92. Sinfonie (Haydn)
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Joseph Haydns 92. Sinfonie in G-Dur ist unter dem Beinamen Oxford bekannt und nimmt eine besondere Stellung in Haydns sinfonischen Schaffens ein. In ihr wird die Verschmelzung von Orchester- und Kammermusik deutlich.
Orchestermusik wurde im 18. Jahrhundert vorwiegend komponiert, um das breitere Publikum zu unterhalten, während Kammermusik zum eigenen Gebrauch diente und gewöhnlich kompositorisch anspruchsvoller war. Mit den Londoner Sinfonien – die Oxford-Sinfonie wurde unmittelbar davor komponiert – bindet Haydn diese intellektuellen Aspekte in seine Orchesterwerke ein. Dies zeigt sich besonders deutlich im ersten Satz der 92. Sinfonie. Sie ist nicht auf klassische Weise klar gegliedert, sondern zeichnet sich durch höchste motivisch-thematische Arbeit aus, wobei das gesamte Material schon in der langsamen Einleitung vorgestellt wird. Das viertaktige Hauptthema, welches nach der Einleitung folgt, kehrt als Motiv sieben Mal wieder, wobei Harmonisierung und Orchestration sowie die Funktion variieren.
Der Name der Sinfonie ist insofern missverständlich, da sie eigentlich schon vor Haydns Englandreise, 1788 auf Schloss Esterhaza, für Auftritte in Paris komponiert worden war. Haydn führte sie auf, als ihm an der Universität in Oxford die Ehrendoktorwürde verliehen wurde. Sie steht in vier Sätzen:
Die größere Besetzung zeigt den oben angesprochenen Wandel in Haydns sinfonischem Schaffen: Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner in G, 2 Trompeten in C, Pauken in G und D, Streicher (Violine 1 u. 2, Viola, Cello, Kontrabass)
Siehe auch: Liste der Sinfonien Joseph Haydns