Étang de Berre
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Der Étang de Berre ist eine Meeresbucht in der Provence in Südfrankreich, die ein Salzwassermoor enthält.
Sie liegt an der Küstenregion Côte Bleue, nordwestlich von Marseille und östlich des Rhônetals und ist durch den schmalen Naturkanal Étang de Caront mit dem Golfe de Fos verbunden. Damit erfüllt sie die Kriterien für ein Haff. Mit ihrer Ausdehnung von 155,3 km² gilt sie zugleich als größter Binnensee Frankreichs. Dieser ist heute durch den von einer Autobahnbrücke überquerten Canal Quarante auch für große Schiffe vom Mittelmeer aus zugänglich.
Hierdurch gehört sein Hafengebiet zusammen mit dem Erdölhafen am Golfe de Fos und einem Vorhafen im Mündungsdelta der Rhône zu dem Hafenkomplex von Marseille, der nach dem von Rotterdam als der zweitbedeutendste Seehafen Europas gilt. Die aus Kalkgestein bestehende Bergkette Chaine de l'Estaque bildet eine natürliche Barriere zum Meer. Der Étang de Berre wird zur Seesalzgewinnung und zur Muschelzucht genutzt. In seiner Umgebung sind Erdölraffinerien und ein Wasserkraftwerk angesiedelt, was zu Umweltproblemen führt[1][2].
In der Nähe liegen die Hafenstadt Martigues, welche aufgrund der sie durchziehenden Kanäle auch als "kleines Venedig" bezeichnet wird, und der aufgrund seiner zentralen Lage für den Süden Frankreichs wichtige Flughafen Marignane. Oberhalb des Tales liegt die kleine Stadt Miramas, deren Ursprünge bis ins 5. Jahrhundert zurückreichen und die als Dorf im Jahre 964 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der historische Ortskern weist noch heute mittelalterliche Befestigungen und ein Schloss auf. Bis um den Étang de Berre herum reicht das noch junge Weinbaugebiet Côteaux d’Aix. In den Étang de Berre mündet der kleine Fluss Arc.
[Bearbeiten] Weblinks
- Video/DVD (30 min) zum Étang de Berre auf dem Deutschen Bildungsserver
- Foto vom Étang de Berre mit Martigues im Vordergrund
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ europa.eu: Zusammenfassung eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes zur Umweltbelastung des Salzmoores
- ↑ europa.eu: Der volle Wortlaut des Urteiles aus dem Jahr 2004