Mülheim (Eifel)
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Basisdaten | |
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Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Kreis: | Euskirchen |
Gemeinde: | Blankenheim |
Einwohner: | 500 |
Postleitzahl: | 53945 |
KFZ-Kennzeichen: | EU |
Ortsvorsteher: | Helmut Körtgen |
Mülheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Blankenheim. Er liegt, umgeben von Wald, abseits der B 51 und der A 1 in etwa 500 m Höhe in einer Talmulde zwischen Blankenheim und Rohr.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Funde aus der Römerzeit (Steine und Münzen) zeugen von einer frühen Besiedlung der Region. Mülheim selbst wird jedoch erst 1300 urkundlich benannt. Bis 1571 mit den benachbarten Rohr (und Reetz) eine Pfarrei bildend, löste sich 1872 auch Reetz und wurde eigenständige Pfarre. Wahrscheinlicher Ursprung der Ortsgründung von Mülheim ist eine Mühle.
[Bearbeiten] Der Zweite Weltkrieg
Zu Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Mülheim von amerikanischen Truppen besetzt, später errichteten die nun verbündeten amerikanischen Streitkräfte südlich von Mülheim eine Station. Die umzäunte Station ist heute in Privatbesitz. Sie wird als "Tierfarm" benutzt und kann nicht frei betreten werden. Südöstlich von Mülheim bestand eine weitere Station, diese wurde von den belgischen Streitkräften betrieben. Noch bis Mitte der 1990er Jahre lagerten dort unterirdisch Raketen. Neben zahlreichen Gefallenen an West- wie Ostfront hinterliess der Zweite Weltkrieg auch in Mülheim selbst schreckliche Spuren. Bei einem Fliegerangriff am 27.September 1944, der vermutlich die Bahnanlagen zum Ziel hatte, erlitt neben weiteren Wohnhäusern der Kindergarten einen Volltreffer. Neben der Betreuerin verloren zehn Kinder ihr Leben.
[Bearbeiten] Auswanderer
Wie aus zahlreichen Nachbargemeinden, so suchten auch einige Mülheimer im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ihr Glück in der Auswanderung nach Übersee. Die Mehrzahl lebte als Farmer oder Handwerker in den USA und fand so ihr Auskommen. Der auf Grund einer Stiftung, seitens einer aus Blankenheim gebürtigen Amerikanerin und deren Tochter, 1901 "Auf dem Kalkbüsch", einen Kilometer westlich des Ortes, auf der höchsten Erhebung der Gemeinde Blankenheim, errichtete Aussichtsturm wurde bereits 1934 wieder abgebrochen. Von dem 12 m hohen Turm habe man bei guter Sicht den 60 Kilometer entfernten Kölner Dom erahnen können.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Johannes Baptist, errichtet 1737 durch Baumeister Cazzuola
- Grabstein des Kirchenbaumeisters Cazzuola in der Mauer am Kirchberg
- Kalkofen aus dem 19. Jahrhundert (teilrestauriert)
- Bahnhof (der ehem. Ahrtalbahn; der heutzutage als Jugendherberge genutzt wird)
- Reste des Bahndamms der ehem. Ahrtalbahn
- ehem. Mühle (Eichergasse, am Mülheimer Bach)
- Fachwerkhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts
[Bearbeiten] Sonstiges
[Bearbeiten] Lokalitäten
- Zwei Gaststätten
- Pfarrheim nebst Bücherei
[Bearbeiten] Feste
Zu Karneval gibt es einen Umzug mit Wagen und Fußgruppen und den obligatorischen Kamelle. Begleitend eine Kindersitzung und in der Woche darauf eine Prunksitzung im Pfarrheim. Neben dem Karneval und dem jährlichen Sportfest ist die Kirmes in Mülheim eines der größten Feste. Sie zieht sich über ein ganzes Wochenende und erfreut sich auch bei den Bewohnern der umliegenden Dörfer großer Beliebtheit. Hier vor allem die immer unter einem bestimmten Motto stehende Freitag-Abend-Disco. Samstag Abend wird traditionell der „Kirmesknochen“ ausgegraben, womit die Kirmes offiziell eröffnet ist.
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Koordinaten: 50° 26' 56" N, 6° 41' 3" O