Æthelstan
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Æthelstan (* etwa 894; † 27. Oktober 939 in Gloucester) war von 925 bis 939 König von England. Er war der älteste Sohn und Nachfolger König Eduards des Älteren.
Er führte die Politik seines Großvaters und seines Vaters fort und konnte sein Einflussgebiet erheblich vergrößern, bis er über ein Gebiet herrschte, das weitgehend dem heutigen England entsprach. Die benachbarten Königreiche in Schottland und Wales machte er von sich abhängig und ließ sie Tribut zahlen.
Als sein Schwager (König Sihtric Caoch) im Jahre 927 starb, fiel Æthelstan in dessen noch dänisch dominiertes Königreich von York (Northumbria) ein und annektierte es. Am 12. Juli 927 wurde er von den Königen von Bamburgh, Schottland und Strathclyde als ihr Herrscher anerkannt. Die walisischen Könige zwang er 928 zur Unterwerfung und ließ sie zu diesem Zweck nach Hereford kommen, wo sie ihn als Oberherren akzeptieren mussten.
Während sich der ganze südliche und westliche Teil der Insel fügte, kam es im Norden zu Aufständen gegen Æthelstan, woraufhin er 934 gegen König Constantin von Schottland eine Militärexpedition in Marsch setzte. Daraufhin verbündeten sich Constantin, König Owen von Strathclyde und der normannische König Olaf Guthfrithson von Dublin gegen Æthelstan und fielen 937 in dessen Königreich ein. In der Schlacht bei Brunanburgh gelang es Æthelstan und seinem Bruder (und Nachfolger) Edmund, die feindliche Allianz zu besiegen.
Æthelstan nannte sich seit 931 Rex totius Britanniae und war dennoch weit davon entfernt, uneingeschränkter Herrscher der Insel zu sein. Für den südlichen Teil jedoch trifft diese Bezeichnung zu. Er ließ hier den Handel und die Zahlungsmittel reglementieren und schaffte vielerorts Prägestätten für Silberpfennige. Seine Urkunden nach 930 wurden von einer einzigen Kanzlei in Winchester hergestellt, was den Rückschluss nahelegt, dass es eine tatsächliche Hauptstadt seines Königreiches gab. Auch war Æthelstan ein nicht unbedeutender Gesetzgeber und unterhielt enge Kontakte zum Kontinent. Noch stärker als am Hof Alfreds des Großen wurde die Kultur gefördert, wobei zahlreiche Kontakte zum Kontinent bestanden; zudem galt Æthelstan als ein Sammler von heiligen Relikten.
Æthelstans Schwester Eadgifu war mit dem westfränkischen König Karl dem Einfältigen verheiratet. Nachdem dieser 923 abgesetzt wurde, nahm Æthelstan sie und ihren Sohn Ludwig den Übeseeischen an seinem Hof auf.
Nicht zuletzt deshalb versuchten Hugo der Große und Heinrich I. gute Beziehungen zu Æthelstan aufzubauen, die ihre Position in der Auseinandersetzung um die Thronfolge im Westfrankenreich zu verbessern. Mehrere von Æthelstans Halbschwestern heirateten darauf in adlige Familien auf dem Kontinent ein, so auch Editha, die den späteren König und Kaiser Otto I. 929 heiratete. Editha wurde über ihre Tochter Liutgard und deren Mann Konrad den Roten zur Stammutter des Salischen Kaiserhauses, das mit ihrem Urenkel Konrad II. beginnt.
Æthelstan war Christ und Patron des Klosters Malmesbury, wo sich auch sein Grab befindet.
[Bearbeiten] Literatur
- Nicholas P. Brooks: Æthelstan 1. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 1, Sp. 189f.
- Sean Miller: Æthelstan. In: The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Hrsg. von Michael Lapidge, Don Scragg und Simon Keynes. Oxford 2000, S. 16f. (mit aktueller Literatur)
- Frank M. Stenton: Anglo-Saxon England (Oxford History of England). 3. Aufl. Oxford 1971.
[Bearbeiten] Weblinks
Vorgänger Æthelweard |
König von England | Nachfolger Edmund I. |
Personendaten | |
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NAME | Æthelstan |
KURZBESCHREIBUNG | König von England |
GEBURTSDATUM | etwa 894 |
STERBEDATUM | 27. Oktober 939 |
STERBEORT | Gloucester |