Vogelhäuschen
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Vogelhäuschen nennt man überdachte Futterstellen, an denen die für die Winterfütterung von Vögeln vorgesehenen Körnermischungen ausgelegt werden. In der Regel bestehen sie aus Holz; für ihre meist spitzgiebelig gestalteten Dächer wird teilweise Teerpappe verwendet. Gelegentlich finden sich an Vogelhäuschen Ornamente, die für Kennzeichen menschlicher Wohn- oder Aufenthaltsstätten stehen, etwa stilisierte Schornsteine.
Das Aufstellen und Bestücken von Vogelhäusern ist umstritten, weil damit den wild lebenden Vögeln eine nicht natürliche Nahrungsquelle gegeben wird. Diese nehmen sie gern an, weil es einfacher ist, Futter aus dem Vogelhaus zu fressen als sich Nahrung in ihrer natürlichen Umgebung zu suchen. Selbst bei Minusgraden, Schnee und gefrorenem Boden finden sie meist noch ausreichend Nahrung. Die natürliche Auslese schwacher und kranker Tiere wird so vom Menschen beeinflusst. Insbesondere häufig anzutreffende Arten wie Amsel und Meise erhalten so einen Vorteil, beispielsweise gegenüber Zugvögeln, die dann keinen Brutplatz mehr finden, weil die große Population der stationären Arten alles besetzt hat. In besonders harten Wintern kann das Füttern wilder Vögel sinnvoll sein, nicht aber prinzipiell jedes Jahr, um sich am Anblick der Vögel zu erfreuen. Sinnvoll ist es dagegen, abgeblühte Stauden über Winter stehen zu lassen, damit die Vögel verborgene Insekten und Samen herauspicken können.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Berthold, Gabriele Mohr: Vögel füttern - aber richtig. Anlocken, schützen, sicher bestimmen. Kosmos, Stuttgart 2006, 79 S., ISBN 3-440-10800-7