Wahrnehmungspsychologie
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Die Wahrnehmungspsychologie ist ein Teilgebiet der Kognitionspsychologie. Ihr Forschungsgegenstand ist der Vorgang der Wahrnehmung („Perzeption“) und dessen subjektives Ergebnis („Perzept“).
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[Bearbeiten] Einführung
Mit den Sinnen erfassen Lebewesen physikalische Eigenschaften ihrer Umwelt und ihres eigenen Körpers. Es besteht jedoch ein erheblicher Unterschied zwischen dem, was ein Sinnesorgan eines Lebewesens erfasst, und dem, was das Lebewesen wahrnimmt. So werden beispielsweise beim Betrachten eines Laubbaumes abertausende von Blättern auf die Netzhaut des Auges projiziert, doch ein Mensch nimmt diese nicht einzeln wahr, sondern den Baum als Ganzes. Besonders deutlich zeigt sich dieser Unterschied bei den Wahrnehmungstäuschungen.
Irgendwo auf dem Weg zwischen physischem Sinnesorgan und mentalem Erkennen werden Informationen ausgefiltert, zusammengefasst, in Kategorien unterteilt und nach Wichtigkeit geordnet. Dieser komplexe Vorgang wird Perzeption genannt und ist einer der Untersuchungsgegenstände der Wahrnehmungspsychologie.
Um Wahrnehmungen zu verstehen ist es hilfreich, ihre biologischen Grundlagen zu kennen, vor allem Bau und Funktion der Sinnesorgane und deren neurobiologische Vernetzung mit dem Gehirn. Alle Wahrnehmungspsychologie startet daher stets mit einer Untersuchung dieses „Ausgangsmaterials“. Dabei kann man sich darauf beschränken, das Geschehen zu beschreiben, oder man versucht, die Funktionsweise zu erklären.
[Bearbeiten] Teilthemen
Teilthemen der Wahrnehmungspsychologie in oben genanntem Sinne sind unter anderem:
- Psychophysik
- Theorien der Wahrnehmungsorganisation
- Gestaltgesetze der Wahrnehmung
[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung
Der Bereich der Wahrnehmung spielte in der Geschichte der Psychologie oft eine herausragende Rolle. Ende des 19. Jahrhunderts, als in der Physiologie der Aufbau und die Funktion des Nervensystems entdeckt wurde, bildete sich eng an die Physiologie und deren apparativer Ausstattung angelehnt ein neuer Zweig der akademischen Psychologie heraus, der erstmals Wahrnehmungsvorgänge (auch „unmögliche“ wie etwa optische Täuschungen) systematisch untersuchen konnte. Aufgrund der exakt kontrollierbaren Versuchsaufbauten (im visuellen Bereich z. B. Art und Form der Vorlage, Farbe, Entfernung, Größe, Lichtverhältnisse, Kontext, Position im Wahrnehmungsbereich, Beobachtungszeit, etc.) konnten auf experimentellem Wege Wahrnehmungsvorgänge und deren Grenzen erfasst werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Bruce Goldstein: Wahrnehmungspsychologie. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 2002 (2. dt. Aufl.) ISBN 3-8274-1083-5
- Karl R. Gegenfurtner: Gehirn & Wahrnehmung. Frankfurt a.M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 2003 (2. Aufl. 2004) ISBN 3-596-15564-9
[Bearbeiten] Weblinks
- Wahrnehmungsbegriff im Kulturkritischen Lexikon
- Systematischer Begriffszusammenhang der Wahrnehmungstheorie von Wolfram Pfreundschuh
- www.wissenschaft.de: Bildverarbeitung auf chinesisch und amerikanisch Amerikaner nehmen auf Bildern hauptsächlich die auffallenden Objekte im Vordergrund wahr, Chinesen eher den komplexeren Hintergrund