Kassel
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 106,79 km² |
Einwohner: | 194.427 (September 2006) Agglomeration: ca. 450.000 |
Ausländeranteil: | 12,2 % (Januar 2006) |
Bevölkerungsdichte: | ~ 1.812 Einwohner je km² |
Arbeitslosenquote: | 14,6 % (Februar 2007) |
Höhe ü. NN: | 132,9 m (nördl. Fuldatal) 166 m (Innenstadt Ø) 615 m (Hohes Gras) |
Postleitzahlen: | 34001–34134 (alt: 3500) |
Vorwahl: | 0561 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 51° 19' N, 09° 30' O51° 19' N, 09° 30' O |
Kfz-Kennzeichen: | KS |
Gemeindekennzahl: | 06 6 11 000 |
Stadtgliederung: | 23 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Obere Königsstraße 8 34117 Kassel |
Offizielle Webseite: | www.stadt-kassel.de |
E-Mail-Adresse: | info@stadt-kassel.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Bertram Hilgen (SPD) |
Regierende Parteien: | SPD |
Karte | |
Die documenta-Stadt Kassel (bis 1926 amtlich Cassel) ist die einzige Großstadt in Nordhessen und nach Frankfurt am Main und Wiesbaden die drittgrößte Stadt des Bundeslandes Hessen.
Kassel ist die historische Hauptstadt Hessens und hatte von 1277 bis 1866 Hauptstadtfunktionen inne. Die Stadt ist heute Sitz des Regierungsbezirks Kassel und des Landkreises Kassel. Sie bildet eines der 9 Oberzentren des Landes Hessen.
International bekannt ist Kassel, das zu beiden Ufern der Fulda liegt, vor allem durch den Bergpark Wilhelmshöhe mit den Kasseler Wasserspielen im Habichtswald und die seit 1955 alle 4 bis 5 Jahre stattfindende Kunstausstellung documenta; aus diesem Grund trägt Kassel seit März 1999 offiziell den Beinamen documenta-Stadt.
Kassels Einwohnerzahl überschritt um das Jahr 1899 die 100.000-Grenze, wodurch sie zur Großstadt wurde; zur Zeit sind es 194.427 (September 2006).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Kassel befindet sich ca. 70 km nordwestlich des geografischen Mittelpunkts von Deutschland. Nach Erfurt und Göttingen ist Kassel damit die am zentralsten gelegene Großstadt Deutschlands.
Die Stadt befindet sich in Nordhessen nahe der Grenze zu Niedersachsen im so genannten Kasseler Becken, das im geomorphologischen Sinn kein Becken ist sondern ein weit ausgedehnter Talkessel, in dem sich insbesondere im Bereich der Karls- und Fuldaaue eine weitläufige Flussniederung der Fulda befindet.
In diesem Talkessel wird die Stadt von den etwas entfernten Langenbergen im Südwesten und dem Habichtswald im Westen (jeweils ein Bestandteil vom Naturpark Habichtswald) sowie von den südlichen Ausläufern des Reinhardswalds im Nordosten, dem Kaufunger Wald (ein Teil vom Naturpark Meißner-Kaufunger Wald) im Osten und der Söhre im Südosten und Süden eingerahmt. Diese fünf Mittelgebirge sind durch einige Höhenrücken miteinander verbunden, so dass der Kasseler Talkessel - abgesehen vom Flusstal der Fulda, das diesen von Süd nach Nord durchschneidet - rundum durch Bergzüge umrundet ist. An das Stadtgebiet grenzen die Mittelstadt Baunatal, die Kleinstadt Vellmar sowie die Gemeinden Niestetal, Fuldatal, Fuldabrück, Kaufungen und Lohfelden an.
Kassel ist über drei Autobahnen - die A7, A44 und A49-, fünf Bundesstraßen, durch einige Eisenbahn-Hauptverbindungen (darunter auch ICE-Strecken) und auch den wenige Kilometer entfernten Flughafen Kassel-Calden nicht nur an die deutsche Infrastruktur angebunden (siehe dazu Abschnitt „Verkehr“).
Die nächsten Großstädte sind - per Luftlinie/Straße gemessen - Hannover (ca. 120/164 km nördlich) und Göttingen (ca. 40/55 km nordöstlich) in Niedersachsen, Erfurt (ca. 115/185 km östlich) in Thüringen, Frankfurt am Main (ca. 150/193 km südlich) in Hessen sowie Siegen (ca. 115/165 km südwestlich), Dortmund (ca. 145/165 km westlich) und Paderborn (ca. 70/84 km nordwestlich von Kassel) in Nordrhein-Westfalen.
[Bearbeiten] Stadtbild
Das Bild der Kasseler Innenstadt, in der wegen des Wiederaufbaukonzepts nach den Zerstörungen durch britische Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs nur noch wenige historische Gebäude erhalten sind (siehe dazu Geschichte), ist durch typische 1950er-Jahre-Architektur geprägt. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten entschloss man sich in Kassel, den Wiederaufbau großflächig nach damals zeitgenössischen Vorstellungen zu planen und keine Rekonstruktion des alten Stadtbilds zu versuchen. Die Überreste vieler historischer Gebäude wurden abgerissen. Die Gestaltung orientierte sich an den Grundzügen der Gartenstadt, vor allem vier- oder fünfstöckige Wohnhäuser wurden gebaut. Darüber hinaus wurde die Stadt einerseits bis in den Stadtkern für den Autoverkehr optimiert, andererseits die erste Fußgängerzone der Bundesrepublik Deutschland angelegt. Spätestens in den 1970er Jahren reichte die Kapazität des Straßensystems nicht mehr aus, um das schnell wachsende Fahrzeugaufkommen zu bewältigen. Heutzutage ist diese radikale Abkehr von der historischen Bauweise in Kassel umstritten.
Im Kontrast zu den oft dicht bebauten Stadtvierteln birgt Kassel viele Grünflächen, darunter den Bergpark Wilhelmshöhe im Habichtswald und die Karls- und Fuldaaue (siehe hierzu Gärten und Parks in Kassel). An vielen Stellen im Kasseler Stadtgebiet fallen zahlreiche Eichen auf, die durch den Künstler Joseph Beuys unter dem Motto 7.000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung zwischen 1982 und '87 an Straßen und Plätzen angepflanzt wurden.
Kassel wird von der Fulda und den teils innerhalb des Stadtgebiets in diesen Fluss einmündenden Nebenflüssen und Bächen durchflossen, darunter sind Ahne, Drusel (im Unterlauf „Kleine Fulda“ genannt), Geile-Döll, Grunnelbach, Losse, Nieste und Wahle.
Kassels niedrigste Stelle befindet sich im nordöstlichen Fuldatal auf 132,9 m ü. NN (Flusspegel etwas nördlich der Gaststätte Graue Katze); zieht man noch die etwas abseitige Exklave Kragenhof in diesem Tal mit in Betracht, so befindet sich die niedrigste Stelle der Stadt nur wenige Meter unterhalb der Staustufe an der Stadtgrenze zu Fuldatal-Wahnhausen auf nur noch 131,4 m über dem Meeresspiegel. Die Innenstadt liegt am Königsplatz 163 m bzw. am Rathaus 169 m hoch und das Schloss Wilhelmshöhe steht auf etwa 285 m Höhe. Die höchste Stelle des zur Stadt gehörenden obgleich stark bewaldeten Gebiets befindet sich mit etwa 615 m ü. NN im Habichtswald am Hohen Gras.
Die höchsten Bauwerke von Kassel sind der alte Kirchturm der Lutherkirche (76 m), der Herkules (70,5 m) und die Doppel-Türme der Martinskirche (69 m), nicht jedoch der 186 m hohe Fernsehturm auf dem Essigberg, weil er außerhalb des Stadtgebiets steht.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Kassel. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle - mit Ausnahme von Staufenberg, das Teil des Landkreises Göttingen in Niedersachsen ist - zum Landkreis Kassel: Ahnatal, Vellmar, Fuldatal, Staufenberg, Nieste, Niestetal, Kaufungen, Lohfelden, Fuldabrück, Baunatal, Schauenburg, Habichtswald. Davon wachsen Vellmar und Fuldatal im Norden, Kaufungen im Osten, Lohfelden im Südosten und Baunatal im Süden immer näher an das Stadtgebiet heran.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Kassel ist in 23 Stadtteile eingeteilt, von denen jeder einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden hat. Die Ortsbeiräte werden alle 5 Jahre von der Bevölkerung der Stadtteile direkt gewählt. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Stadtteil berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt Kassel.
[Bearbeiten] Stadtteile und angrenzende Gemeinden
Neben den historisch gewachsenen Stadtteilen sind einige ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen nach Kassel eingemeindet worden. Das Jahr der Eingemeindung findet sich in Klammern.
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Innerhalb der Kasseler Stadtteile gibt es zum Teil noch Ortsbezirke oder Siedlungen mit eigenem Namen, etwa Mulang und Wahlershausen die zum Stadtteil Bad Wilhelmshöhe gehören, die etwas abseitige Exklave Kragenhof, die zum Stadtteil Wolfsanger-Hasenhecke gehört, Osterberg, der zum Stadtteil Jungfernkopf gehört, oder das Blücherviertel, das zum Stadtteil Unterneustadt gehört. Nicht als Stadtteil sondern als ortsbezirksfreies Gebiet zählt die Dönche, die sich als unbebautes Naturschutzgebiet im Südwesten von Kassel befindet.
Die Stadt Kassel verfügt über große angrenzende Gemeinden, welche teilweise direkt in Kassel übergehen. In der Agglomeration der Stadt leben über 450.000 Einwohner.
Baunatal | Niestetal | Kaufungen | Lohfelden | Vellmar | Fuldatal | Fuldabrück | Habichtswald | Ahnatal | Schauenburg | Staufenberg
[Bearbeiten] Flächennutzung
(Stand 2003)
Kasseler Stadtgebiet: insgesamt 106,77 km²
- 34,5 % Gebäude- und Freifläche
- 21,6 % Waldgebiete
- 17,0 % Landwirtschaftsfläche
- 13,0 % Verkehrsfläche
- 10,0 % Erholungsgebiete
- 2,0 % Wasserfläche
- 1,5 % Flächen anderer Nutzung
- 0,4 % Betriebsfläche
[Bearbeiten] Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Kassels
Die erste urkundliche Erwähnung Kassels geht auf das Jahr 913 zurück. Dem ehemaligen fränkischen Königshof werden 1189 die Stadtrechte verliehen, bevor Kassel 1277 zur Hauptstadt der Landgrafschaft Hessen wird. Seitdem ist die Stadtgeschichte eng verflochten mit den Geschicken der hessischen Regenten. Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelt sich Landgraf Philipp zu einem wichtigen Protagonisten der Reformation. Entscheidend prägte Landgraf Karl das Stadtbild ab 1700 durch seine ambitionierten barocken Bauprojekte, wie die Karlsaue oder den Herkules.
Kurz nachdem Hessen-Kassel zum Kurfürstentum wurde, besetzten 1806 napoléonische Truppen die Stadt, und machten Kassel bis 1813 zur Hauptstadt des neu gegründeten Königreichs Westfalen und Residenz von Napoleons Bruder Jérôme.
Am Ende des Krieges von 1866 wird Kurhessen, das wie auch das Königreich Hannover auf der Seite Österreichs gestanden hatte, Opfer der aggressiven Expansionspolitik Preußens und annektiert.
Zwischen 1920 und 1925 war Philipp Scheidemann Oberbürgermeister der Stadt Kassel.
Am Abend des 7. November 1938 wurden die Synagoge und andere jüdische Einrichtungen in Kassel verwüstet, zwei Tage vor dem 9. November, dessen Pogrome als Novemberpogrome in die deutsche Geschichte eingehen sollten.
Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zerstörten mehrere Luftangriffe weite Teile der städtischen Bebauung und forderten viele Menschenleben. Das schwerste Bombardement erlebte die Stadt am 22. Oktober 1943. In dieser Nacht starben über 10 000 Menschen und 80 % der Wohnhäuser wurden zerstört. Dadurch dass Kassel, insbesondere in den Altstadtbereichen, eine Stadt mit vielen Fachwerkhäusern war, wurde sie zum perfekten Ziel von Brandbombenangriffen im Rahmen der britischen Moral-bombing-Offensive. Durch den gezielten Massenabwurf von Phosphor- und Stabbrandbomben entstand durch das in Brand gesetzte Holz ein Feuersturm wie z.B. auch in Hamburg, Dresden, Pforzheim, Hildesheim und Darmstadt.
1948 scheiterte Kassel bei dem Versuch, die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland zu werden.
Als Begleitprogramm zur Bundesgartenschau von 1955 wurde von Arnold Bode die documenta initiiert, die sich seitdem zu der weltweit bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst entwickelt hat.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Kassel
1899 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 216.000, was den historischen Höchststand bedeutete. Ende Juni 2005 lebten in Kassel nach Fortschreibung des Hessischen Statistischen Landesamtes 194 176 Menschen mit Hauptwohnsitz. Das Regierungspräsidium Kassel, Abteilung Regionalplanung, rechnet bis 2020 mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl auf 175.201.
[Bearbeiten] Ausländeranteil
In Kassel leben ca. 23.300 ausländische Mitbürger (Daten von 2005). Der Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 12,2 % und liegt damit über dem Durchschnitt von etwa acht Prozent in Deutschland. Da allerdings generell ausländische Mitbürger wesentlich häufiger in Großstädten über 100.000 Einwohnern leben als deutsche Staatsangehörige (47 % zu 29 % der jeweiligen Bevölkerungsgruppe), ist der Ausländeranteil bezogen auf Städte dieser Größenordnung (etwa 15 % Ausländeranteil in Westdeutschland) unterdurchschnittlich.
Die Verteilung auf das Stadtgebiet ist sehr unterschiedlich. So beträgt der Ausländeranteil im Jungfernkopf 3,9% und in der Nordstadt 35,9 %.
[Bearbeiten] Religionen
[Bearbeiten] Christentum
Kassel gehörte vor der Reformation zum Erzbistum Mainz. 1526 führte Landgraf Philipp in Hessen die Reformation ein. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts verordnete der Landgraf von Hessen-Kassel, Moritz der Gelehrte, das reformierte Bekenntnis. Die Kirchenverwaltung der (reformierten) Kirche in Hessen befand sich in Kassel, doch wurden später innerhalb des Landes Hessen-Kassel weitere Konsistorien Kirchenverwaltungsbehörden) eingerichtet (1704 in Marburg, später auch in Hanau). Die Kasseler Behörde verwaltete die reformierten Gemeinden. Ab 1731 wurde auch den Lutheranern ein eigener Gottesdienst und ein eigener Geistlicher zugestanden, weil sich Hessen seinerzeit mit dem lutherischen Schweden verbündet hatte. Erst nach dem Übergang des Kurfürstentums Hessen an Preußen (1866) wurde 1873 ein einheitliches Konsistorium für den gesamten Regierungsbezirk Kassel innerhalb der Provinz Hessen-Nassau eingerichtet (dagegen richtete sich die Hessische Renitenz).
Seit 1731 gab es auch wieder katholische Gemeindeglieder in Kassel und ab 1776 wurden auch wieder Gottesdienste zugelassen, zumal der damalige Landgraf Friedrich II. selbst katholisch geworden war. Der Anteil der Katholiken vergrößerte sich danach stets, so dass sich bald auch wieder eigenständige Pfarrgemeinden bildeten. Diese gehören seit 1821 zum Bistum Fulda. Innerhalb dieser Diözese gehören sie heute zum Dekanat Kassel innerhalb der gleichnamigen Region. 1907 kam es in der Folge von Predigten des Evangelisten Heinrich Dallmeyer zu einer Erweckungsbewegung, deren Auswüchse zur Ablehnung der aufkommenden Pfingstbewegung durch die evangelikale Gemeinschaftsbewegung führt (siehe Berliner Erklärung (Religion) und Kasseler Erklärung). Die später mit „Evangelische Landeskirche in Hessen-Kassel“ benannte Kirche vereinigte sich 1934 mit der Evangelischen Landeskirche in Waldeck zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Innerhalb dieser Landeskirche gehören die Kirchengemeinden Kassels - sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören - zu den Kirchenkreisen Kassel-Mitte, Kassel-Ost und Kassel-West (ab 1. Januar 2005: Stadtkirchenkreis Kassel) des Sprengels Kassel.
Seit 1900 gibt es auch die Neuapostolische Kirche in Kassel. Derzeit sind es 5 Gemeinden mit insgesamt 1700 Mitgliedern.
Die altkatholische Gemeinde Kassel schließt auch Bad Hersfeld und den westlichen Teil Thüringens mit ein.
[Bearbeiten] Judentum
Hauptartikel: Jüdisches Leben in Kassel
In Kassel findet sich auch die zweitgrößte jüdische Gemeinde Hessens, die heute wieder ca. 1300 Mitglieder zählt. Vor der Wiedervereinigung waren es nur 80, aber durch den Zuzug jüdischer Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion wuchs die Gemeinde enorm. Seit einigen Jahren gibt es auch wieder eine Synagoge und seit kurzem auch wieder einen Rabbiner.
[Bearbeiten] Freikirchen
Eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) gibt es in Kassel seit 1847. Heute sind im Kasseler Stadtgebiet drei Baptistengemeinden tätig mit insgesamt 550 getauften Mitgliedern. Sie gehören zur Evangelisch-Freikirchlichen Vereinigung Hessen-Siegerland. In Kassel befindet sich auch der Verlag der deutschen Baptisten, der - nach seinem Gründer benannt - als Oncken Verlag firmiert.
[Bearbeiten] Islam
Es gibt in Kassel verschiedene islamische Gemeinden über das ganze Stadtgebiet verteilt. Aufgrund des hohen Anteils von Personen mit Migrationshintergrund im Stadtgebiet ist zu vermuten, dass es weit mehr lebendige islamische Gemeinden gibt - und aus dem Stadtbild sind islamische Gebetshäuser und Kulturvereine nicht wegzudenken.
[Bearbeiten] Politik
An der Spitze der Stadt Kassel stand der Rat. Die Bürgermeister vertraten die Gemeinde gegenüber dem Rat. Die Zahl der Bürgermeister schwankte zwischen 4 und 8. Sie wurden von den Zünften und der übrigen Bürgerschaft bestellt. Die Bürgermeister hatten Sitz und Stimme im Rat und überwachten das Finanz- und Steuerwesen der Stadt. Im Königreich Westfalen standen ein Maire und ein Munizipalrat nach französischem Vorbild an der Spitze der Stadt. In kurhessischer Zeit trat 1834 die hessische Gemeindeordnung in Kraft. Danach hatte Kassel einen Oberbürgermeister und einen Bürgermeister als leitenden und vollziehenden Beamten neben dem Stadtrat als mitverwaltende Instanz.
[Bearbeiten] Stadtoberhäupter
(seit 1821)
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[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: Das Wappen zeigt in Blau einen silbernen Schrägrechtsbalken. Im rechten Obereck befinden sich 6 und im linken Untereck 7 schräglinks gestellte silberne Kleeblätter. Die Stadtfarben sind Weiß-Blau.
Bedeutung: Die Kleeblätter als Stadtzeichen sind schon seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar, und zwar als Wasserzeichen von Papier. Auch der Schrägbalken, der früher auch als Wellenbalken zu sehen war, ist schon seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar und bezieht sich wohl auf die Lage an der Fulda, womit man von einem „redenden“ Wappen spricht. Weshalb gerade 13 Kleeblätter abgebildet sind, lässt sich historisch nicht eindeutig belegen, ebenso wenig wie die Bedeutung der Kleeblätter. Hierüber gibt es unterschiedliche Ansichten. So sind z.B. einige Experten der Ansicht, der silberne Balken symbolisiert die Fulda, die sechs im oberen und sieben im unteren Teil des Wappens enthaltenen Kleeblätter repräsentieren die Zahl der Ratsherren auf den jeweiligen Seiten des Flusses. Eine andere Lesart, die Kasseler Schüler früher lernten, besagt, dass die Kleeblätter Fischerhäuser links und rechts der Fulda symbolisierten.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Kassel unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:
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[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Als ehemalige Residenzstadt wurde Kassel später Verwaltungs- und Behördensitz. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es vor allem Maschinenbau, speziell Lokomotiv- und Waggonbau sowie Rüstungsindustrie (Henschel-Werke, Wegmann, Credé, Bombardier); Komponenten des Transrapid werden in Kassel gefertigt. Ab 1935 für einige Jahrzehnte große Kunstseidenproduktion (Spinnfaser AG).
Kassel wurde relativ spät durchgreifend industrialisiert (ab ca. 1890) und hat seit den 1970er Jahren bedeutende industrielle Großbetriebe verloren. Dennoch ist Kassel Sitz einiger umsatzstarker Unternehmen, z. B. die Erdgaslieferanten Wintershall und WINGAS sowie der Kali und Salz Produzent K+S.
Einen Namen machen sich Kassel und die Region mit ihren Instituten, Verbänden und Unternehmen im Bereich der regenerativen Energien, wie zum Beispiel dem ISET (Institut für Solare Energietechnik) oder dem deEnet. Größtes Unternehmen im Bereich Photovoltaik ist die SMA Technologie AG.
[Bearbeiten] Verkehr
Durch seine zentrale Lage ist Kassel gut zu erreichen. Die Stadt liegt an den Bundesautobahnen A 7, A 44 und A 49 und an der Neubaustrecke Hannover–Würzburg des ICE-Netzes. Neben dem Fernbahnhof Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe verbindet die RegioTram am Hauptbahnhof Kassel als S-Bahn-ähnliches System (Karlsruher Modell) die Stadt mit dem Umland. Die Innenstadt und viele angrenzende Gemeinden werden durch die Straßenbahn Kassel sowie Busse erschlossen. Weiterhin befindet sich in Calden der Verkehrsflughafen der Stadt, der bis ca. 2010 ausgebaut werden soll.
Siehe auch: Flughafen Kassel-Calden, Nordhessischer Verkehrsverbund, Herkulesbahn, Hessencourrier, Straßenbahn Kassel, Halle-Kasseler Eisenbahn, RegioTram Kassel
[Bearbeiten] Medien
Die hessische Landesmedienanstalt (Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk) hat ihren Sitz in Kassel.
Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine ist die einzige in Kassel erscheinende Tageszeitung.
Zwei Mal in der Woche wird das Anzeigenblatt Extra-Tip an alle Kasseler Haushalte verteilt. Es finanziert sich nur durch Kleinanzeigen und Werbeeinnahmen und verfügt über einen kleinen, stark umstrittenen redaktionellen Teil. Es ist nicht unüblich, seinen Briefkasten mit einem „Bitte kein Extra-Tip“-Aufkleber zu versehen.
Wöchentlicher Anzeiger ist die Paperoni mit Verbrauchertipps und regionalen Informationen, die jeden Freitag in rund 1200 Geschäften des täglichen Bedarfs zur kostenlosen Mitnahme ausgelegt wird.
Das (K)Magazin erscheint monatlich und berichtet über kulturelle Themen der Region Nordhessen.
Seit 2004 erscheint monatlich die von der IG Metall herausgegebene Nordhessische Neue Zeitung, die in Betrieben und Wohngebieten kostenlos verteilt wird.
Verschiedene Rundfunksender haben Studios in Kassel. Der Hessische Rundfunk betreibt hier sein Studio Kassel und sendet sein Radioprogramm hr4 direkt aus Kassel. Hit Radio FFH hat sein Nordhessenstudio im Haus der HNA und der Radiosender Sky Radio sendet hessenweit aus der Friedrich-Ebert-Straße. RTL Television betreibt im Stadtgebiet eine Nebenstelle. Der Radiosender Freies Radio Kassel und der Fernsehsender Offener Kanal Kassel sind zwei nichtkommerzielle Bürgersender.
[Bearbeiten] Innenstadt
Die Kasseler Innenstadt mit Fußgängerzone hat nach dem schnellen Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg total zerstörten Altstadt in den 1950ern seit Ende der 1980er Jahre enorme Umstrukturierungen durch Einkaufsgalerien bzw. "Shopping Malls" und internationale Filialketten erfahren. Wie international so auch in Kassel geschieht dieser Innenstadtumbau in Konkurrenz zum 'Speckgürtel' oder zu den Einkaufszentren auf der 'grünen Wiese' um eine Großstadt, und unter Verdrängung sozialer Randgruppen sowie besonders traditionell ansässiger, aber vergleichsweise kleiner Geschäfte.
International bekannt wurde Kassel unter anderem mit der Planung und dem Bau der so genannten Treppenstraße, einer Fußgängerachse, die den Hauptbahnhof mit dem Friedrichsplatz (zentraler Platz) verbindet und mit der erstmals nach modernen städtebaulichen Kriterien gebaut wurde. Aufgrund des Baus des ICE-Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe verloren sowohl Hauptbahnhof als auch die einst stark frequentierte Treppenstraße jedoch ihre Bedeutung.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Kassel ist Sitz folgender Einrichtungen, Institutionen und Körperschaften des öffentlichen Rechts:auf Bundesebene
- Bundessozialgericht
- Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
- Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel
[Bearbeiten] Bildung und Forschung
Die 1970 als Gesamthochschule Kassel (GhK) gegründete Universität Kassel nahm mit dem Wintersemester 1971/72 den Lehrbetrieb auf. 2002 wurde der Name in Universität Kassel geändert. An 14 Fakultäten studieren etwa 16.000 Studenten. Innerhalb der Universität befindet sich in Teilautonomie die 1777 gegründete Kunsthochschule Kassel. Es bestand bereits zwischen 1633 und 1653 in Kassel eine Universität, ein politisch bedingtes Gastspiel der Philipps-Universität Marburg. Auch die im 19. Jahrhundert bestehende Höhere Gewerbeschule (Polytechnikum), an der u. a. die Chemiker Heinrich Buff, Ludwig Mond, Friedrich Wöhler und Robert Bunsen lehrten und forschten, kann als Vorläuferin der Kasseler Universität angesehen werden.
Auf einem Gelände am Naturschutzgebiet Dönche befindet sich die Hessische Landesfeuerwehrschule (HLFS). Hier werden Feuerwehrmänner und -frauen aus allen hessischen Landkreisen aus- und fortgebildet.
Eines der ältesten Kasseler Gymnasien ist das 1779 gegründete Friedrichsgymnasium.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Hauptartikel: Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Kassel
In der Innenstadt sind aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-Stadtplanung nur noch wenige historische Gebäude erhalten:
Die evangelische Brüderkirche ist das älteste Kirchengebäude der Stadt. Im Gebiet der Innenstadt befinden sich weitere historische Baudenkmäler. Zusammen mit dem Renthof und dem Rondell, Martinskirche mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, Ottoneum, Marstall, Ruine des Zeughauses, Karlshospital, Druselturm, Ruine der Garnisonkirche, vereinfacht wiederaufgebaute Karlskirche, Fridericianum mit Zwehrenturm (zeitweilig als Sternwarte genutzt), Altan des ehemaligen Roten Palais, Kirchturm der alten Lutherkirche mit modernem Beton-Neubau und umgebenden Grabdenkmälern des Altstädter Friedhofs.
Im Stadtteil West (Volksmund: „Vorderer Westen“) von Kassel finden sich eindrucksvolle Jugendstil-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden.
Die Architektur der 1950er ist mit zahlreichen Gebäuden vertreten, zum Beispiel: Kopfgebäude des Hauptbahnhofs, ehemaliges Hotel Hessenland, Haus der Jugend, Treppenstraße.
[Bearbeiten] Theater
Bereits im 16. Jahrhundert lassen sich Auftritte englischer Schauspielgruppen am Kasseler Hof nachweisen. Unter Landgraf Moritz wurde 1605 das Ottoneum vollendet, das als erstes feststehendes Theatergebäude Deutschlands gilt. Moritz erhoffte sich eine Reform des deutschen Schauspiels, die allerdings ausblieb. Der Schwerpunkt blieb weiterhin beim englischen Lustspiel. Mit Beginn des Dreißgjährigen Kriegs kam der Theaterbetrieb 1621 auch in Kassel zum Erliegen. Erst Landgraf Karl ließ das ehemalige Ballhaus am Stadtschloss zum Komödienhaus umbauen, nachdem auch der Marstall des Schlosses gelegentlich für Opern und Komödien genutzt wurde. 1769 erhielt Kassel sein erstes Opernhaus. Es entstand aus dem von Landgraf Friedrich II. angeregten Umbau eines fürstlichen Palais am heutigen Opernplatz. 1909 wurde an der südöstlichen Seite des Friedrichsplatzes ein monumentaler Neubau errichtet, der 1959 durch den Neubau Paul Bodes abgelöst wurde. Der Intendant des Staatstheaters Kassel ist Thomas Bockelmann. Das Orchester des Staatstheaters gilt als eines der ältesten Deutschlands und findet seine erste Erwähnung 1502 als Hofkapelle.
Neben dem Staatstheater gibt es in Kassel zahlreiche Kleinkunstbühnen und Laientheater.
[Bearbeiten] Musik
Kassel verfügt über beachtliche private sowie staatlich geförderte Musikeinrichtungen. Als Beispiele sind zu nennen: das Staatsorchester Kassel (am Staatstheater), der Bärenreiter-Verlag, der Fachbereich Musik der Universität Kassel, die Musikakademie, die Musikschule Kassel, der Kammermusikverein, das Musikzentrum im Kutscherhaus, das Dock 4, das Kulturzentrum Schlachthof, der Förderverein Kasseler Jazzmusik, das Rockbüro Kassel, Drum & Brass-Band Kassel 1967 g.V., der Musikbunker, der Förderverein für Musik und Kultur e.V., die Kantorei Kirchditmold, der Kasseler Bachchor, das Collegium Vocale an St. Marien, Kassel und andere.
[Bearbeiten] Museen und Galerien
Hauptartikel: Museen in Kassel
Die Stadt Kassel verfügt über eine Anzahl von bedeutenden Museen und Galerien. Grundlage der heutigen Museeumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der Landgrafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel. Das Fridericianum, am heutigen Friedrichsplatz, gilt als der erste öffentliche Museumsbau auf dem europäischen Kontinent.
[Bearbeiten] Bibliotheken
Die Universitäts-Bibliothek Kassel ist ein Bibliothekszusammenschluss aus Landes- und Murhardbibliothek der Stadt Kassel und den eigentlichen Bibliotheken der Universität.
Die Stadtbibliothek ist mit zahlreichen Zweigstellen über das Stadtgebiet verteilt.
[Bearbeiten] Gärten und Parks
[Bearbeiten] Bergpark Wilhelmshöhe
Der Bergpark Wilhelmshöhe, der sich im westlichen Stadtgebiet Kassels im Habichtswald befindet, ist eine Parkanlage von Weltgeltung bzw. besonderer Schönheit. Darin befinden sich das Schloss Wilhelmshöhe, die Löwenburg (Kassel) und der Herkules, das Wahrzeichen der Stadt.
Um 1700 wurde der Bergpark von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begonnen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde er teilweise zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort 2-mal wöchentlich die sehenswerten Kasseler Wasserspiele statt.
[Bearbeiten] Karlsaue und Fuldaaue
In der Kasseler Fulda-Niederung befinden sich die Karlsaue und die Fuldaaue. Gemeinsam bilden diese beiden unmittelbar benachbarten Parks eine der größten innerstädtischen Parkanlagen und eines der weitläufigsten parkartigen Naherholungsgebiete Deutschlands, in dem 1955 (Karlsaue) und 1981 (Karls- und Fuldaaue) jeweils eine Bundesgartenschau stattfand.
Die Karlsaue, befindet sich im Gebiet des Stadtteils Südstadt, sie ist eine ursprünglich barocke, innerstädtische Parkanlage am westlichen Fuldaufer, die bis an die Innenstadt von Kassel bzw. an den Friedrichsplatz heranreicht. Die historisch äußerst beeindruckende Parkanlage, die auf dem flachen Gelände einer ehemaligen Fuldainsel angelegt wurde, beinhaltet zahlreiche künstlich angelegte Gewässer, wie Teiche, Seen und Gräben, die die barocke Grundkonzeption der Anlage heute noch veranschaulichen. Auf chaussierten Wegen kann man die Anlage durchwandern. Über Fußgängerbrücken gelangt man in die Fuldaaue. In der Karlsaue befindet sich die Orangerie mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschichte und dem Marmorbad. Die Blumeninsel Siebenbergen wartet im Sommer mit reichhaltiger Blumenpracht auf.
Die Fuldaaue - gebräuchlicher Buga, nach der Bundesgartenschau - befindet sich der Karlsaue am anderen Fuldaufer gegenüber. Sie wurde zur Bundesgartenschau 1981 auf dem Gelände alter Kieswerke angelegt. Die modern gestaltete Parkanlage, beinhaltet einen großen künstlich angelegten See, dessen nördlicher Teil als Naturschutzgebiet abgegrenzt ist. In dem Naturschutzgebiet brüten viele seltene Vögel, während sich auf dem südwestlichen, größeren Teil der Anlage viele Bürger treffen - um zu baden, grillen sowie Sport zu treiben.
Die Buga liegt im Stadtteil Waldau und ist eine städtische Anlage, während die Karlsaue ein Staatspark ist und vom Land Hessen unterhalten wird.
[Bearbeiten] Brauchtum und Spezialitäten
Zu den kulinarischen Spezialitäten zählt nach Meinung vieler Kasseler Bürger das Weckewerk, ein aus Fleischnebenprodukten hergestelltes Nahrungsmittel, sowie die Ahle Wurscht (hochdeutsch: Alte Wurst) und der traditionelle Speckkuchen. Eine in ganz Hessen beliebte Essensbeilage ist die Griene Soße (hochdeutsch: Grüne Soße). Kasseler ist allerdings keine Kasseler Spezialität, sondern nach dem Berliner Metzger Cassel benannt worden.
Die Einwohner der Stadt unterscheiden sich selbst zwischen Kasselern, Kasselanern und Kasselänern. Der Kasseler ist lediglich ein Zugezogener, während der Kasselaner in Kassel geboren ist. Kasseläner darf sich nur nennen, wessen beide Elternteile bereits Kasselaner oder Kasseläner waren.
Kasselänern zu folgen, die sich auf Kasselänerisch unterhalten, kann sich für Auswärtige als schwierig erweisen.
- „Gehädd dä Rädde däh?“ (= Gehört der Hund dir/Ihnen?)
- „ ´s schicket!“ (= Es reicht / Es ist genug!)
- „alszus grade uss“ (= Immerzu geradeaus)
- „Wiste dann au 'n Stück Kuan?“ (= Willst du auch ein Kuchenstück?)
Das allsommerliche Fest am Fuldaufer, der Zissel, ist in der ganzen Region bekannt. Er zieht Alt und Jung entweder magisch an, oder verschreckt sie langanhaltend. Ebenso wie der Glowesabend, ein Brauchtum zum Nikolausstag.
[Bearbeiten] Großveranstaltungen
- Sommer - alle 5 Jahre: documenta - Weltausstellung für zeitgenössische Kunst (erstmals 1955)
- März/April: Frühjahrsmesse auf dem neuen Messeplatz
- April/Mai: Tag der Erde, Straßenfest mit Ständen zu Umweltthemen und Kulturprogramm
- Mai/Juni: Das Stadtfest in der Innenstadt (erstmals 29. Juni bis 06. Juli 1979)
- Juni/Juli/August: Internationale Konzertreihe im Kulturzelt an der Drahtbrücke
- Juli/August: Zissel - das Kasseler Volksfest auf und am Auedamm
- Juni/Juli: Wilhelmshöhe Open - Hessens größtes internationales Tennisturnier
- August: Wehlheider Kirmes
- September: (meist erster Samstag): Museumsnacht (erstmals am 11.-12. September 1999)
- September: Connichi - Zweitgrößte Anime- und Mangaconvention in Deutschland
- September: Internationales Theaterfestival im Staatstheater
- September: Wilhelmhöher Berg- und Lichterfest im Bergpark Wilhelmshöhe
- Oktober: Kasseler Musiktage
- November/Dezember: 2 Weihnachtsmärkte in der Innenstadt
[Bearbeiten] Sport
- Fußball
Der Fußballverein KSV Hessen hat eine bewegte Vergangenheit und hat nicht nur in den 1980ern erfolgreich in der 2. Bundesliga gespielt - teils sogar um den Aufstieg.
1997 folgte der Konkurs und der Fall in „ein Fass ohne Boden“, denn der Verein wurde bis in die Kreisliga zurückgestuft. 1998 wiederbegründet spielt das Team des KSV Hessen seit 2006 wieder in der Regionalliga Süd. In den Jahren 2003 und 2004 verpasste die Mannschaft den Aufstieg in die Regionalliga nur knapp und zum Ende der Saison 2004/2005 kämpfte der Klub gegen den Abstieg. In der Saison 2005/06 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Süd durch einen 1:0-Sieg beim Aufstiegskonkurrenten FSV Frankfurt am letzten Spieltag.
- Eishockey
Die Eishockey-Mannschaft Kassel Huskies spielte seit 1994/95 erfolgreich in der DEL und wurde 1997 Vizemeister. Doch 2004/05 folgte zumindest auf dem Papier der sportliche Abstieg; weil aber die Ausnahmegenehmigung für den EHC Wolfsburg nicht verlängert wurde, konnten die Huskies auch in der Saison 2005/06 in der DEL spielen, in der sie aber erneut sportlich abstiegen. Für die Saison 2006/2007 werden die Huskies in der 2. Bundesliga antreten. Ihre Heimspiele trägt das Team in der Eissporthalle Kassel aus.
- Handball
Traditionell ist der Sportverein Harleshausen im Handball gut aufgestellt.
- Leichtathletik
In Kassel sind zahlreiche Leichtathletikvereine ansässig. Der Schwerpunkt liegt hier insbesondere im Bereich Mittel- und Langstreckenlauf, was insbesondere auf die Aktivität des ehemaligen Marathon-Bundestrainers Winfried Aufenanger zurückgeht.
Wichtige regelmäßige Leichtathletikveranstaltungen sind das im Juni stattfindende internationale Askina-Leichtathletiksportfest im Kasseler Auestadion, der Kassler Citylauf mit internationaler Besetzung im Mai sowie der Kasseler-Berglauf zum Herkules. Am 10. Juni 2007 findet nach langer Zeit wieder ein Marathonlauf, der „EON-Mitte-Kassel-Marathon“ in Kassel statt.
- Rudern
An der Fulda sind zahlreiche Rudervereine beheimatet.
- Sportboote
Neben dem Motoryacht-Club sind im Kasseler Hafen zahlreiche Sportboote vor Anker. Zentral im Kasseler Stadtgebiet, direkt an der Fulda, geht die DLRG OV Kassel e. V. ihren Aufgaben nach.
- Segeln
Die Hochseesegler-Vereinigung Kassel e.V. (HVK) organisiert mit der vereinseigenen Hochseeyacht Segeltörns und bereist auch mit Nichtmitgliedern fernere Seegebiete.
- Bowling
Der Bowling-Sportverein Kassel (BSV) ist mit mehreren Mannschaften sowohl in den hessischen Landesligen, als auch in der Bundesliga (Club „Finale Kassel“) vertreten.
- Gleitschirm- und Drachenfliegen
Kasseler und Nordhessische Gleitschirm- und Drachenflieger finden sich im Nordhessischen Gleitschirmclub Cassel (NGsC) zusammen.
[Bearbeiten] Wichtige Persönlichkeiten
Siehe Liste der Ehrenbürger von Kassel und Liste der Söhne und Töchter der Stadt Kassel.
[Bearbeiten] Literatur
- Kassel. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 9, S. 592 f.
- Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1957
- Kasseler Musikgeschichte. Hg. v. Andreas Wicke. Gudensberg 2004
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kassel – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Portal: Kassel – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Kassel |
Wikinews: Kassel – Nachrichten |
- Links zum Thema „Kassel“ im Open Directory Project
- Private Seite zur Geschichte Kassels
- Kassel-Wiki der HNA
- Bewerbung Kulturhauptstadt Europas 2010
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