Waldarbeit
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Die Waldarbeit bezeichnet die Tätigkeiten des Waldbauern, Waldbesitzers oder Forstarbeiters zur Pflege und Nutzung des Waldes. Da alle anfallenden Facharbeiten im Forstbetrieb erledigt werden müssen, sind ein vielseitiges Können und eine gewisse Erfahrung erforderlich. Ein in Deutschland anerkannter Ausbildungsberuf in diesem Bereich ist der Forstwirt (siehe Hauptartikel Forstwirt). Der Anteil des Stücklohns an der Waldarbeit ist hoch. Er hat jedoch in den letzten Jahren abgenommen, um die Arbeitssicherheit zu erhöhen.
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[Bearbeiten] Handwerkszeuge

Als typische Handwerkszeuge des Forstarbeiters werden die Motorsäge und die Axt betrachtet. Da neben Holzeinschlag aber auch Arbeiten wie Holzrücken, Kultur-, Forstschutz- und Wegebauarbeiten durchgeführt werden müssen, ist die Liste der forstwirtschaftlicher Geräte und Maschinen lang. Durch Einsatz moderner Maschinen wie Rückezügen oder Holzvollernter konnte die Leistung in der Waldarbeit in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden.
[Bearbeiten] Sicherheit
Waldarbeit gehört zu den unfallträchtigen Arbeiten. Etwa jeder dritte Waldarbeiter erleidet einen Unfall pro Jahr. Die Schwere der Unfälle ist oft hoch. So ist der Anteil der tödlichen Arbeitsunfälle in der Forstwirtschaft drei mal so hoch wie in der Bauwirtschaft [1].
Besonderer Wert sollte deshalb auf die Arbeitssicherheit gelegt werden, um Arbeitsunfälle zu vermeiden oder ihre Anzahl zu minimieren:
- Sofern die Fertigkeiten nicht schon vorhanden, sind Lehrgänge und Kurse zu Fälltechniken und Bedienung der Maschinen unbedingt empfehlenswert. Im gewerblichen Bereich sind diese vorgeschrieben.
- Die PSA-Forst (Persönliche Schutzausrüstung) sollte selbstverständlich sein: Schnittschutzkleidung, Forsthelm.
- Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist insbesondere an heißen Tagen zu achten. Alkohol sollte dabei tabu sein.
- Vor Zeckenbissen sollte man sich, soweit möglich, schützen. Vorbeugend kann auch eine Impfung gegen Hirnhautentzündung/FSME empfohlen sein. Gegen die heimtückischen Folgen einer Infektion mit Borreliose ist keine Vorbeugung möglich. Sobald entsprechende Symptome nach Zeckenbiss auftreten, kann nur eine zeitnahe, massive Antibiotikabehandlung die fatalen Folgen einer chronischen Erkrankung verhindern.
- Der Einsatz von (oft teureren) Sonderkraftstoffen bei Motorsägen ist zur Minderung der krebserregenden Benzol-Belastung empfehlenswert. Im Staatsforst ist dies bereits seit längerem Vorschrift.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Uwe Tobä: Zwischen Stoppuhr und Spaltaxt. Die Geschichte der Waldarbeiterausbildung im 20. Jahrhundert. Interdisziplinäre Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der forstlichen Arbeitswissenschaft und berufs- und arbeitspädagogischer Entwicklungen, Grundlagen und Begründungen. Conte-Verlag, Saarbrücken 2003, 472 S., ISBN 3-9808118-7-5