Willy Cohn
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Willy Cohn (* 12. Dezember 1888 in Breslau; † 25. November 1941 in Kaunas, Litauen) war ein deutscher Historiker und Pädagoge.
Cohn stammte aus einer wohlhabenden Breslauer Kaufmannsfamilie und wurde im 1. Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Seit 1919 lehrte der promovierte Historiker in Breslau am Johannesgymnasium. Dort unterrichtete Cohn unter anderem den späteren renommierten Publizisten Walter Laqueur. Er gilt neben Victor Klemperer als einer der wichtigsten Chronisten jüdischer Verfolgung durch die Nationalsozialisten.
Trotz zunehmender Repressalien blieb Cohn, der sich weiterhin Deutschland verbunden fühlte, mit seiner zweiten Ehefrau Gertrud und zwei Töchtern in Breslau (drei Kinder aus erster Ehe waren bis 1940 emigriert) und dokumentierte in seinen Tagebüchern den Untergang seiner Familie und der jüdischen Gemeinde von Breslau, der drittgrößten Deutschlands. Am 21. November 1941 wurde die Familie festgenommen, am 25. November nach Litauen transportiert. Vier Tage später wurden Willy Cohn, Ehefrau Gertrud und die beiden Töchter Susanne und Tamara im Fort IX zusammen mit 2.000 Juden aus Breslau und Wien erschossen.
Seine Tagebücher sind heute in den „Central Archives for the History of the Jewish People“ in Jerusalem archiviert und wurden als einmaliges Zeitzeugnis jüdischer Geschichte im Dezember 2006 erstmals veröffentlicht.
[Bearbeiten] Literatur
- Willy Cohn: Kein Recht, nirgends - Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums 1933-1941, 2 Bände, Hrsg.: Norbert Conrads, Böhlau Verlag, Köln, Weimar und Wien 2006, ISBN 3412329053
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Willy Cohn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Biografie mit Fotos, in: ZDF vom 12.12.2006
- Biografie, in: DIE ZEIT vom 14.12.2006
- Walter Laqueur über Willy Cohns Tagebücher, Literarische Welt (Samstagsbeilage der Tageszeitung DIE WELT), 29. Jan. 2007.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Cohn, Willy |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädagoge, Historiker |
| GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1888 |
| GEBURTSORT | Breslau |
| STERBEDATUM | 25. November 1941 |
| STERBEORT | Kaunas, Litauen |
