Aktaion
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Aktaion (altgriech. Άκτέων oder Άκταίων, lat. Actaeon) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Aristaios und der Autonoë. Er wurde von dem Zentauren Cheiron erzogen, der ihn besonders in der Kunst der Jagd unterrichtete. Er ist eine Inkarnation des Hirschgottes, den man in fast allen Religionen der Welt kennt.
In Böotien, der Landschaft, in der der Mythos von Aktaion spielt, wurde Aktaion als Schutzgottheit gegen zu starke Hitze verehrt und wurde so vermutlich zum Sinnbild der zu stark durch Sonnenstrahlung verbrannten Natur.
Die Legende besagt, dass Aktaion beim Jagen in einem Tal bei Platää die Göttin Artemis (röm.: Diana; laut Ovid beobachtete Aktaion Diana bei ihrem Baderitual) traf, die mit ihren Nymphen im parthenischen Quell badete. Er wurde entdeckt, als er sie beobachtete, und von der Göttin mit dem Wasser der Quelle bespritzt, worauf Aktaion in einen Hirsch verwandelt, von seinen eigenen Hunden gejagt und auf dem Berg Kithäron zerrissen wurde. Heulend suchten die Hunde dann ihren Herrn im ganzen Land und wurden erst in Cheirons Höhle, wo sie sein Bild sahen, beschwichtigt.
Aktaion dagegen machte als Gespenst die Umgebung seines Sterbeortes, besonders die Stadt Orchomenos, unsicher. Erst als die Bewohner Orchomenos' ein Orakel befragten erfuhren sie, und daraufhin die Überreste des Jägers suchten und beerdigten sowie eine Statue des Gespenstes errichteten fand Aktaion Ruhe.
Nach einer Variante der Legende wurde Aktaion verwandelt, weil er durch seine Jagderfolge so übermütig geworden war, dass er von einem Altar der Jagdgöttin Diana geopfertes Fleisch nahm, um damit seine Hochzeit und seine Hunde zu versorgen.
Die bildende Kunst hat die Geschichte seiner Verwandlung und seines Todes mit einer gewissen Vorliebe behandelt. Ein berühmtes Beispiel ist Rembrandts 1634 fertiggestelltes Gemälde Das Bad der Diana mit Aktäon und Kallisto. Eine kleine (1774 gefundene) antike Marmorgruppe enthält das Britische Museum in London. Die Nymphen-Szene wird auch dargestellt an dem Aktäon-Kamin im Schloß Neuhaus bei Paderborn.
In Ovids „Metamorphosen“ werden die Namen seiner Hunde folgermaßen wiedergegeben: Aello, Agre, Agriodus, Alce, Astolus, Conace, Dorceus, Dromas, Harpalos, Harpyia, Hylactor, Hyläus, Ichnobates, Labros, Lachne, Lacon, Ladon, Laelaps, Leucon, Lysice, Malampus, Melanchaetes, Melaneus, Nape, Nebrophonus, Oresitrophus, Oribasus, Pamphagus, Poemenis, Pterelas, Stilbe, Theridamas, Theron, Thous, Tigris.
Siehe auch: Portal:Mythologie
[Bearbeiten] Weblinks
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