Wissensordnung
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für Verfahren und Systeme zur Organisation von Wissen siehe Wissensorganisation. |
Als Wissensordnung bezeichnet der Wissenschaftstheoretiker Helmut F. Spinner die dritte Grundordnung moderner Gesellschaften neben der Rechts- und der Wirtschaftsordnung. Spinner meint damit insbesondere die Rahmenbedingungen und Regelungen für "nichtkommerzielle schöpferische Wissenstätigkeiten im Dienste des Erkenntnisfortschritts und der professionellen Erstklassigkeit"; er unterscheidet dabei die alte oder klassische von der neuen, neoklassischen Wissensordnung.
Spinner untersuchte in seinem Wissensordnungs-Projekt besonders die geschichtliche Entwicklung am Beispiel der Humboldtschen Universitätsverfassung und rekonstruierte daran systematisch die "klassische" Wissensordnung; darauf aufbauend untersucht er den Wandel der Wissensordnung durch die heutigen kognitiv-technischen Entwicklungen und entwickelt daraus die neue oder "neoklassische" Wissensordnung.
Siehe auch: Karlsruher Ansatz der integrierten Wissensforschung (KAW), Wissensarten, Wissensverhalten
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut F. Spinner: Die Wissensordnung, Leske+ budrich. Opladen 1994. ISBN 3-8100-1083-9
- Karsten Weber, Michael Nagenborg, Helmut F. Spinner (Hrsg.): Wissensarten, Wissensordnungen, Wissensregime. Beiträge zum Karlsruher Ansatz der integrieten Wissensforschung. (=Studien zur Wissensordnung. 2) Leske+ budrich, Opladen 2002 ISBN 3-8100-3683-8.