Wadi Halfa
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Wadi Halfa (arabisch: وادي حلفا Wādī Ḥalfā) ist eine Stadt im Norden Sudans im Bundesstaat asch-Schamaliyya am Nubia-See, dem sudanesischen Teil des Nassersees.
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[Bearbeiten] Bevölkerung
Wadi Halfa hat 15.725 Einwohner (Berechnung 2007).
Bevölkerungsentwicklung:
| Jahr | Einwohner[1] |
|---|---|
| 1973 (Zensus) | 5.701 |
| 1983 (Zensus) | 7.973 |
| 2007 (Berechnung) | 15.725 |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert gegründet. Zwischen 1895-1898 befand sich in der Stadt das Hauptquartier der durch die Briten angeführten Truppen, die den Mahdi-Aufstand von Muhammad Ahmad bekämpften. Deshalb begannen die Briten 1887 mit dem Bau der Eisenbahnlinie nach Khartum, um die militärischen Operationen logistisch zu unterstützen. Die Eisenbahnlinie reichte über Atbara und al-Ubayyid bis in den Süden und Westen Sudans.
Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt ein Kommunikationsposten der Alliierten Streitkräfte in Afrika.
Nach der Fertigstellung des Assuan-Staudamms 1976 war die Stadt durch das Wasser des neu entstehenden Nubia-Sees bedroht. Deshalb sah die Regierung in Khartum eine Umsiedlung der Einwohner nach New Halfa, eine neue Stadt für die Umsiedler in der Nähe des Roseires-Damms am Atbara, und Entschädigungszahlungen vor.
Einige Einwohner, d.h. rund 600 Familien, wollten allerdings nicht umziehen, da sie zum einen ihre Heimat nicht verlassen wollten und zum anderen das neue Klima und die neue Vegetation sehr gewöhnungsbedürftig fanden. Die Militärregierung unter General Ibrahim Abbud fühlte sich unverstanden und versuchte, die Einwohner durch Abschneiden aller Verkehrswege und Dienstleistungen des Staates doch noch zum Umzug zu bewegen. Die harte Haltung erzielte nicht den gewünschten Erfolg: die Einwohner gründeten die Wadi-Halfa-Kooperative[2], die eine eigene Verwaltung der Stadt darstellte und die Versorgung mit Lebensmitteln, Schulen und ein Krankenhaus organisierte. Das ansteigende Wasser zwang zum ständigen Weiterzug und zerstörte nach und nach das alte Wadi Halfa.
Mit dem Sturz der Militärregierung begann der Staat Sudan sich wieder um die verbliebenen Einwohner zu kümmern und stellte auch die Eisenbahnverbindung mit dem Rest des Landes sowie den Schiffsverkehr mit Ägypten wieder her. Die Stadt Wadi Halfa war allerdings überflutet, so dass das heutige Wadi Halfa das Ergebnis der Wadi-Halfa-Kooperative und späterer Ansiedlung ist. Deshalb finden sich auch keine historischen Gebäude oder ähnliche Sehenswürdigkeiten in der heutigen Stadt.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Stadt ist ein wichtiger Umschlagplatz für Güter von der Bahn auf Fähren.
In der Stadt gibt es eine Fabrik für Fischverarbeitung, die von den Chinesen gebaut wurde.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://bevoelkerungsstatistik.de
- ↑ Thomas Schmidinger: "Nubien unter Wasser?", Interview mit Suad Ibrahim Ahmed
Koordinaten: 21° 47′ 24′′ n. Br., 31° 22′ 12′′ ö. L.
