Westfriesische Inseln
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Westfriesischen Inseln (ndl.: Waddeneilanden) sind eine Inselkette in der Nordsee vor der niederländischen Küste. Zu dieser im Wattenmeer gelegenen Inselkette zählen (von West nach Ost) Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland, Schiermonnikoog und Rottumeroog. In den Niederlanden werden die Inseln nicht als Westfriesische Inseln bezeichnet. Die meisten Inseln gehören zur Provinz Friesland (ohne geographischen Zusatz), unter Westfriesland versteht man in den Niederlanden die ehemals friesischsprachigen Gebiete in der Provinz Nordholland. Die Westfriesischen Inseln hießen in den Niederlanden statt dessen einfach Wattinseln.
Wie die Ostfriesischen Inseln sind auch sie aus Sandbänken entstanden und unterliegen auf Grund der Wasser- und Windverhältnisse ständigen Wanderungsbewegungen in west- oder östlicher Richtung.
Die Westfriesischen Inseln sind für den Tourismus in den Niederlanden von großer Bedeutung. Zur Insel Schiermonnikoog werden vom Festland aus geführte Wattwanderungen angeboten.
[Bearbeiten] Die Entstehung der Westfriesischen Inseln
Während der jüngsten Eiszeit des Pleistozäns bedeckten große Eismassen weite Teile der Erde. Im nördlichen Mitteleuropa formten, aus Skandinavien vorstoßende Eismassen, während der so genannten Weichsel-Eiszeit die Oberflächen, so dass das gesamte Gebiet stark glazial überprägt wurde. Als die Eismassen im Zuge der Klimaerwärmung zu schmelzen begannen, bildeten sich Seen und die Ozeane vergrößerten sich. Auch die Nordsee dehnte sich weiter aus. England wurde zu einer Insel, indem es vom Festland durch den heutigen Ärmelkanal abgetrennt wurde.
Das Wasser der schmelzenden Eismassen im Norden und die Flüsse aus dem Süden führten enorme Sandmengen mit sich, die sich in der Nordsee ablagerten. So bildete sich im Postglazial ein 10-20 Meter mächtiger Sedimentationskörper aus Sand und Schlick in verschiedenen Mischungsverhältnissen, der den älteren Glazialsedimenten auflagert. Ausgedehnte Sand- und Schlickbereiche wechseln miteinander ab.
Wellen und Strömung brachten die Sandmassen in Küstennähe, an der sie als Sandbänke oberhalb der Wasseroberfläche zum liegen kamen. Mit Hilfe von Sonne und Wind siedelten sich nach und nach Pflanzen an, die zur Vergrößerung der Sandbänke beitrugen, so dass sie schließlich zu einer fast durchgängige Nehrung vor der niederländischen und deutschen Küste zusammenwuchsen. Anfangs kleine Häufchen, durch Pflanzen festgehalten, wuchsen zu hohen Dünen an. Teilweise war diese Nehrung zur Nordsee hin geöffnet und konnte durch verschiedene Ströme entwässert werden. Der Meeresspiegel änderte sich im Laufe der Jahrhunderte und sorgte immer wieder für Durchbrüche. Zeitweise lag das Land hinter den Sanddünen trocken und zeitweise war es überflutet. Über Jahrhunderte entstanden große Moraste und ein üppiger Pflanzenwuchs sorgte für die Bildung einer dicken Torfschicht, dem so genannten Hollandveen. Das Moorgebiet blieb über lange Zeit erhalten, da der Meeresspiegel kaum stieg und die Küste sich seewärts bewegte. Kurz vor unserer Zeitrechnung begann der Meeresspiegel zu steigen und die Nordsee führte einen vernichtenden Angriff auf den Strandwall aus. Das weiche Hollandveen bot der See keinen Widerstand, so dass enorme Löcher hineingerissen werden konnten und das dahinter gelegene Gebiet überschwemmt wurde. Es bildet das heutige Wattenmeer. Aus dem zerschlagenen Strandwall bildeten sich die Watteninseln heraus, die den permanenten Angriffen des Meeres standhalten konnten.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 53° 22' N, 5° 20' O
Noorderhaaks | Texel | Vlieland | Richel | Terschelling | Griend | Ameland | Rif | Engelsmanplaat | Schiermonnikoog | Simonszand | Rottumerplaat | Rottumeroog
Ostfriesische Inseln – Nordfriesische Inseln – Andere Inseln der Deutschen Bucht