Werderland
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Das Werderland ist eine Flussniederungslandschaft am rechten Weserufer im Norden von Bremen. Dabei handelt es sich um die Landzunge an der Mündung der Lesum in die Weser. Dementsprechend begrenzt die Lesum das Werderland nach Norden. Die Weser begrenzt es nach Südwesten. Es gehört zum Stadtgebiet von Bremen.
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[Bearbeiten] Geographie
Als Marschlandschaft liegt das Werderland nur wenig überhalb der Flutniveaus der beiden umgebenden Flüsse und wird dementsprechend durch Deiche geschützt. Wie für eine Marschlandschaft üblich, handelt es sich um ein Feuchtwiesengebiet, das durch zahlreiche Gräben und über Siele in die Flüsse entwässert wird. Kleinere Teile des Werderlandes werden von Bruchwald bedeckt. Es existiert auch ein Sandspülfeld, das Ödlandcharakter hat. Auch der Dunger See, ein künstlich entstandener Baggersee, befindet sich im Werderland.
[Bearbeiten] Erschließung
Das Werderland ist durch eine schmale, kurvenreiche Straße erschlossen, die mehr oder weniger parallel zu den beiden Flüssen verläuft. Nur entlang dieser Straße ist das Werderland bewohnt. Öffentliche Verkehrsmittel existieren entlang der Straße, die zunächst "Lesumbroker Landstraße", später "Niederbürener Landstraße" heißt, nicht. Die restlichen Teile des Gebietes werden im Wesentlichen weidewirtschaftlich genutzt. Das Gelände wird von einem für Fußgänger und Radfahrer befahrbaren Weg durchquert, der als Naturlehrpfad ("Ökopfad") ausgebaut ist. Abseits dieses Weges ist es nicht gestattet, die Wiesen zu betreten.
[Bearbeiten] Natur
Das Werderland steht unter Naturschutz. Um die Landschaft in ihrem jetzigen Zustand zu erhalten ist jedoch eine Beweidung notwendig, da sonst die Freiflächen verbuschen würden. Neben den großflächigen Feuchtwiesen umfasst das Werderland einen Bruchwald und das Ödlandgebiet des Niederbürener Sandspülfeldes. Dementsprechend zeigt das Gebiet eine große Artenvielfalt. Im Umfeld des Entwässerungsgräben findet man den seltenen Eisvogel. Die Gräben beherbergen außerdem die seltene Krebsschere. In den Wiesen brüten charakteristische Vögel wie die Uferschnepfe. Am Dunger See finden sich verschiedene Entenarten, Haubentaucher und Kormorane. Das Sandspülfeld ist Lebensraum der Blauflügeligen Ödlandschrecke.
Das Naturschutzgebiet Werderland wird vom BUND Landesverband Bremen betreut.
[Bearbeiten] Industrieansiedlung
Nach Osten hin wird das Gelände durch das Werksgebiet von Arcelor Bremen begrenzt, das auf einem Teil des Werderlandes errichtet wurde. An einem Nebentor des Werksgeländes endet die Straße, die parallel zu den Flüssen in das Werderland hineinführt.
In den Wiesengebieten der Werderlandes stehen Windräder.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Heutige Dörfer
Historisch betrachtet gliedert sich das Werderland in mehrere Dörfer, die jedoch keine selbständigen politischen Einheiten darstellen. Am Ufer der Lesum liegt das Dorf Lesumbrok. Gegenüber der Weser liegt Niederbüren. Lesumbrok und Niederbüren gehören zum Bremer Stadtteil Burglesum.
[Bearbeiten] Frühere Dörfer
Vor dem Bau des Hüttenwerkes existierte südlich von Niederbüren mit Mittelsbüren ein weiteres Dorf, von dem noch Teile auf dem Werksgelände erhalten sind. Lediglich ein kleiner Teil Mittelsbürens mit einem Gasthaus und die im neugotischen Stil 1846/47 erbauten Moorlosenkirche sind - unmittelbar am Tor des Stahlwerksgeländes - noch vorhanden.
Südlich von Lesumbrok existierte früher der Gutshof "Große Dunge". Auf diesem Hof war der polnische Junge Walerian Wrobel Zwangsarbeiter, der aus Heimweh eine Scheune anzündete - in der Hoffnung man würde ihn deswegen nach Polen zurückschicken. Wrobel wurde jedoch zum Tode verurteilt und hingerichtet.
[Bearbeiten] Quellen
- BUND Landesverband Bremen
