Ignatz Anton Weiser
Aus Wikipedia
 |
Der Àrtikl is im Dialekt „Hausrukfiatlarisch“ gschriem worn. | |
Da Ignatz Anton von Weiser (geboan 1. Meaz 1701 in Såizbuag; gschdoam 26. Dezemba 1785 a doat) woa Dramatika und õana fu de wichdigstn Mundoatdichda fum 18. Joahundat, so wia Buagamoasda fu da dåmåis eazbischeflichn Schdåd Såizbuag.
Ea is a bekãnt, wai a ois Librettist in Woifgãng Amadeus Mozart de Foalåg glifat håd fia dén sâi easchds Aufdrågsweak, nemli Die Schuldigkeit des Ersten Gebots, und woa a peasenlich mid da Familia Mozart, bsondas mim Fåta Leopoid Mozart guad Fraind.
Inhaltsverzeichnis |
[dro werkln] Heakunft und Familie
D Såizbuaga Familie Weiser schdãmt uaschbringlich fum Hans Weiser åb, an Wågnamoasda fum Isartor in Minga. Dén sâi Su, da Bartlmä (1636-1704), håd si nåch lãnge Joa auf da Roas in Italien und Augschbuag in da Schdåd Såizbuag nidalåssn und håd doatn in zwoata Ehe am 2. August 1695 de Maria Anna Wagner ghairat, Dochda fum Dittmoninga Rådshean und Hãndlsmã Simon Wagner. Aus deara Fabindung schdãmd da Ignatz Anton Weiser. Nåchdém sai Fåta gschdoam is, håd sâi Muata a zwoats Måi ghairat und zwoa in Schuster Martin, dea wo a Kaufmã woa. Dea håd 1727 s grefliche Kuenburgische Haus am Moakblåz kauft, wås schbéda ois "Weiser-Haus" bekãnt gwén is und haid d Såizbuaga Schboakassa is.
Da Ignatz Weiser søwa håd 1723 d Martha Theresia Brentano (1701-1764) aus Augschbuag ghairat und mid ia øf Kinda ghåbt. S zwoate Kind woa d Maria Dominika Columba, dé am 14. Abrü 1749 im Såizbuaga Dom in Praga Awodeka Anton Adalbert Hambacher ghairat håd. Aus deara Fabindung entschdãmt de 1743 geboane Pianisdin und Sengarin Josepha Duschek (in Ignatz sâi Önkelin), de schbeda in berümtn bemischn Komponist Franz Xaver Duschek ghairat håd.
In Ignatz sâi jingsda Bua, da Franz Xaver Andreas Athanasius Weiser, håd 1762 de Therisa Haffner (1740-1798) ghairat, dé dé Dochda fum frian Såizbuaga Buagamoasda Sigmund Haffner im Ödan, wia a d Schwesda fum bekãntn Humanisdn Sigmund Haffner, am Édlen fu Imbachshausen, woa. Nåchn Sigmund Haffner is in Mozart Woifal sâi ""Haffner-Sinfoni" ois a de "Haffner-Serenade" benãnt.
[dro werkln] Sâi litararischs Schåffn
[dro werkln] Mundoatdichtung
Mid saine im dåmålign Såizbuaga Dialekt gschriwenen Singschbü und Deataschdikl, de im Hofdeata in Såizbuag aufgfiad woan san, zöd da Ignatz Anton Weiser zu de wichdigstn Mundoatdichda fum 18. Joahundat im gãnzn boarischn Schbråchraum. Saine bekãntastn Schdikl woan "Der Wachend-träumende König Riepl" (1749) und "Die Geadelte Bauren oder Die ihr selbst unbekannte Alcinde" (1750), de oi zwoa mid Musik fum Johan Ernst Eberlin fadont woan san.
Zu dea Zaid woa s im Deata üblich, das bai de Festschbüauffiarungen, dé hauptsechlich in latainischa Schbråch woan, zwischn de Åbschnite klõane Interludien auf Dialekt âigfügt woan san. De woan maistns néd so eanst wia da Hauptdail und soitadn dés Publikum eahaitan. Dé Mischung fu eansde, sogoa religiöse Såchan und dãn wida lusdige Gschichtn woa gãns tipisch fia de Barokzaid. In de Interludien, oiso de Mundoat-Zschwischnschbü, san maistns õafåche Figuan, Bauan, Hãndweaka oda Gnecht aufredn, de a an bsondas diafn und uarign Dialekt grét hãm. Bekãnte Bühnenfiguan fum Weiser Ignatz woan de Bauan Jodl, Stefl und Bartl.
Dés büagaliche Publikum håd dãn mid Begaisdarung iwa de Wiz fu de Figuan auf da Bühne glåcht oda a de Figuan ausglåcht, jé nåchdém. East schbéd dãn, baim Maurus Lindemayr, entwükid si aus de komissiarendn, oiso belustigendn, kuazn Interludien-Schdikl, dãn seriöse und lãnge komplet auf Boarisch gschriwane Deataschdikl. Hochdaidsch ois Bühnenschbråch woa dåmåis übrigens genau so wéng üblich, bzw. håd ma dés, egal ob s Dialekt oda Schriftdaidsch woa, õafåch ois Foiksschbråch bezaichnet.
Da Ignatz Anton Weiser håd auf jédn Fåi grosse Eafoige ghåbt mid saine Dialekt-Schdikl baim Publikum in Såizbuag und néd neta doat.
[dro werkln] Mozartlibretto
Da Ignatz Anton Weisa woa a da Dextdichda fum Mozart Woifal saim easchd Singschbü "Die Schuldigkeit des ersten und führnemsten Gebottes" KV 35, wås am 12. Meaz 1767 im Rittasåi fu da fiastbischeflichn Residenz in Såizbuag zum easchdn Måi aufgfiad woan is. Dés Weak is im Aufdråd fum Såizbuaga Eazbischof Sigismund fu Schrattenbåch entschdãndn, dea si fu de Fehigkaitn fum dåmåis eascht öifjarign und ois Wundakind ãnprisanen Woifal iwazaign woit.
Aus dém Umschdãnd aussa wiad da Ignatz Anton Weiser a oft in musikwissnschåftlichn Foaschungen eawénd, saine Weake auf Boarisch san åwa haid a weng in Fagessnhaid grådn.
[dro werkln] Sonstigs
Zu saine waidan Weake ghean a de fum Leopold Mozart fatondn Kantatn "Christus begraben" (1741) und "Christus verurteilt" (1743), drai dramatische Zwischenschbü auf Hochdaisch zu de "Captivi" fum Plautus (1745), sowia nu an Haufn ãndare weniga beåchde und bekãnte Intermedien, de a fia s Deata fu da Benediktinauniweasidet (haid Uniweasidet Såizbuag) gschrim håd.
[dro werkln] Zaidgenossn
Da zwoate wichdige Mundoatdichda fu deara Zaid, woa in Ignatz Anton Weiser sâi Såizbuaga Lãndsmã, da Florian Reichssigel (1735-1793), åwa a da Pater Maurus Lindemayr, dea jå in Såizbuag schdudiad håd, is då zum eawenen. Es is sogoa iwalifat, das si da Maurus Lindemayr und da Ignatz Anton Weiser im Joa 1750 peasönlich kena gleant hãm und a in de Lustspiele und Deataschdikl fum Lindemayr meakt ma daitlich, das a si in saina Ãnfãngszaid schdoak am Weiser Ignatz orientiad håd.
Da Maurus Lindemayr håd in Stil fum Ignatz Anton Weiser waida entwükit und schbéda dãn néd neta klõane haitare Interludien, sondan a eansde und a gschöschåftskritische Weake komplet auf Dialekt gschrim und dés Foameninventar waida entwükit. Ma kintad oiso sång, das da Lindemayr wås sai dramatischs Weak und sai Bühnenschbråch bedrift, a Schüla fum Weiser woa und dém sâi Wiakn schbeda zua Foiendung bråcht håd.
[dro werkln] Fraind fu da Familie Mozart
Da Anton Ignatz Weiser woa a guada Fraind fu da Familie Mozart, bsondas fum Fåta Leopold, dea a de Musik fia a boa Schdikl fum Weiser komponiad håd. Åwa a da Woifal håd wia schã om gsågt woan is, a Libretto fum Weiser fatond, wås da easchde Dail fu saim Oratorium "Die Schuldigkeit des ersten und führnemsten Gebottes" woan is. Da Ignatz Anton Weiser håd a sainasaiz 1770 a Lobliad aufn Woifal sai Talent gschrim, de "Ode an den jungen Mozart". De Opa "Don Giovanni" håd da Woifgãng Amadeus übrigens in da Villa fum Weiser saina Enkelin in Prag featig gschrim.
[dro werkln] Dod und Tesdament
Da Ignatz Anton Weiser is am 26. Dezemba 1785 in Såizbuag gschdoam und am Sankt-Beda-Fridhof in da Weisaschn Gruft, dé schã sai Fåta ,da Bartmä Weiser, im Joa 1700 kauft håd, begråm woan. Am 29. Dezemba 1785 håd da Leopold Mozart saina Dochda Nannerln nåch Sankt Güng an Briaf gschrim, wo a ia dazöd, das da Weiser gschdoam is: "Nachdem seit einiger Zeit schon die Gesundheit des alten Herrn Bürgermstr immer mehr abgenommen, seine Sand und Steinschmerzen sich vermehret, die Füsse angeschollen und der Athem schwer geworden, so ist er endlich den 26ten abends gegen 8 uhr in die Ewigkeit gegangen. Ebent itzt, da dieses schreibe, komme von der Begräbniss, die vollkreich genug war. Er hat nur einen gottesdienst angeordnet, der am Sammstag seyn wird, und 3 Bruderschaften mit den Waisenkindern waren die normal (Anm.: Begleitung)".
In Weiser sâi foischdendig eahåidns Tesdament mid mearane Eagenzungssaitn san haid im Såizbuaga Lãndesarchiv und eameglichn õan an Ainblik in de Familie, de finanzieln Fahøtnisse und in Bsiz fu õam fu de Mitbiaga und Zaidgenossn fum Mozart. Dés is a õanzigoatigs Dokument, wai a in Såizbuag sunst kõane Tesdament aus deara Zaid eahåidn san.
[dro werkln] Litaratua
- Adolf Haslinger und Peter Mittermayr (Hg.), Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburger und Wien 1987; ISBN 3-7017-0503-8
- Rudolph Angermüller: Das Testament des Salzburger Bürgermeisters Ignatz Anton von Weiser (1701-1785), Mozarts Textdichter. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde; Selbstverlag der Gesellschaft; Salzburg 2005;
- Maria Vinzenz Süß: Die Bürgermeister in Salzburg von 1433 bis 1840. Mit den Bildnissen derselben aus den noch jetzt in Salzburg lebenden Familien und des berühmten Sigmund Hafner Edlen von Imbachshausen; Salzburg 1840.
