 bis 2001 in der 2. Bundesliga. Seit dem Abstieg in die Regionalliga Nord im Jahr 2001 kämpfte der Verein regelmäßig gegen den Abstieg. Die Saison 2005/2006 schloss der CFC als Tabellenletzter ab und stieg damit in die Oberliga Nordost/ Süd ab. Der Verein brachte einen der bekanntesten Nationalspieler Deutschlands, Michael Ballack, hervor, der dort fünf Jahre in dessen Jugendmannschaft sowie seine ersten beiden Jahre im Profifußball spielte.
Im Basketball dominieren im Herrenbereich der BV TU Chemnitz und im Damenbereich die Chemnitzer Basketgirls. Die Niners spielen seit der Saison 2002/2003 in der 2. Basketball Bundesliga Süd und belegten in der aktuell abgelaufenen Saison 05/06 den 3. Platz. Mittelfristiges Ziel soll der Aufstieg in die Basketball-Bundesliga sein. Dieses Ziel hat die Spitzenmannschaft der Damen, die ChemCats, bereits zum zweiten Mal erreicht. Nach der Abspaltung vom BV TU Chemnitz im Mai 2002, als der frühere Verein nach dem Erstligaverzicht 2000 einen weiteren Rückzug in die 3. Liga vorsah, spielte die Mannschaft in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga und kehrte 2006 in die erste Liga DBBL zurück.
Der ERC Chemnitz stellte noch bis ins Jahr 2006 ein Team der 1.Rollhockeybundesliga, welches aber freiwillig in die 2.Bundesliga abstieg um die Spielfähigkeit des Sachsenligisten im Eishockey zu gewährleisten. Ein Grund dafür lag in der Ansetzung der Spieltermine, welche sich häufig überschnitten.
Im Unihockey spielt Chemnitz bereits seit 2002 in der 1. Bundesliga. Die Herren der SG Adelsberg Floor Fighters spielen damit, genauso wie ihre weibliche Vertretung in der höchsten Deutschen Liga und vertreten die Stadt Chemnitz überregional im gesamtdeutschen Raum. Internationale Erfolge blieben bislang aus.
Im Gewichtheben spielt der Chemnitzer AC schon seit Jahrzehnten National und International eine bedeutende Rolle. Aktuell hebt die erste Mannschaft des Vereins in der 1. Bundesliga und kämpft um den Gewinn der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Viele Welt- und Europameister sowie Olympiasieger bzw. Olympiamedailliengewinner durchliefen hier ihre Schule (Gerd Bonk, Stefan Grützner, Joachim Kunz, Ingo Steinhöfel, Frank Mantek, Andreas Letz...). Der Chemnitzer AC ist sogleich ein Landes-, Bundes- und Olympiastützpunkt.
[Bearbeiten] Sportanlagen
Das Sportforum, 1926 als Südkampfbahn eröffnet, befindet sich in Bernsdorf in direkter Nähe zum Sportgymnasium. Das Sportareal umfasst ein Hauptstadion mit 18.500 Zuschauerplätzen, eine Leichtathletik- /Mehrzweckhalle mit einer Zuschauerkapazität von 1450 Plätzen sowie Radrennbahn, welche 15.000 Zuschauer aufnehmen kann. Daneben stehen drei Rasenplätze, zwei Hartplätze, ein Kunstrasenplatz, eine 50-Meter-Schwimmhalle, eine Boxer-/Ringerhalle, zwei Kunstturnhallen und jeweils eine Spiel- und Judohalle zur Verfügung.
Als Fußballstadion ist vor allem das Stadion an der Gellertstraße bekannt, da dieses Heimspielstätte des Chemnitzer FC ist. Die Aufnahmekapazität dieses Stadions beläuft sich auf 16.061 Zuschauer. Direkt am Chemnitzfluss gelegen bindet sich die Richard-Hartmann-Halle, welche als Heimspielstätte des BV TU Chemnitz 99 dient und 2600 Gäste aufnehmen kann. Dagegen kann die Sporthalle am Schloßteich, Spielstätte der ChemCats, lediglich rund 750 Plätze aufbieten. Des Weiteren wird neben Messeveranstaltungen die Chemnitz Arena seltener für Sportereignisse genutzt, so beispielsweise für Boxkämpfe. Die Messe- und Veranstaltungshalle kann bis zu 11.000 Zuschauer aufnehmen.
Für den Breitensport außerhalb von Vereinen stehen auch zahlreiche Einrichtungen zur Verfügung. Als Trainingsstätte von Katarina Witt ist das Eissport- und Freizeitzentrum Chemnitz in direkter Nähe zum Küchwald bekannt. Neben der Eissporthalle mit 4000 Plätzen existieren im Areal eine Trainingshalle, eine 400-Meter-Eisschnelllaufbahn und ein Rollhockeystadion. Im Stadtgebiet befinden sich außerdem das Stadtbad und weitere drei Hallenbäder sowie fünf Freibäder. Auch ist das Baden in naheliegenden Stauseen im und außerhalb des Stadtgebiets beliebt, wie zum Beispiel am Stausee Oberrabenstein.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Chemnitz
Zahlreiche Personen sind mit der Stadt Chemnitz als Ehrenbürger verbunden. Von einem Teil dieser Ehrenbürger ist die Stadt gleichzeitig Geburtsort. Darüberhinaus sind bekannte Persönlichkeiten wie Georgius Agricola, Richard Hartmann und Michael Ballack durch ihr Wirken mit der Stadt verbunden.
[Bearbeiten] Ehrenbürger
Zu den Ehrenbürgern der Stadt zählen neben Politikern insbesondere auch Wissenschaftler und Personen des künstlerischen und kulturellen Lebens, welche in Chemnitz wirkten.
Zu den bekanntesten jener Ehrenbürger zählen der Reichskanzler Otto von Bismarck (1882), der expressionistische Künstler Karl Schmidt-Rottluff, die Kosmonauten Waleri Bykowski und Sigmund Jähn, die Eiskunstläuferin Katarina Witt sowie der Schriftsteller Stefan Heym.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
Berühmte Persönlichkeiten mit dem Geburtsort Chemnitz sind der nach seinem Stadtteil benannte Expressionist Karl Schmidt-Rottluff, der Physiologe Otto Funke, die Schriftsteller Stephan Hermlin und Stefan Heym, der Architekt Frei Otto, die Rodlerin Sylke Otto, der Fußballtorwart Frank Rost, die mit dem Eissport verbundenen Personen Jutta Müller, Mandy Wötzel und Ingo Steuer, sowie der Tenor Martin Christian Vogel, der Reformator Paul Lindenau und der Theologe Melchior Eckhart.
[Bearbeiten] Sprache
In Chemnitz wird ein meißnischer Großstadtdialekt gesprochen, der Einflüsse aus dem Vorerzgebirgischen aufweist.
[Bearbeiten] Literatur
- Thematische Stadtpläne Chemnitz. 5 Teile zu einzelnen Architekturepochen. edition vollbart, Chemnitz 2002/2003.
- Jens Kassner, Christine Weiske: Reformarchitektur in Chemnitz. edition vollbart, Chemnitz 2003.
- Zur Entstehung und Frühgeschichte der Stadt Chemnitz. Kolloquium des Stadtarchivs Chemnitz, 24. April 2002, Volksbank Chemnitz. Aus dem Stadtarchiv Chemnitz. Bd 6. Stollberg 2002, ISBN 3-00-011097-6.
- Aus dem Stadtarchiv Chemnitz. Schriftenreihe. Chemnitz 1998 ff. ISSN ???
- Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins. Jahrbuch. Chemnitz 1992 ff. ISSN
- Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Bd 2. Mitteldeutschland. Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser. Stuttgart 1941.
- Chemnitz. Neue Bauten in der Stadtmitte 1990-2003. Edition Leipzig, Leipzig 2003.
- Jens Kassner: Chemnitz in den „Goldenen Zwanzigern“. Architektur und Stadtentwicklung. Heimatland Sachsen, Chemnitz 2000.
- Jens Kassner: Wohnen in Chemnitz. 75 Jahre kommunale Wohnungswirtschaft 1928-2003. edition vollbart, 2003.
- Stadtphotographien. Chemnitz 2003. ISBN 3-933169-02-X
[Bearbeiten] Filme
- Chemnitz war Handlungs- jedoch kein Drehort im James-Bond-Film Octopussy von 1983
- „Bilderbuch Deutschland: Chemnitz – Das Tor zum Erzgebirge“, Erstausstrahlung: ARD, 27. Juni 2004, 45 Min.
- „Die Eisprinzessin“; neunteilige Jugendserie (ARD) von 1991
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Chemnitz – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wikinews: Chemnitz – Nachrichten |
Wiktionary: Chemnitz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Offizielle Homepage der Stadtverwaltung
- Touristeninformation
- Auf den Spuren des alten Stadtbildes und der Stadtentwicklung
- Historische Entwicklung der Stadt Chemnitz
- Forschungsprojekt Chemnitz, Bauhaus-Universität Weimar, Alexander Bergmann
- Chemnitz – Reiseinformationen bei Wikitravel
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ [http://www.dwd.de/de/FundE/Klima/KLIS/daten/online/nat/index_mittelwerte.htm Deutscher Wetterdienst: Mittelwerte der Periode 1961 bis 1990]
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Pressemitteilung zu den regionalen Bruttoinlandsprodukten
- ↑ Pressemitteilung der Technischen Universität Chemnitz: „Wie die Deutsche Bahn eine ganze Region im Stich läßt“
- ↑ Internetseite der Technischen Universität Chemnitz: „Sportstadt Chemnitz?! oder: Auf dem Weg zu einer sport- und bewegungsfreundlichen Stadt“
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