Albert Cohen
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Albert Cohen (* 16. August 1895 in Korfu, Griechenland; † 17. Oktober 1981 in Genf, Schweiz) war ein schweizerischer Schriftsteller französischer Sprache. Die Herkunftsfamilie war französischer Herkunft und Sprache, lebte jedoch in Griechenland. Die Mutter war Louise, geb. Ferro, eine Italienerin; der Vater war Marc Cohen, ein Industrieller. Albert Cohen war dreimal verheiratet. Er war jüdischer Konfession.
Die Familie zog 1900 nach Marseille, wo er aufwuchs und Freundschaft mit Marcel Pagnol schloss. 1915 - 1919 Jurastudium in Genf. 1919 nahm er die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Von 1926 bis 1932 arbeitete er in der diplomatischen Abteilung der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf, 1939 als Rechtsberater des "Intergouvernementalen Rates für Flüchtlinge". Nach einem Aufenthalt in Paris war er von 1940 bis 1946 Vertreter der "Jewish Agency for Palestine" in London. Zurück in Genf war er von 1947 bis 1954 Direktor des "Dienstes für den juristischen und diplomatischen Schutz der Flüchtlinge" bei der UNO. Weitere politische Ämter lehnte er ab zugunsten der Schriftstellerei.
Das Werk Cohens umfasst zum einen Teil persönlich gefärbte Schriften, wie die autobiografische Trilogie Le Livre de ma mère , 1954; O vous, frères humains, 1972 und Carnets 1978. Dazu zählt auch das Theaterstück Ezéchiel, 1933 an der Comédie Française aufgeführt. Andererseits verfasste Cohen Romane in einem heroisch-komischen Stil, wie Solal, 1930; Mangeclous, 1938; und Les Valeureux, 1969; die "Solal-Tetralogie" wird von manchen als sein Hauptwerk betrachtet. Auf eine satirische Weise beschreibt er darin eine Gesellschaft, die sich in Auflösung befindet. Die lustvolle Ironisierung der Leidenschaft, die als Mythos betrachtet wird, geht einher mit einer lyrischen Anbetung der Frau. In allen Werken Cohens spielt das Judentum eine wichtige Rolle.
[Bearbeiten] Werke
- Solal-Tetralogie
- Solal, dt. 1932, Übers. Franz Hessel & Hans Kauders
- Eisenbeißer, dt. 1984, Übers. Eugen Helmlé
- Die Schöne des Herrn (La Belle du Seigneur, 1968; Großer Romanpreis der Académie française) dt. 1983, Übers. Helmut Kossodo
- Die Tapferen, Übers. Andrea Spingler. Weidle, Bonn 2006 ISBN 3931135896
- Das Buch meiner Mutter, dt. 1971, Übers. Lilly von Sauter
[Bearbeiten] Literatur
- Barbara Honigmann: Das Gesicht wiederfinden. Über Schreiben, Schriftsteller und Judentum Hanser, München 2006 ISBN 3446206817 ISBN 9783446206816 (Reihe: Edition Akzente) darin ein Essay über Cohen.
- Nyssen, Hubert: Lectures d'Albert Cohen Actes Sud, 1981 (frz.)
- Goitein-Galperin, Denise: Visage de mon peuple. Essai sur A.C. 1982 (frz.)
- Blot, Jean: Albert Cohen Balland, Paris 1986 (frz.) 2. erw. Aufl. 1995 ISBN 2715810792
- ders. A.C. ou Solal dans le siècle Albin Michel, 1995 (frz.)
- Francillon, Roger: Histoire de la littérature en Suisse Romande III. De la Seconde Guerre aux années 1970 Editions Payot, Lausanne 1998 (über A.C.: S. 343 - 353)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Albert Cohen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- [1] - (französische Website) sehr viele Literaturangaben
Personendaten | |
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NAME | Cohen, Albert |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 16. August 1895 |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1981 |