Zustandspassiv
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Der "Zustand" stellt im Zustandspassiv das Ergebnis einer Handlung dar.
Abgesehen von intransitiven Verben mit Patiens im Dativ können lediglich transitive Verben, welche nicht durativ sind, ein Zustandspassiv ausbilden. Das Zustandspassiv ist semantisch und formal verwandt mit dem Vorgangspassiv.
Das Zustandspassiv wird zum einen als Sonderform des Passivs eingestuft, auf der anderen Seite stellt es eine vom Vorgangspassiv unabhängige und nicht ableitbare Konstruktion dar. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Zwischenstufe zwischen Vorgangspassiv und Kopulasätzen, welche sich durch ein adjektivisch benutztes Prädikatsnomen auszeichnen, welche wiederum die vollendete Gegenwart mit geworden ausbilden. (Beispiel: "Er ist krank (geworden)")
Formal gesehen ähnelt das Zustandspassiv den Formen der Vorgegenwart Aktiv ("Die Birne ist gereift" aber "Die Birne wird gereift.")
Glinz führte das Zustandspassiv 1952 als eigenständige Form neben den Vorgangspassiv. Leiss bewertet die Klassifikation "Zustandspassiv" als unnötige Generalisierung und schlägt vor, alle deutschen Konstruktionen mit "sein" und Partizip Vorgegenwart unter die Resultativa einzugliedern.
[Bearbeiten] Beispiele
- "Das Essen ist gemacht" (Zustandspassiv) vs. "Das Essen wird gemacht" (Vorgangspassiv).
- Ergebnis einer Handlung : "Die Briefe sind geschrieben" aber nicht "Die Schüler sind gelobt"
- "Ist Ihnen damit gedient ?" (intransitive Verben mit Patiens im Dativ)
[Bearbeiten] Quellen
- J. Bobillon et al. , Das Passiv im Dt. 1976
- H. Glinz, Die innere Form des Dt. Bern 1952
- E. Leiss, Die Verbalkategorien des Dt. 1992
- Helmut Glück (Hsg), Metzler-Lexikon Sprache, 2000