Weigelien
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Weigela | ||||||||||||
Die Weigelien (Weigela, mitunter auch Weigelia) bilden eine der beiden Gattungen der Diervillaceae, einer Familie, deren Arten früher zu den Geißblattgewächsen gerechnet wurden. Ob Weigela auch nach phylogenetischen Gesichtspunkten gegenüber Diervilla, der zweiten und namengebenden Gattung der Familie, als selbständige Gattung aufrecht erhalten werden kann, bleibt noch zu klären. Die Weigelien umfassen derzeit 12 Arten und etwa 150 bis 200 Sorten, von denen viele als Gartenpflanzen beliebt sind. Benannt ist die Gattung nach Christian Ehrenfried von Weigel.
Im Gartenfachhandel ist die Pflanzengattung auch als "Glockenstrauch" bekannt. Dieser Name ergibt sich aus den glockenförmigen Blüten. Jene sind zwei Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von etwa drei Zentimetern. Das gärtnerisch pflegeleichte, frostharte Gehölz treibt im Frühjahr, Mai bis Juni, und nochmal ab August zahlreiche dekorative Blüten. Damit bietet es eine wichtige Bienenweide. Je sonniger es ist, desto mehr Blütenentfaltung. Das buschige Gewächs ist als Sichtschutz-Hecke geeignet und passt gut neben Forsythien und Jasmin.
Es gibt Arten von über zwei Meter fünfzig Wuchshöhe und Züchtungen, die nur ein bis anderthalb Meter hoch werden. Die Blütenfarben variieren von Rot über Gelb bis Weiß. Ebenso gibt es eine größere Bandbreite der Blattfärbung von grünen, über rotblättrigen bis zu dezent gelbgrünen Tönungen. Im Herbst kommt es zu für die jeweiligen Arten und Züchtungssorten charakteristischen Farbwechseln.
Schadinsekten und Pilzerkrankungen kommen eher selten vor. Die Pflanze bevorzugt fruchtbaren, wasserdurchlässigen Boden. Eine Düngung pro Jahr genügt. Das auslichtende Beschneiden ist ebenfalls in der Regel nur selten, alle paar Jahre nötig.
Die Gattung kommt ursprünglich hauptsächlich an Wald- und Wegrändern in Japan, China und der Mandschurei vor. Zur Zeit gibt es in Europa zwei bekannte, große Schau-Sammlungen: in Sheffield in der dortigen National Plant Collection des Botanischen Gartens und in Buckow (Märkische Schweiz) im "Weigela Sichtungsgarten". Letzterer ist eine private Sammlung, die 2007 wegen Umbaus nur nach Voranmeldung in der Blütezeit besucht werden kann. Zum 10jährigen bestehen der Sammlung werden die Tore auch wieder für Besucher 2008 geöffnet.
[Bearbeiten] Arten
Es gibt etwa zwölf Weigelien-Arten (Weigela):
- Koreanische Weigelie (W. coraeensis Thunb., Syn.: Diervilla coraeensis (Thunb.) DC., D. coraeensis f. alba Voss, Weigela coraeensis f. alba (Voss) Rehder)
- Nikko-Weigelie (W. decora (Nakai) Nakai, Syn.: Diervilla decora Nakai)
- Reichblütige Weigelie (W. floribunda (Siebold & Zucc.) K.Koch, Syn.: Diervilla floribunda Siebold & Zucc., Weigela floribunda var. versicolor auct.)
- Rosa Weigelie (W. florida (Bunge) A.DC., Syn.: Calysphyrum floridum Bunge, Diervilla florida (Bunge) Siebold & Zucc.)
- W. fujisanensis
- Garten-Weigelie (W. hortensis (Siebold & Zucc.) K. Koch, Syn.: Diervilla hortensis Siebold & Zucc.)
- Japanische Weigelie (W. japonica Thunb., Syn.: Diervilla floribunda var. versicolor (Siebold & Zucc.) Rehder, D. japonica (Thunb.) DC., D. versicolor Siebold & Zucc.)
- Maximowiczs Weigelie (W. maximowiczii (S. Moore) Rehder, Syn.: Calyptrostigma maximowiczii (S.Moore) Makino, Diervilla maximowiczii (S.Moore) Makino, D. middendorffiana var. maximowiczii S.Moore)
- Gold-Weigelie (W. middendorffiana (Carrière) K. Koch, Syn.: Diervilla middendorffiana Carrière)
- Frühblühende Weigelie (W. praecox (Lemoine) L. H. Bailey, Syn.: Diervilla praecox Lemoine)
- Blutrote Weigelie (W. sanguinea)
- Weigela sinica (Rehder) H.Hara, Syn.: Diervilla japonica var. sinica Rehder, Weigela japonica var. sinica (Rehder) L.H.Bailey)
- W. subsessilis (Nakai) L.H.Bailey (Syn.: Diervilla subsessilis Nakai)
[Bearbeiten] Literatur
- Augustin Pyramus Candolle: "Note sur le genre Weigelia de Thunberg". Genève 1839.
- Herbert Ewe: "Weigelien-Strauch nach einem Sundstädter benannt : Christian Ehrenfried Weigel ; berühmter Botaniker und beliebter Professor". In: Ostsee-Zeitung, Bd. 46 (1998), 133(11.6.98), S.16