Ólavsøka
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Die Ólavsøka (Aussprache: ['oulafsöka]) ist seit dem 13. Jahrhundert der Nationalfeiertag der Färöer am 28. Juli und besonders am 29. Juli. Er hat seinen Namen vom norwegischen König Olav Haraldsson, dem Heiligen († 29. Juli 1030). Es ist sowohl ein christlicher Feiertag, Parlamentseröffnung, Sportereignis, Karneval und Volksfest.
Auf Deutsch wird dieser Tag auch als "Sankt-Olafs-Tag" bezeichnet.
Der Wortbestandteil -øka kommt vom färöischen Wort vøka, was in diesem Fall Vigilie, also ein nächtliches Kirchenfest, bedeutet. Das Wort vøka ist weiblich, daher ist auch das Wort Ólavsøka weiblich.
Die Ólavsøka wird offiziell am 28. Juli um 14 Uhr Ortszeit eröffnet und klingt am 29. Juli um Mitternacht mit einem gemeinsamen Singen von Volksliedern aus.
Die Ólavsøka ist immer auch der Tag der feierlichen Eröffnung des färöischen Parlaments, des Løgtings am 29. Juli mit der vorherigen Prozession der politischen, administrativen und geistlichen Würdentäger zur Tórshavner Domkirche. Der Løgmaður hält zur Parlamentseröffnung die Rede zur Lage der Nation.
Havn, wie Tórshavn von den Einheimischen genannt wird, ist an diesem und dem vorhergehenden Tag Schauplatz des größten Volksfests der Färinger. Von überall her strömen die Menschen in die Hauptstadt. Auch im Ausland lebende Färinger werden die Ólavsøka in der fernen Heimat kaum versäumen wollen, schließlich ist dies ein guter Anlass, mit Verwandten und alten Freunden zu feiern. Seit 2003 gibt es aber auch Ólavsøka-Feierlichkeiten von Auslandsfäringern in Kopenhagen.
Überall ist die färöische Flagge gehisst. Diejenigen, die eine traditionelle färöische Tracht im Kleiderschrank haben, ziehen diese selbstverständlich an. Ob mit oder ohne Tracht, gemeinsam finden überall organisierte, aber auch spontane färöische Kettentänze zu alten Balladen statt, die eine Jahrhunderte alte Tradition haben (siehe dort).
Tórshavn ist zur Ólavsøka zugleich Schauplatz von Reden der Politiker und Paraden der Sportvereine. Als besonders wichtig gelten auch die Ruderwettkämpfe in Tórshavn am 28. Juli. Diese Regatta bildet den Abschluss der Ruder-Saison um die nationale Meisterschaft.
Da die Ólavsøka mitten in der Hochsaison liegt, ist sie auch eine besondere Touristenattraktion.
Obwohl die Ólavsøka also der wichtigste Tag im färöischen Kalender ist, ist dort keine Straße und kein Ort nach Olav dem Heiligen benannt. Jener war auch nie persönlich auf den Inseln. Er war dort zu Lebzeiten sogar regelrecht unbeliebt wegen der hohen Steuerlast, die er den Färingern aufbürdete. Die Legende sagt (scherzhaft), dass das der Grund ist, weswegen es auf den Färöern keinen Wald gibt (der Baum im Hintergrund auf dem obigen Foto ist eine vereinzelte Ausnahme, da er sich mitten in Tórshavner Stadtzentrum befindet. Daneben gibt es in der Hauptstadt einen Park, Viðarlundin, welcher die einzige Art Wald auf den Inseln darstellt).
Der Gruß zu Ólavsøka lautet: Góða Ólavsøku!