Ahrdorf
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Basisdaten | |
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Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Kreis: | Euskirchen |
Gemeinde: | Blankenheim |
Ahrdorf ist ein Ortsteil von Blankenheim. Er hat 240 Einwohner (31. Dezember 2003) und liegt 330–350 m über NN etwa 2 km vor Eintritt der Ahr in das Bundesland Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Die dem Hl. Hubert (Brabantinischer Bischof des 8. Jh.) geweihte Kapelle ist im Kern ein dem Frühmittelalter (11./12. Jh.) zugehörendes Gotteshaus. Noch heute ist der Bruchsteinbau der prägende Bau in der Mitte des Dorfes.
Mehrere in Bruchstein, vereinzelt aber auch Fachwerk, ausgeführte Wohnhäuser und Mühlen, überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert, darunter:
- Plotzenhof (Gutshofanlage verm. aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts).
- Obere Ahrdorfer Mühle (Blums-Mühle) sowie die jüngere
- Untere Ahrdorfer Mühle von 1818 (ehem. Jakobs- jetzt Fingsmühle) mit heute angeschlossener Campinganlage.
- Ehem. Bahnhof Ahrdorf (1910-11).
[Bearbeiten] Geschichte
Von alters her gehörte das 970 urkundlich erstmals erwähnte Ahrdorf zu der heute in Rheinland-Pfalz liegenden Pfarrei Üxheim im sogenannten "Eifeldekanat". 1803 wurde Ahrdorf der Pfarrei Uedelhoven zugesprochen und gehörte fortan zum Bistum Trier. Im März 1825 gelangte die Pfarrei Uedelhoven mit Ahrdorf zum Erzbistum Köln; seit 1930 gehört die Pfarrei zum wiedererrichteten Bistum Aachen.
Der kleine Ort, der 1687 nur 15 und 1740 21 Hausstätten zählte, war in der Feudalzeit (vor 1800) ein politisches Kuriosum, da er als Exklave vollständig von fremden Territorien umgeben war; dies waren im Westen, Norden und Süden die Herrschaftsgebiete der Herzöge von Arenberg, im Osten die zum Kurfürstentum Köln gehörenden Müsch und Hoffeld und im Südosten die Orte Trierscheid und Nohn (Kur-Trier). Der Übertritt ins "Ausland" erfolgte entsprechend kurz hinter der Dorfgrenze.
In der Folge der Französischen Revolution wurde Ahrdorf als Gemeinde nun Teil der Mairie Lommersdorf im Kanton Blankenheim mit diesem gelangte es als Ergebnis des Wiener Kongresses an Preußen und wurde 1816 Teil des Kreises Blankenheim im Regierungsbezirk Aachen, Rheinprovinz. Diese Grenzziehung blieb rein formal bis 1969 bestehen, als die Gemeinde Ahrdorf als Teil des Amtes Blankenheim endgültig in der neu gebildeten Gemeinde Blankenheim aufging.
Zeitweilig Bedeutung erlangte Ahrdorf als Knotenpunkt zweier Eisenbahnlinien. Der in erster Linie aus militärischen Erwägungen errichteten Strecken Dümpelfeld - Ahrdorf - Hillesheim - Jünkerath (Eröffnung 1. Juli 1912, Einstellung des Betriebs: Sommer 1974) und Ahrdorf - Blankenheim (Wald) (Baubeginn: 1. April 1910, Eröffnung: 2. Mai 1913, Stilllegung: 3. März 1961). Der zur Einbindung der letzteren errichtete Tunnel beherrschte bis in die 1970er Jahre die Silouette Ahrdorfs. Auf Grund seines schlechten Erhaltungszustands musste er leider zugeschüttet werden. Der Ahrdorfer Bahnhof, 1 km unterhalb des Ortes im Ahbachtal gelegen, wurde nach der Streckenstillegung verkauft und seitdem u.a. auch zu Probeaufnahmen für Schallplattenaufnahmen genutzt (BAP: Für usszeschnigge! - 1981).
[Bearbeiten] Literatur
(Auswahl)
- 1000 Jahre Ahrdorf 970-1970, Schleiden 1970.
- Johannes Becker: Geschichte der Pfarreien des Dekanats Blankenheim, Köln 1993, S. 641ff.
- Christoph Bungartz, Ralf Gier, Peter Scheulen: Von der Eifel nach Amerika. Auswanderung nach Nordamerika 1840-1914, Euskirchen 2005. ISBN 3-935221-55-X
- Hans Henn und Annemie Reetz: Die Orte der Gemeinde Blankenheim in alten Bildern. Band 1. Meinerzhagen 1982. ISBN 3-88913-047-X
- Hans Henn und Annemie Reetz: Die Orte der Gemeinde Blankenheim in alten Bildern. Band 2. Meinerzhagen 1984. ISBN 3-88913-081-X
- Ralf Gier: Burg Freilingen, in: Um Burg und Quelle, Nr. 97, Dez. 2002, S. 35ff.
- Ralf Gier: Giefers- oder Blotzenmühle, Jakobsmühle, Fringsmühle - Die Geschichte der Ahrdorfer Mühle 1818-2006, in: Ülleweller Weckepeller, Dorfjahrbuch 2005, Uedelhoven 2005, S. 34-45 und Beilage S. 2-12 s.a. http://www.ahrdorf.de/html/plotzenmuhle.html
- Peter Neu: Die Arenberger und das Arenberger Land, Band 1-6, Koblenz 1995ff.
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden, Düsseldorf 1932, S. 430-432.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 22' 22" N, 6° 46' 39" O
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