Wilmersdorfer Witwen
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Wilmersdorfer Witwen ist ein fest stehender Begriff für eine spezifische soziale Schicht der Berliner Gesellschaft.
Er wurde im 1986 uraufgeführten Musical Linie 1 geprägt. Die vier Witwen singen dort unter anderem:
- Ja, wir Wilmersdorfer Witwen verteidigen Berlin,
- sonst wär'n wir längst schon russisch, chaotisch und grün.
- Was nach uns kommt ist Schite,
- denn wir sind die Elite.
Die stereotypische Wilmersdorfer Witwe ist nicht notwendigerweise verwitwet, aber alleinstehend und vermögend. Sie lebt in einem der bürgerlichen Stadtteile Westberlins, also etwa in Wilmersdorf oder Charlottenburg in einer mit Stilmöbeln eingerichteten Altbauwohnung. Bevorzugt kauft sie in Begleitung ihres Dackels im KaDeWe und auf dem Kurfürstendamm ein.
Die Wilmersdorfer Witwen gelten gemeinhin als politisch konservativ und werden im Berliner Wahlkampf regelmäßig als mutmaßlich wahlentscheidende Gruppe angeführt. So spielt besonders bei linken Parteien häufig die Frage eine Rolle, wie man Programm und Kandidaten auch den Witwen vermitteln könne.
Als männliches Pendant der Wilmersdorfer Witwen gelten die Zehlendorfer Zahnärzte.