Vorwerk Sichelbach
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Daten | |
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Name: | Vorwerk Sichelbach |
Seetyp: | Staubecken |
Staat: | Deutschland |
Bundesland: | Hessen |
Lage: | Habichtswald |
Planungsbeginn / Bauzeit: | Anfang des 18. Jahrhunderts |
Stauvolumen: | ca. 40.000 m³ |
Wassertiefe: | bis 7 m |
Wasserfläche: | ca. 6.300 m² (0,63 ha) |
Höhe der Wasseroberfläche: | ca. 540 m ü. NN |
Abmessungen: | ca. 90 m x 70 m |
Zuflüsse: | Oberflächenwasser |
Abfluss: | Bach- und Rohrsystem zu den Kaskaden am Herkules |
Talsperrentyp: | Staudamm |
Absperrbauwerk: | Erdschüttdamm |
Staudammlänge: | ca. 250 m (Krone) |
Höhe über Gründungssohle: | max. 10 m |
Funktion: | Hauptspeicherbecken der Kasseler Wasserspiele |
Das Vorwerk Sichelbach (auch Sichelbachteich bzw. Sichelbachbecken genannt) ist ein kleines Staubecken im westlich von Kassel liegenden Habichtswald (Nordhessen, Deutschland).
Das rechteckige Staubecken, das etwa 40.000 m³ Fassungsvermögen und 6.300 m² Fläche aufweist, ist das Hauptspeicherbecken der Kasseler Wasserspiele. Es befindet sich 1.065 m (Luftlinie) westlich vom Herkules auf rund 540 m Höhe und liegt an den östlichen Ausläufern vom 597 m hohen Großen Steinhaufen, ein stark bewaldeter Berg, über den im Winter einer der nördlichen Teile des hiesigen Loipensystems führt. Es entstand mit dem Beginn der Bauarbeiten am Oktogon kurz nach 1700.
Das Vorwerk Sichelbach wird durch Oberflächen- und Quellwasser des angrenzenden Plateaus gespeist. Besonders das Wasser der Schneeschmelze wird durch ein Grabensystem zum Bassin geleitet, beispielsweise über einen Graben, der von den Quellbächen der Ahne bzw. von deren Oberlauf westlich der Kastanienallee abzeigt. Vom Vorwerk Sichelbach gelangt das Wasser durch kommunizierender Röhren unterirdisch durch die Talmulde zum rechteckigen Feuerlöschteich, das von Mauern eingefasste Staubecken zwischen dem Oktogon und dem oberen Parkplatz an der Gaststätte „Zum Herkules“. Der Sichelbach hingegen umfließt diese Talmulde sichelförmig und mündet in dem teilweise unterirdisch angelegten Unglücksteich, der sich etwas unterhalb des Oktogons, linker Hand vom Artischockenbecken befindet. Die letzten 100 Meter dieses Bachs waren von Anfang an unterirdisch ausgeführt, erst im 20. Jahrhundert wurden weitere Teile des Bachs von der Oberfläche verbannt. Beide Becken, der Feuerlöschteich sowie der Unglücksteich speisen die Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe.
Unmittelbar unterhalb des etwa 250 m langen Erdschüttdamms vom Vorwerk Sichelbach, der das Staubecken auf drei Seiten umschließt, steht das Gut Sichelbach, dessen Vorgängergebäude während der Bauarbeiten zwischen 1701 und 1717 als Stall entstand. Heute steht hier nebst daran angebauten Wohnhaus ein Backsteinbau, aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
[Bearbeiten] Literatur
- Paul Heidelbach: Die Geschichte der Wilhelmshöhe. Klinkhardt & Biermann, Leipzig, 1909
- Faksimile, Hrsg: Dieter Carl, Vellmar 2005
Koordinaten: 51° 19′ 02″ N, 9° 22′ 44″ O