Český ráj
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Český ráj (deutsch Böhmisches Paradies) wird eine Mittelgebirgslandschaft im nordöstlichen Böhmen im heutigen Tschechien genannt. Sie befindet sich im Städtedreieck Mnichovo Hradiště (Münchengrätz), Jičín (Jitschin) und Turnov (Turnau) unmittelbar südlich des Riesengebirges. Geprägt ist das Gebiet vor allem durch die bekannten Felsenstädte aus Sandstein. Der höchste Berg ist der unweit von Turnov gelegene Kozákov. Seit 1955 steht das Gebiet als ChKO Český ráj unter Landschaftsschutz.
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[Bearbeiten] Beschreibung
Die Naturdenkmäler Groß-Skaler Felsenstadt (Hruboskalské skalní město oder Hruboskalsko), Betlehem Felsen (Betlémské skály), Prachauer Felsen (Prachovské Skály), Příhrazské skály und Klokočské skály sind wegen zahlloser bizarrer Felsformationen, Felsenstädte und Felslabyrinthe, die zu der Gebirgsformation Böhmische Tafel (Česká tabule) gehören, beliebte Ausflugsziele vieler Naturfreunde. Zu den genannten Attraktionen kommen ausgedehnte Wälder und in die Natur eingebettete Teiche, darunter der Oborský rybník mit 11,4 ha Wasserfläche. Gute Fernsicht hat man von den Aussichtspunkten auf den Bergen Kozákov (744 m) und Kopanina (657 m).
[Bearbeiten] Geschichte
Für Kurgäste bietet das 1842 gegründete Kurbad Sedmihorky besonders reine Luft und einige Heilquellen, von denen die Aliosquelle die Bedeutendste ist. Einer seiner ersten Kurgäste, der tschechische Dichter Karel Havlíček Borovský, prägte noch im gleichen Jahr die Bezeichnung Böhmisches Paradies, die diese Region noch heute trägt.
Viele der böhmischen Künstler ließen sich hier inspirieren. Der berühmte tschechische Komponist Bedřich Smetana verbrachte hier ein Gutteil seiner letzten Lebensjahre. 1876 bis 1884 hielt er sich in Jabkenice auf und komponierte hier u. a. "Tábor" und "Blaník", die letzten beiden sinfonischen Dichtungen aus dem Zyklus "Mein Vaterland" (Má Vlast).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
In der Mikroregion befinden sich zahlreiche kulturelle und historische Denkmäler und Natursehenswürdigkeiten. Zu nennen sind die auf hohen Felsen gebauten Burgen Kost und Trosky, Vranov (Wranow), Valdštejn (Waldstein), Zbiroh, Drábské světničky, Rotštejn, Valečov und die Schlösser Hrubá Skála, Hrubý Rohozec und Humprecht.
[Bearbeiten] Bergsport
Für Kletterer sind die Felsreviere Prachovské skály, Hrubá skála, Suché skály und Skály na Mužském interessant. Ein bedeutender Gipfel ist hier die Stute (Kobyla) in Příhrazy. Taktstock, Leuchtturm, Kapellmeister und die Drachenfelsen sind die wichtigsten Gipfel in der Hrubá skála. In Prachovské skály sind dies die Rabentürme, die Prachauer Nadel und die Prachauer Mütze. Geklettert wird hier schon seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts, anfangs vorwiegend von Dresdner Kletterern. Später, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, kamen dann immer mehr einheimische bzw. tschechische Kletterer hinzu.
Zu beachten ist, dass nach Regen auf Grund des sehr weichen Gesteines 48 Stunden nicht geklettert werden darf. Ausnahme sind die Felsen der Suché skály, die aus sehr festem Sandstein bestehen.
[Bearbeiten] Orte
Hrubá Skála, Kacanovy, Karlovice, Koberovy, Ktová, Libošovice , Mladějov, Olešnice, Osek, Sobotka, Rovensko pod Troskami, Újezd pod Troskami, Vyskeř