Viktoria-Luise-Platz
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Der Viktoria-Luise-Platz mit seiner ovalen Form stammt aus dem Jahr 1900 und gehört zum Berliner Ortsteil Schöneberg des – seit 2001 neuen – siebten Verwaltungsbezirkes Tempelhof-Schöneberg. Er wird tangiert von der Winterfeldt-, Welser- und Motzstraße und sowie der Münchener und Regensburger Straße. Namenspatronin war Prinzessin Viktoria Luise von Preußen (* 1892, † 1980), einzige Tochter von Kaiser Wilhelm II.
Das Gebiet um den Platz, das sich nördlich an das Bayerische Viertel anschließt, besteht auch heute noch aus gutbürgerlichen Mietshäusern, die rund um den Platz zum Teil den Charakter von Stadtvillen der Gründerzeit haben. Die Häuser überstanden den Zweiten Weltkrieg und die sich anschließende „Kahlschlagsanierung“ der 1950er Jahre ohne größere Schäden. Viele Häuser sind zudem nach alten Vorbildern renoviert worden, so dass man noch einen guten Eindruck von der gediegenen Wohnkultur im damaligen Berliner Vorort bekommt. Auch heute zählt der Platz zu den bevorzugten Berliner Wohnbereichen in der zentralen Innenstadtlage und wird im Volksmund liebevoll „Vicky“ genannt. Die Entfernung zum Kurfürstendamm beträgt lediglich rund einen Kilometer.
Seit 1902 befindet sich am Viktoria-Luise-Platz der Lette-Verein. Die 1866 gegründete Einrichtung hatte sich die Förderung der Frauenerwerbstätigkeit als Ziel gesetzt und trug dadurch wesentlich zur Verwirklichung von geschlechtlicher Chancengleichheit und Umsetzung der Frauenrechte bei. Seit 1945 erhalten auch Männer eine Ausbildung in vorwiegend künstlerischen (z.B. Foto-, Grafik-, und Modedesign) und technischen Berufen (Labortechnik).
1910 wurde der nach dem Platz benannte U-Bahnhof Viktoria-Luise-Platz eröffnet. Er liegt an der Linie 4, die über 2,9 km vom Nollendorfplatz zum Innsbrucker Platz führt. Entworfen wurde der Bahnhof, der seit 2004 einen zweiten Ausgang besitzt, von dem Architekten Ernst Deneke. Ein Kuriosum ist, dass es seit der Eröffnung bis vor einigen Jahren keine Uhren in dem Bahnhof gab. Die historische Linie war einst der Stolz der damals noch selbstständigen Stadt Schöneberg (siehe auch Rudolph-Wilde-Park).
[Bearbeiten] Literatur
- Susanne Twardawa: „Der Viktoria-Luise-Platz in Berlin-Schöneberg“; ISBN 3-935790-05-8
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 52° 29′ 44" N, 13° 20′ 30" O