Yojimbo – Der Leibwächter
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Yojimbo – Der Leibwächter |
Originaltitel: | Yōjimbō (jap. 用心棒) |
Produktionsland: | Japan |
Erscheinungsjahr: | 1961 |
Länge (PAL-DVD): | 110 Minuten |
Originalsprache: | Japanisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Akira Kurosawa |
Drehbuch: | Ryuzo Kikushima, Akira Kurosawa |
Produktion: | Akira Kurosawa |
Musik: | Masaru Satô |
Kamera: | Kazuo Miyagawa |
Schnitt: | Akira Kurosawa |
Besetzung | |
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Yojimbo – Der Leibwächter ist ein Spielfilm von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1961.
Es ist ein richtungsweisender und einflussreicher Film, der mit zur Entstehung des Italo-Westerns beitrug.
[Bearbeiten] Handlung
Ein Rōnin kommt in ein Dorf in dem zwei rivalisierende Banden um die Herrschaft kämpfen. Nachdem er sich mit der Situation vertraut gemacht hat (Toshiro Mifune in der Rolle des Yojimbo hat in den ersten 15 Minuten des Films kaum Text und beschränkt sich auf einen Beobachterstatus) entwickelt er einen Plan, wie das Dorf von den kämpfenden Banditen befreit werden kann. Er beginnt, die eine Bande gegen die andere auszuspielen, mit dem Ziel, dass sie sich gegenseitig auslöschen. In die Quere kommt ihm dabei der misstrauische Unosuke, Bruder eines der Bandenchefs und mit der überlegenen Kampfkraft einer Pistole ausgestattet. Mit seiner Hilfe trägt seine Seite den Sieg davon, und der Yojimbo muss selbst in den Kampf eingreifen. In einem letzten Gefecht mit dem Katana (japanisches Langschwert) besiegt er Unosuke und dessen Bande und befreit das Dorf, das durch die vielen Kämpfe inzwischen allerdings fast menschenleer ist.
[Bearbeiten] Hintergrund
"Yojimbo" enthält viele Elemente des klassischen Westerns, reichert diese aber mit einem großen Maß an Grausamkeit und moralisch zwiespältigen Gestalten an, allen voran der Yojimbo selbst. Nicht zuletzt dadurch wurde der Film zur Vorlage für die späteren Italo-Western.
Bereits in der Eingangssequenz wird der Mythos des aufrechten Helden im wahrsten Sinne des Wortes angekratzt: Die Kamera zeigt in Großaufnahme den Rücken Mifunes, der sich kratzt. Im Verlauf der Handlung werden die guten Seiten des Ronin (Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeitsempfinden) immer wieder mit den negativen (Zynismus, Gewaltbereitschaft) kontrastiert. Damit stellt er den idealen "Helden" für eine aus den Fugen geratene Welt dar, in der der Mensch zum Tier wird, symbolisiert durch einen Hund, der Yojimbo am Anfang des Films aus dem Dorf entgegen kommt, eine abgehackte menschliche Hand im Maul.
Durch diesen Pessimismus, Zynismus und den Einsatz von Gewalt wurde der Film stilbildend für den Italo-Western, der durch das Remake Für eine Handvoll Dollar (von Sergio Leone) begründet wurde. Last Man Standing (von Walter Hill) ist ein weiteres Remake dieses japanischen Klassikers. Kurosawa wiederum wurde zu diesem Film angeblich durch den US-amerikanischen Roman Rote Ernte von Dashiell Hammett angeregt, was er selbst jedoch in Interviews stets bestritt.