Berlin-Schöneberg
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Schöneberg |
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Koordinaten | Koordinaten: 52° 29′ 0″ N, 13° 22′ 0″ O52° 29′ 0″ N, 13° 22′ 0″ O | |
Einwohner | 116 (31. Dez. 2005) | |
Ortsteilummer | 0701 | |
Gliederung | ||
Verwaltungsbezirk | Tempelhof-Schöneberg | |
Ortslagen | ||
Quelle: Statistisches Landesamt |
Schöneberg ist ein Ortsteil im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Bis Ende 2000 gab es einen eigenständigen Bezirk Schöneberg, der neben dem namensgebenden Ortsteil noch den Ortsteil Friedenau umfasste. Der Bezirk Schöneberg wurde am 1. Januar 2001 im Rahmen einer Verwaltungsreform mit dem damaligen Bezirk Tempelhof fusioniert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Gründung und Namensherkunft
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Schöneberg als „villa sconenberch“ erfolgte am 3. November 1264, nachdem der Ort wahrscheinlich kurz nach 1200 durch deutsche Siedler gegründet worden war. Der sprechende Name verwundert angesichts der heutigen flachen Stadtlandschaft, da während der Gründerzeit die ohnehin geringen Höhenunterschiede durch umfangreiche Erdbewegungen ausgeglichen wurden. Der etwa 15 Meter aus der Umgebung herausragende und namengebende Stadtberg (50 m über NN) befindet sich an der Monumentenstraße auf der Höhe des St. Matthäus-Kirchhofes und ist kaum mehr als ein kleiner Hügel. An der Langenscheidtbrücke wird man der Überwindung des Höhenunterschiedes noch gewahr. Ein zweiter Hügel, der knapp 10 Meter hohe Mühlenberg, verschwand weitgehend 1910 in der Baugrube des Rathauses Schöneberg. Der Dorfkern von Schöneberg entstand zwischen diesen beiden „Bergen“ an dem heute noch erhaltenen Dorfanger an der Hauptstraße.
Markgraf Otto III. schenkte dem Nonnenkloster zu Spandau fünf Hufen Land im Dorf Schöneberg. Im Siebenjährigen Krieg brannte der alte Ortskern bei Plünderungen fast vollständig ab. Seit dem 1. April 1898 war Schöneberg, früher zum Kreis Teltow gehörig, ein eigenständiger Stadtkreis. Seit 1912 trug dieser den Namen Berlin-Schöneberg. Seit dem 1. Oktober 1920 (Groß-Berlin-Gesetz) bildete Schöneberg einen der neuen Berliner Bezirke.
[Bearbeiten] Planung und Umsetzung
Erster Bürgermeister 1898 beziehungsweise ab 1902 Oberbürgermeister war Rudolph Wilde. Unter Wilde gab es erste Planungen für den Bau des Schöneberger Rathauses auf der trockenen Fläche des Mühlenberges neben einem sumpfigen Fenn, das einige Jahre zuvor trocken gelegt und zum „Stadtpark“ umgestaltet wurde. Zur Trockenlegung verwandten die Ingenieure den Aushub aus den Baugruben der Schöneberger Untergrundbahn, die als erste kommunale U-Bahn überhaupt mit 5 Stationen zwischen dem Nollendorfplatz und Innsbrucker Platz verlief und zeitgleich gebaut wurde. Damit war Schöneberg – nach Berlin – die zweite Stadt in Deutschland mit einer U-Bahn, noch vor Hamburg, München und Nürnberg. Die Verkehrsverbindung sollte die rasant wachsende Stadt und das gezielt für ein großbürgerliches Publikum konzipierte Bayerische Viertel vernetzen und die Attraktivität Schönebergs erhöhen. Die Bahn wurde im Todesjahr Wildes 1910 vollendet, dem Alexander Dominicus als Oberbürgermeister folgte. Unter Dominicus kam 1914 der Rathausbau zum Abschluss, nachdem bereits zwei Jahre zuvor der Stadtpark fertiggestellt war. Der Rathausvorplatz bekam den Namen Rudolph-Wilde-Platz.
Das bis Ende 2000 gültige Wappen der Schönebergs stammt vom langjährigen Stadtbaurat Paul Egeling (* 3. September 1856; † 8 August 1937). In seiner Amtszeit und nach seinen Entwürfen entstanden in Schöneberg fast alle Hochbauten dieser Zeit. Von den 26 größeren Bauten sind zahlreiche Schulen, Feuerwachen und Verwaltungsgebäude sowie das 1906 eröffnete Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK) erwähnenswert. Dieses Wappen wurde im Rahmen der Verwaltungsreform im Jahr 2001 durch das kombinierte Wappen des nunmehr zusammengelegten neuen Bezirks Tempelhof-Schöneberg ersetzt.
[Bearbeiten] Die Nachkriegszeit
Im Schöneberger Rathaus hatten während der Teilung Berlins das Berliner Abgeordnetenhaus und der Senat von West-Berlin ihren Sitz. Im Rathaus-Turm befindet sich die Freiheitsglocke, welche von gesammelten Spenden der Zivilbevölkerung der USA für die Berliner gestiftet wurde. Das Rathaus, der Rudolph-Wilde-Platz und die darauf zulaufenden Straßen waren der Ort vieler Kundgebungen und des Staatsbesuches des US-Präsidenten John F. Kennedy. Dort hielt er am 26. Juni 1963 seine Rede mit dem berühmten Zitat „Ich bin ein Berliner“. Zu seinen Ehren wurde der Rudolph-Wilde-Platz im selben Jahr in John-F.-Kennedy-Platz umbenannt, der Stadtpark erhielt daraufhin den Namen Rudolph-Wilde-Park.
In Schöneberg hatte der Alliierte Kontrollrat für ganz Deutschland seinen Sitz im Gebäude des Kammergerichts im Heinrich-von-Kleist-Park. Vom 8. Mai 1945 bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 war dieser Kontrollrat die oberste Regierungsgewalt in Deutschland. Später war dort die „Alliierte Luftsicherheitszentrale“ untergebracht. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wird das Gebäude wieder für die höchsten Gerichte Berlins genutzt.
[Bearbeiten] Bemerkenswertes
Beispielhaften Städtebau kann man noch heute in den Ceciliengärten anhand des in den 1920er Jahren entstandenen und inzwischen denkmalgeschützten Stadtquartiers begutachten. Der ebenfalls als Gartenbaudenkmal ausgewiesene zentrale Platz mit dem großen Fontänen-Springbrunnen, dem kleinen „Fuchsbrunnen“ und den zwei Frauenstandbildern Der Morgen und Der Abend des Künstlers Georg Kolbe vervollständigen die Anlage. Die im April und Mai jeden Jahres rosafarben blühenden japanischen Kirschbäume bilden ein ansehnliches Blütendach über der Straße und machen der stadtbekannten Britzer Baumblüte Konkurrenz.
In Gedenken an die so genannte Jüdische Schweiz findet man heute im Bayerischen Viertel 80 Gedenk- und mehrere Hinweistafeln mit Orientierungsplänen, die an Lampenmasten als flächendeckendes Denkmal unter dem Titelziel „Orte des Erinnerns im Bayerischen Viertel – Ausgrenzung und Entrechtung, Vertreibung, Deportation und Ermordung von Berliner Juden in den Jahren 1933 bis 1945“ im Viertel verteilt sind.
Bis 1959 befand sich an der Badenschen Straße in unmittelbarer Nähe zum Rathaus Schöneberg die Deutsche Hochschule für Politik, die jedoch mit ihrer Integration in das Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin nach Dahlem zog. Seit 1971 hat die neu gegründete Fachhochschule für Wirtschaft Berlin dort ihren Hauptsitz.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Gastronomie
Im Stadtteil dominieren kleine und mittlere Unternehmen in den Bereichen Handel, Dienstleistungen sowie der Gastronomie und Hotellerie. Im Norden um den Wittenbergplatz ist es der gehobene Einzelhandel mit dem KaDeWe als Aushängeschild und der Tauentzienstraße als meistfrequentierter Einkaufsstraße Berlins.
Die einstmals bedeutende und in der Nachkriegszeit zusehends verarmte Potsdamer Straße bemüht sich, ihr Image als Einkaufsstraße zu verbessern. In der Hauptstraße, dem historischen Zentrum Schönebergs, findet man immer weniger Geschäfte für den täglichen Bedarf. Die von der Hauptstraße abzweigende Akazienstraße, die daran anschließende Goltzstraße und der Kiez um den Winterfeldtplatz mit dem großen Wochenmarkt bilden dazu mit vielen Cafés und Kneipen, Kunsthandwerksbetrieben ein äußerst vitales Pendant. Dieses Kiezzentrum reicht in östlicher Richtung über den Kaiser-Wilhelm-Platz bis zur Roten Insel.
Im Kiez um die Motzstraße und den U-Bahnhof Nollendorfplatz (und z.T. auch in der Kulmer Straße) befinden sich zahlreiche Kneipen, Bars und Läden, die sich überwiegend an ein homosexuelles Publikum richten. Jährlich an einem Wochenende im Juni findet in diesem Teil Berlins auch das „lesbisch-schwule Straßenfest“ statt, das mit einer Mischung aus Infoständen schwuler und lesbischer Gruppen, Show-Bühnen sowie Imbiss- und Verkaufsbuden mittlerweile tausende Besucher anzieht und sich zu einer Touristenattraktion entwickelt hat.
Rund um den John-F.-Kennedy-Platz dominiert die öffentliche Verwaltung mit dem Bezirksamt, den Senatsverwaltungen für Wirtschaft, Arbeit und Frauen sowie Justiz, am Heinrich-von-Kleist-Park, Landesverfassungsgericht und Kammergericht. Gewerbegebiete befinden sich in der Alboinstraße, am Werdauer Weg und in der Naumannstraße. Die Ansiedlungen von Bauhaus und IKEA auf dem alten RAW-Gelände sowie der Neubau eines großen Supermarktes versprechen auch im Gebiet nördlich des Sachsendamms eine neue Entwicklung.
[Bearbeiten] Siehe auch
- ausführlich zum Kiez am S-Bahnhof Südkreuz mit Kolonnen-/Monumenten-/Leber- sowie Gustav-Müller-Straße: Die Rote Insel
- ausführlich zur Entwicklung Schönebergs und zum Bau der Berliner U-Bahn zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der Rudolph-Wilde-Park
- ausführlich das Beispiel und Vorbild für ein städtebauliches Wohnquartier: Die denkmalgeschützten Ceciliengärten
[Bearbeiten] Gebäude
[Bearbeiten] Rathaus
- Rathaus Schöneberg mit der Freiheitsglocke am John-F.-Kennedy-Platz (ehemals Rudolf-Wilde-Platz)
[Bearbeiten] Kirchen
- ev. Apostel-Paulus-Kirche an der Grunewaldstraße (1892–1894) von Franz Schwechten
- ev. Dorfkirche Alt-Schöneberg an der Hauptstraße (1764–1766) von Johann Friedrich Lehmann
- ev. Kirche Zum Heilsbronnen an der Heilsbronnenstraße im Bayerischen Viertel (1911–1912) von Ernst Deneke
- ev. Königin-Luise-Gedächtniskirche am Gustav-Müller-Platz auf der Roten Insel (1910–1912) von Architekt Berger
- ev. Luther-Kirche am Dennewitzplatz (1891–1894) von Johannes Otzen
- ev. Nathanael-Kirche am Grazer Platz (1903) von Architekt Kröger
- ev. Michaels-Kirche an der Bessemerstraße (1955–1956)
- ev. Paul-Gerhardt-Kirche neben der Dorfkirche (1958–1962) von Hermann Fehling, Daniel Gogel und Peter Pfannkuch, anstelle eines zerstörten Vorgängerbaus (1908–1910) von Friedrich Schulze
- ev. Silas-Kirche an der Großgörschenstraße
- ev. Zwölf-Apostel-Kirche an der Kurfürstenstraße, entworfen von Friedrich August Stüler (1864), errichtet von Hermann Blankenstein und Julius Emmerich (1871–1874)
- kath. Kirche St. Elisabeth an der Kolonnenstraße (1910–1911) vom Kölner Dombaumeister Bernhard Hertel
- kath. Kirche St. Konrad an der Rubensstraße (1958) von Architekt Schaefers
- kath. Kirche St. Matthias am Winterfeldtplatz (1893–1896) von Engelbert Seibertz
- kath. Kirche St. Norbert an der Dominicusstraße (1913–1918) von Carl Kühn, tiefgreifend umgebaut (1958–1962) von Hermann Fehling, Daniel Gogel und Peter Pfannkuch
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] In Schöneberg geborene Persönlichkeiten
- Marlene Dietrich, Schauspielerin, wurde in der Leberstraße 65 geboren und lebte als Kind in der Potsdamer Straße 116 (jeweils Gedenktafeln an den genannten Häusern). Ihr Grab befindet sich auf dem III. Städtischen Friedhof Stubenrauchstraße.
- Hermann Ehlers, Politiker (CDU), Bundestagspräsident, wurde in der Gotenstraße 6 geboren (Gedenktafel).
- Gisèle Freund, Fotografin und Soziologin.
- Wilhelm Furtwängler, Dirigent der Berliner Philharmoniker, wurde in der Maaßenstraße 1 geboren (Gedenktafel).
- Alfred Lion, Gründer des New Yorker Jazz-Plattenlabels Blue Note, wurde in der Gotenstraße 7 geboren.
- Friedrich Luft, beliebter Theaterkritiker (Stimme der Kritik), wuchs in der Bundesallee 74 (damals noch Kaiserallee) auf und lebte später Nähe Nollendorfplatz in der Maienstraße 4 (Gedenktafel).
- Helmut Newton, Fotograf, geboren in Schöneberg, begraben neben Marlene Dietrich. Gedenktafel an seinem Geburtshaus, Innsbrucker Straße 24.
- Nelly Sachs, Schriftstellerin, wurde in der Maaßenstraße 12 geboren (Gedenktafel).
- Willi Stoph, Politiker (SED), u.a. Präsident des Ministerrats der DDR, wurde in der Leberstraße geboren.
[Bearbeiten] Einstmals und jetzt in Schöneberg lebende Persönlichkeiten
- Hans Baluschek, Maler und Graphiker, im Atelierturm in den Ceciliengärten von 1929–1933 (Gedenktafel Semperstraße 5),
- August Bebel, Mitbegründer der SPD (Gedenktafel Hauptstraße 97),
- Gottfried Benn, der Arzt und Dichter wohnte von 1937–1956 in der Bozener Straße 20 im Bayerischen Viertel (Gedenktafel),
- Eduard Bernstein, sozialdemokratischer Politiker, Stadtverordneter und Stadtrat in Schöneberg, wohnte von 1918 bis 1932 in der Bozener Straße 18 (Gedenktafel) und hat sein Grab auf dem Städtischen Friedhof Eisackstraße),
- David Bowie, britischer Musiker, wohnte von 1976–1978 in der Hauptstraße 155,
- Rudolf Breitscheid, sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter und preußischer Innenminister, wohnte 1932/33 im Bayerischen Viertel, Haberlandstraße 8a (Haus zerstört, Gedenkstein vor dem Neubau),
- Ferruccio Busoni, der Pianist und Komponist wohnte am Viktoria-Luise-Platz 11 (Gedenktafel), sein Grab befindet sich auf dem Friedenauer Friedhof in der Stubenrauchstraße,
- Alexander Dominicus, Oberbürgermeister der Stadt Schöneberg 1911–1921,
- Albert Einstein, der Physiker und Nobelpreisträger wohnte 1918–1933 im Bayerischen Viertel, Haberlandstraße 8 (Haus zerstört, Gedenkstein vor Neubau),
- Jeffrey Eugenides, Schriftsteller,
- Hans Fallada, Schriftsteller, verbrachte seine Kinderjahre in der Luitpoldstraße 11 (das Haus existiert nicht mehr),
- Clemens August Graf von Galen, Bischof und Kardinal (Der Löwe von Münster), lebte von 1906 bis 1919 als Kaplan und von 1919 bis 1929 als Pfarrer von St. Matthias am Winterfeldtplatz (altes Pfarrhaus zerstört, Gedenktafel an der Kirche),
- Hermann Ganswindt, Raketenpionier,
- Georg Hermann, Schriftsteller,
- Theodor Heuss, liberaler Politiker und späterer Bundespräsident wohnte von 1918 bis 1930 in der Fregestraße 80 (Gedenktafel),
- Leon Hirsch, Buchhändler, Verleger und Kabarettist, hatte seine letzte Wohnung vor der Emigration 1933 in der Bozener Straße 10,
- Karl Hofer, an den Maler erinnert eine Tafel am Haus Grunewaldstraße 44,
- Arno Holz, Dichter, lebte im Bayerischen Viertel, Stübbenstraße 5 (Gedenktafel),
- Christopher Isherwood, der englische Schriftsteller lebte 1930–1933 in der Nollendorfstraße 17 (Gedenktafel, dort steht fälschlicherweise, dass er ab 1929 in dieser Straße wohnte),
- Karl Kautsky, sozialdemokratischer Politiker. Am Haus Saarstraße 14 erinnert eine Gedenktafel an ihn,
- Friedrich Kiel, Komponist und Lehrer am Stern'schen Konservatorium und an der Hochschule für Musik, wohnte in der Potsdamer Straße und wurde einst auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof beigesetzt,
- Egon Erwin Kisch, Journalist. Der „rasende Reporter“ wohnte in den 1920er Jahren im Haus Hohenstaufenstraße 36 (Gedenktafel),
- Hildegard Knef, Schauspielerin und Sängerin, wuchs auf der Roten Insel auf,
- Else Lasker-Schüler, Lyrikerin, lebte in der Motzstraße 7,
- Walter Leistikow, Maler der Berliner Secession, Wohnung und Atelier in der Geisbergstraße 33 (zerstört),
- Wilhelm Adolf Lette, Gründer der Bildungsanstalt Lette-Verein am Viktoria-Luise-Platz.
- Rosa Luxemburg, Sozialistin, Autorin, hatte in der Cranachstraße 58 von 1902 bis 1911 gewohnt. Vor dem Gebäude befindet sich eine Gedenktafel auf einem bezirkseigenen Gartengrundstück,
- Friedrich Naumann, liberaler Politiker, lebte in Schöneberg (Gedenktafel Naumannstraße 24),
- Erwin Piscator, Regisseur, Piscator-Bühne am Nollendorfplatz, jetzt „Metropol“ (Gedenktafel),
- Walter Scheel, liberaler Politiker und Alt-Bundespräsident, lebt in Schöneberg,
- Renée Sintenis, Bildhauerin und Grafikerin. Das Haus ihrer letzten Wohnung in der Innsbrucker Straße 23a trägt eine Gedenktafel,
- Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie lebte und arbeitete mit seiner Frau Marie von Sievers 20 Jahre lang in der Motzstraße 30 (Gedenktafel),
- Robert Uhrig, kommunistischer Widerstandskämpfer, lebte bis zu seiner Inhaftierung 1942 in der Wartburgstraße 4 (Gedenktafel),
- Claire Waldoff, Chanson-Sängerin. Die „Berolina des Chansons“ lebte von 1919 bis 1933 in der Regensburger Straße 33 (Gedenktafel),
- Ernst Weiß, Arzt und Schriftsteller, wohnte in der Luitpoldstraße 34 (Gedenktafel),
- Billy Wilder, Regisseur, lebte in seinen jungen Jahren am Viktoria-Luise-Platz 11 (Gedenktafel),
- Paul Zech, expressionistischer und kämpferischer Schriftsteller, wohnte 1925–1933 in der Naumannstraße 78 (Gedenktafel),
- Carl Zuckmayer, Schriftsteller und Dramatiker wohnte in der Nähe des Rathauses Schöneberg am Stadtpark, dort befindet sich auch eine Gedenktafel; ferner trägt die Carl-Zuckmayer-Brücke über dem U-Bahnhof Rathaus Schöneberg seinen Namen (siehe: Rudolph-Wilde-Park).
In Schöneberg liegen außerdem auf dem Alten St. Matthäus-Friedhof in der Großgörschenstraße 12 begraben:
- Carl Bolle, Meiereibesitzer,
- Max Bruch, Komponist,
- Jacob Grimm, Sprach- und Literaturwissenschaftler sowie Jurist,
- Wilhelm Grimm, Sprach- und Literaturwissenschaftler sowie Märchensammler,
- Gustav Robert Kirchhoff, Physiker (Kirchhoffsche Gesetze),
- Ovo Maltine, Aids-Aktivistin,
- Rudolf Virchow, Naturwissenschaftler,
- Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, infolgedessen hingerichtet, begraben, exhumiert, verbrannt und anschließend verstreut: Ludwig Beck, Werner von Haeften, Friedrich Olbricht, Albrecht Mertz von Quirnheim, Claus Graf Schenk von Stauffenberg.
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Winz: Es war in Schöneberg. Aus 700 Jahren Schöneberger Geschichte, Berlin 1964. Der Titel nimmt den alten Gassenhauer „Das war in Schöneberg, im Monat Mai“ von Walter Kollo auf, als der Ort noch Ausflugsziel der Berliner Kleinbürger war,
- Stefan Eggert: Spaziergänge in Schöneberg aus der Reihe Berlinische Reminiszenzen (Nr. 78), Verlag Haude & Spener, Berlin 1997, ISBN 3-7759-0419-0 (10-stellig).
[Bearbeiten] Weblinks
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