Wilhelm Mommsen
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Wilhelm Mommsen (* 25. Januar 1892 in Berlin; † 01. Mai 1966 in Marburg) war ein deutscher Historiker, ebenso wie sein Großvater Theodor und seine Söhne Wolfgang und Hans Mommsen.
Er schloss 1922 das Studium der Geschichtswissenschaft an der Universität Berlin mit der Dissertation Richelieu, Elsaß- und Lothringen ab und habilitierte 1923 an der Universität Göttingen. 1928 wurde Wilhelm Mommsen an der Universität Marburg zunächst außerordentlicher Professor und erhielt dann 1929 den Lehrstuhl für Neuere Geschichte.
1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat und trat 1940 der NSDAP bei. Nach 1945 wurde Wilhelm Mommsen im Zuge der Entnazifizierung als Professor zuerst suspendiert und später emeritiert.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Mommsen, Wilhelm: Richelieu, Elsaß- und Lothringen. Ein Beitrag zur elsaß-lothringischen Frage. Verl. f. Politik u. Wirtschaft, Berlin 1922 (Univ. Berlin, Phil. Diss.)
- Mommsen, Wilhelm: Die politischen Anschauungen Goethes. Dt. Verl.-Anst., Stuttgart 1948
- Mommsen, Wilhelm: Die deutsche Einheitsbewegung. Eine Auswahl zeitgenössischer Äußerungen. Dt. Buch-Gemeinschaft, Berlin 1950
- Mommsen, Wilhelm: Geschichte des Abendlandes von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart 1789-1945. 2. Aufl. Bruckmann, München 1960 (Weltgeschichte in Einzeldarstellungen, [6])
- Mommsen, Wilhelm: Größe und Versagen des deutschen Bürgertums. Ein Beitrag zur politischen Bewegung des 19. Jahrhunderts, insbesondere zur Revolution 1848/1849. 2. Aufl. Oldenbourg, München 1964
- Mommsen, Wilhelm (Hrsg): Geschichte der politischen Parteien in Deutschland. 11. Aufl., völlig überarb. Olzog, München 1965 (Deutsches Handbuch der Politik, 2)
- Mommsen, Wilhelm (Hrsg): Deutsche Parteiprogramme. 3., im Textt. unveränd. Aufl. Olzog, München [1977] (Deutsches Handbuch der Politik, 1)
- Mommsen, Wilhelm: Otto von Bismarck. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 20. Aufl., 91.-93. Tsd. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994 (Rowohlts Monographien, 122), ISBN 3-499-50122-8
[Bearbeiten] Literatur
- Mommsen, Wilhelm In: Killy, Walther (Hrsg.): Deutsche biographische Enzyklopädie (DBE). Bd. 7 Saur, München. S. 197, ISBN 3-598-23186-5
- Köpf, Peter: Die Mommsens. Von 1848 bis heute - die Geschichte einer Familie ist die Geschichte der Deutschen. Erstausg. Europa-Verl., Hamburg 2004, ISBN 3-203-79147-1
- Nagel, Anne Christine: "Der Prototyp der Leute, die man entfernen soll, ist Mommsen": Entnazifizierung in der Provinz oder die Ambiguität moralischer Gewissheit. In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung. 10/1998. Nomos-Verl.-Ges., S. 55-91, ISSN 0937-3624
[Bearbeiten] Weblinks
- Dynastie deutscher Geister - Aus der Berliner Morgenpost vom 22. August 2004
- Die Ohnmacht der Objektivierung Deutsche Historiker und ihre Umbruchserinnerungen nach 1945 und nach 1989 von Martin Sabrow - Aus Politik und Zeitgeschichte (B 28/2001)
- Die Mommsens von Peter Köpf - Inhaltsverzeichnis, Leseprobe, Rezensionen
- Mommsen von Jens Mommsen - Familienmitglieder, Stammbaum
Personendaten | |
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NAME | Mommsen, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Historiker |
GEBURTSDATUM | 25. Januar 1892 |
GEBURTSORT | Berlin, Deutschland |
STERBEDATUM | 01. Mai 1966 |
STERBEORT | Marburg, Deutschland |