Veste Heldburg
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Die Veste Heldburg erhebt sich hoch auf einem Felsen über dem Ort Heldburg im Kreis Hildburghausen. Im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut, wird sie aufgrund ihrer exponierten Lage seit dem 14. Jahrhundert auch „Fränkische Leuchte“ genannt, als Pendant zur „Fränkischen Krone“, der in Sichtweite befindlichen Veste Coburg.
[Bearbeiten] Geschichte
Am Anfang des 14. Jahrhunderts war die Burg im Besitz der Grafen von Henneberg-Schleusingen und diente als Amts- und Gerichtssitz, nachdem das regionale Machtzentrum auf Burg Struphe (heute:Burgruine Straufhain bei Streufdorf) aufgegeben wurde. 1374 fiel die Veste Heldburg an die Wettiner, unter deren Einfluss sie bis 1920 blieb. Johann Friedrich der Mittlere ließ sie ab 1560 durch den Renaissance-Baumeister Nikolaus Gromann, der auch am Weimarer Schloss gearbeitet hat, zur herzoglichen Residenz ausbauen.
Nach mehreren Eroberungen und Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg wurde die Heldburg neu befestigt und 1776 Amtssitz der Wettiner Linie Sachsen-Hildburghausen und schließlich 1871 Eigentum des Meininger Fürstenhauses. Herzog Georg II. ließ sie 1874-1895 umfassend erneuern und bewohnte sie zeitweise mit seiner letzten Gemahlin, der Freifrau von Heldburg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Veste Heldburg im Grenzgebiet der DDR. In der Zeit von Anfang 1948 bis Ende 1949 war in den Räumen der Veste das Amtsgericht Heldburg untergebracht. 1951 wurde die Burg ausgeräumt und bis 1982 ein Kinderheim darin untergebracht. 1982 beschädigte ein Großbrand den so genannten Französischen Bau stark und vernichtete die gesamte Innenausstattung der Wohnräume und des großen Festsaales. An eine Bausicherung oder einen Wiederaufbau war nicht zu denken.
Am 25. Oktober 1994 wurde die Veste Heldburg von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übernommen. Seitdem sind aufwändige Wiederaufbaumaßnahmen vorgenommen worden. Alle Dächer wurden erneuert und die Erker am Französischen Bau restauriert.
[Bearbeiten] Anlage
Die ursprüngliche Wehranlage aus dem 13. Jahrhundert bildete den Grundriss der Veste Heldburg, deren äußere Mauern im 19. Jahrhundert noch vorhanden waren und auch heute noch nachvollziehbar sind. Der Zugang führte über die Zugbrücke der ersten Toranlage in den Zwinger. Von dort gelangte man durch ein weiteres Tor und ein Torhaus in den inneren Schlosshof. Pferdetränke und Brunnenhaus lagen an diesem Zugang. Der Innenhof wurde vollständig vom Heidenbau, dem so genanntem Kommandantenbau, dem Marstall und dem Französische Bau mit seinen reich geschmückten Erkern und dem runden Treppenturm umschlossen.
Dieser in seinen Fensterachsen klar gegliederte Bau gilt mit den nach 1560 datierten Erkern, Herren- und Frauenerker genannt, als kunsthistorisch bedeutendster Teil der Veste Heldburg. Der Französische Bau bestimmt den Schlosscharakter der Burg auch nach außen.
[Bearbeiten] Weblink
Koordinaten: 50° 17' 19" , 10° 43' 43" O