Xenoturbella
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Xenoturbella | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Xenoturbella | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Die Xenoturbella bilden eine Gattung der Tiere innerhalb der Bilateria. Es ist die einzige Gattung in der Familie Xenoturbellidae, die wiederum die einzige Familie im Stamm der Xenoturbellida ist. Die nur wenige Zentimeter langen Tiere leben marin auf Schlammböden, die ersten Tiere wurden 1949 aus dem Skagerrak beschrieben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Die Xenoturbella werden bis zu 4 cm lang. Sie sind durch einen abgeflachten Körper mit einer bauchseitigen Mittelrinne gekennzeichnet, die von Cilien umstanden ist (Wimpernrinne). Die Mundöffnung befindet sich ebenfalls in dieser Rinne.
Sie haben einen eher einfachen inneren Aufbau. Trotz der fehlenden Gonaden bilden die Tiere Gameten aus, die Embryos lagern in Follikeln.[1] Die Tiere habe mit Ausnahme einer Statocyste nur wenige andere definierten Organe. Der Hohlraum der Statocyste ist mit Flagellen und mehreren Statolithen, die anders als bei allen anderen bekannten Tiergruppen ebenfalls bewimpert sind und sich innerhalb der Statocyste bewegen, bestückt. Des weiteren verfügen die Tiere über ein diffuses Nervensystem unterhalb der Epidermis, die zudem sehr drüsenreich ist. Die Körperhöhle bildet ein afterloser und sackförmiger Darm, ein Coelom ist nicht vorhanden.
[Bearbeiten] Systematik
Die Gattung enthält nur zwei wurmähnliche Arten: Xenoturbella bocki und Xenoturbella westbladi. Seit der ersten Entdeckung eines ersten Exemplares von Xenoturbella bocki im Jahr 1949[2] ist die taxonomische Einordnung der Gattung umstritten und die gefundenen Tiere wurden als freilebende Plattwürmer (Plathelminthes) eingeordnet.
Erst nach einer DNA-Analyse im Jahr 2003 wurde klar, dass es sich um einen eigenen Stamm innerhalb der Neumünder handelt.[3] Zuvor war vermutet worden, dass es sich um Weichtiere handelt.[4] Es stellte sich aber heraus, dass die 1997 untersuchte DNA durch die DNA von Weichtieren kontaminiert war.[3][5] Es scheint nun vollkomen sicher, dass es sich um einen eigenen Stamm handelt.[6][7]
Am nächsten verwandt zu den Xenoturbellida sind wahrscheinlich die Kiemenlochtiere und Stachelhäuter[8], eventuell bilden sie aber auch eine direkte Schwestergruppe der Chordatiere (Chordata). In der folgenden Grafik ist das aktuell favorisierte Kladogramm angegeben[8]:
---- Neumundtiere (nur benannte Taxa) | |-- Chordatiere (Chordata) '-- N.N. |-- Xenoturbella '-- N.N. |-- Kiemenlochtiere (Hemichordata) '-- Stachelhäuter (Echinodermata)
Innerhalb der Gattung werden heute zwei Arten unterschieden, Xenoturbella bocki Westblad, 1949 und Xenoturbella westbladi Israelsson, 1999.
[Bearbeiten] Verbreitung
Tiere wurden bislang an den Küsten von Schweden, Schottland und Island gefunden.[9]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Olle Israelsson, Graham E Budd: Eggs and embryos in Xenoturbella (phylum uncertain) are not ingested prey in Development Genes and Evolution. Vol. 215, 2005. Seiten 358-63 [1]
- ↑ E. Westblad: Xenoturbella bocki n.g., n.sp., a peculiar, primitive turbellarian type in Arkiv för Zoologi. Vol. 1, 1949. Seiten 3-29
- ↑ a b S. J. Bourlat, C. Nielsen, A. E. Lockyer, D. Timothy, J. Littlewood, M. J. Telford: Xenoturbella is a deuterostome that eats molluscs in Nature. Vol. 424, 2003. Seiten 925-928. [2]
- ↑ M. Noren, U. Jondelius: Xenoturbella's molluscan relatives... in Nature. Vol. 390, 1997. Seiten 31-32
- ↑ O. Israelsson, G. E. Budd: Eggs and embryos in Xenoturbella (phylum uncertain) are not ingested prey in Development Genes and Evolution. Vol. 215, 2006. Seiten 358-363.
- ↑ G. Haszprunar, R.M. Rieger, P. Schuchert: Extant 'Problematica' within or near the Metazoa. in Simonetta, A.M. & Conway Morris, S. (eds.): The Early Evolution of Metazoa and the Significance of Problematic Taxa. Oxford Univ. Press, Cambridge, 1991. Seiten 99-105
- ↑ S. J. Bourlat, T. Juliusdottir, C. J. Lowe, R. Freeman, J. Aronowicz, M. Kirschner, E. S. Lander, M. Thorndyke, H. Nakano, A. B. Kohn, A. Heyland, L. L. Moroz, R. R. Copley, M. J. Telford: Deuterostome phylogeny reveals monophyletic chordates and the new phylum Xenoturbellida in Nature. Vol. 444, 2006. Seiten 85-88
- ↑ a b S. J. Bourlat, C. Nielsen, A. E. Lockyer, D. Timothy, J. Littlewood, M. J. Telford: Xenoturbella is a deuterostome that eats molluscs in Nature. Vol. 424, 2003. Seiten 925-928. Kladogramm
- ↑ http://www.wellcome.ac.uk/doc_WTD002847.html