Zorn (Taunus)
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Zorn ist ein Dorf im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen, das zur Gemeinde Heidenrod gehört.
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[Bearbeiten] Lage
Das Dorf liegt am Fuße seines Hausbergs, dem Grauen Kopf, einer Erhebung von 518 m Höhe. Die Ortsmitte befindet sich 449 m über dem Meeresspiegel. Bundesland Hessen - Regierungsbezirk Darmstadt - Kreis Rheingau-Taunus-Kreis - Gemeinde Heidenrod
[Bearbeiten] Geschichte
Der an der westlichen Kreis- und Gemeindegrenze auf einer Hochebene liegende Ort ist seit Mitte des 13. Jh. urkundlich bekannt; er entstand an einer Kreuzung alter Verkehrswege, der Kohlstraße und der Verbindung St. Goar - Frankfurt.
Zorn gehörte bereits 1150 zu den ältesten Besitzungen der Grafen von Katzenelnbogen. Im Jahre 1194 erhielt Werner von Bolanden von dem Grafen von Katzenelnbogen die Hälfte der Frohnhube, das heißt die Hälfte des Hofes zu Zorn mit allem Zubehör zu Lehen. Aufschluß über diese Frohnhube gibt eine Urkunde vom 25. Juni 1335. 1260 gehörte es zum Vierherrischen Gebiet, aus dem es 1509 ausschied. Es war Gerichtsort und besaß Marktrecht. 1533 wurde die Reformation eingeführt. Nach dem 30-jährigen Krieg war Zorn gänzlich entvölkert, im 17. und 18. Jh. entstanden durch Brandschatzungen französischer Truppen beträchtliche Schäden. 1683 wurde die Schule gegründet, 1766 und 1911 neu erbaut. 1790 zählte man 44 und 1840 64 Wohnhäuser. Das Backhaus des 18. Jh. wurde 1961, das alte Rathaus 1975 abgebrochen.
[Bearbeiten] Name
Der Name Zorn hat sich über Jahrhunderte in seiner Schreibweise nicht verändert. Möglicherweise ist er vordeutschen Ursprungs und in Verbindung mit einer wasserreichen Stelle anzusehen. Das würde auch den Namen des kleinen Morsbachs erklären ( mors = Sumpf). Ob ein Edelfreier Heinrich von Zorne, gestorben vor 1131, hier seinen Besitz hatte, kann mit Sicherheit nicht gesagt werden. Auch lässt sich nur vermuten. dass eine Turmburg, " die alte Schanz ", 600 m südlich vom Dorf gelegen, zu seinem Besitz gehörte. Zorn war bis 1971 eine selbständige Gemeinde. Im Zuge der Gemeindereform wurde das Dorf ein Ortsteil der Großgemeinde Heidenrod
[Bearbeiten] Bergbau
Auf dem Grauen Kopf, unweit des Dorfes, lag die ehemalige Dachschiefergrube Hermani. Sie wurde am 18. März 1870 eröffnet und 1955 stillgelegt.
[Bearbeiten] Landwirtschaft
Es gibt noch Landwirtschaft in Zorn. Die landwirtschaftliche Fläche von 188 ha teilt sich in ca. 30% Wiesen und 70% Ackerland. Wiesen und Weiden dienen der Ammen- und Milchtierhaltung, Ackerland überwiegend dem Getreide und Ölsaatenanbau (Raps). 61ha werden von Zorner Landwirten im Nebenerwerb bewirtschaftet. 73ha sind an auswärtige Landwirte verpachtet. Die landwirtschaftlichen Produkte werden nicht mehr wie früher zum Eigenbedarf, sondern fast ausschließlich zum Verkauf angebaut.
Es gibt den Demeter-Betrieb "Hof Zorn", der nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise ca. 54ha verwaltet. Auf dem Hof gibt es eine eigene Käserei und einen kleinen Laden, wo die Bio-Produkte verkauft werden. Außerdem sind seit 2000 die Hof Zorn Produkte im Taunus für Heidenrod, Hohenstein, Bad Schwalbach, Taunusstein und Teilen von Aarbergen über den Lieferservice "der Milchmann" erhältlich.
[Bearbeiten] Weblinks
- [1] www.zorner.de entspricht dem Weblink www.heidenrod-zorn.de
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Koordinaten: 50° 09' 39" N, 07° 54' 58" O