Albert Geutebrück
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Albert Geutebrück (* 7. Januar 1801 in Gotha; † 13. März 1868 in Graz / Steiermark) war ein deutscher Architekt des Klassizismus in Leipzig.
Albert Geutebrück war Universitätsbaumeister und Stadtbaumeister in Leipzig, von 1823-1863 auch Leiter der Abteilung für Baukunst an der Leipziger Kunstakademie, der späteren Baugewerbeschule.
Seine beiden bedeutendsten Bauwerke befanden sich am Leipziger Augustusplatz: das 1831-1835 errichtete Hauptgebäude der Universität Leipzig, nach dem sächsischen König Friedrich August I. „Augusteum“ genannt. Die Fassade des Augustems beruht jedoch auf einen Entwurf von Karl Friedrich Schinkel, dem der Entwurf Geutebrücks zur Begutachtung vorgelegt wurde. Das Gebäude wurde 1893-97 durch Arwed Roßbach tiefgreifend umgestaltet und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg abgebrochen. Geutebrücks Aula der Universität galt als einer der schönsten Innenräume Leipzigs. Schräg gegenüber am selben Platz errichtetet Albert Geutebrück in den Jahren 1836-1838 die Hauptpost, ein langgestrecktes Gebäude mit klassizistischem Säulenportikus, das jedoch ebenfalls 1881-84 tiefgreifend umgebaut und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Durch die Bauten Geutebrücks wurden die städtebaulichen Konturen des von Johann Carl Friedrich Dauthe angelegten Augustusplatzes geschaffen, der einst als einer der schönsten Plätze Deutschlands galt.
Das Gebäude für die Deutsche Buchhändlerbörse in der Ritterstraße 12 an der Nikolaikirche (Leipzig) aus den Jahren 1834/36 wurde ebenfalls im Zweiten Weltkrieg zerstört. Erhalten geblieben sind lediglich das stattliche Bürgerhaus „Großer Blumenberg“ (1826/32) am Richard-Wagner-Platz und das spätklassizistische, 1860/61 erbaute Königliche Palais (Goethestraße 7 / Ritterstraße 26), welches als Unterkunft für den sächsischen König, zugleich Landesherr und oberster Rektor der Universität Leipzig, diente. Das Gebäude weist bereits stilistische Elemente der Neorenaissance auf.
Zwischen der Stadt Leipzig und dem sensiblen Geutebrück kam nie ein ausgesprochen gutes Verhältnis zustande, so daß er unmittelbar nach seiner Pensionierung die Stadt zusammen mit seiner Familie für immer in Richtung Österreich verließ, wo er im Alter von 67 Jahren verstarb.
[Bearbeiten] Literatur
- Birgit Hartung: Albert Geutebrück. Baumeister des Klassizismus in Leipzig; Leipzig, Lehmstedt-Verlag, 2003, ISBN 3-937146-05-9
- Nachkommen des Hutschmückers Heinrich Geutebrück aus Eckesey (Grafschaft Mark) in: Familie und Geschichte, Hefte für Familienforschung im sächsisch-thüringischen Raum, Neustadt a.d. Aisch, Degener Verlag, Heft 4, Oktober-Dezember 2000
Personendaten | |
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NAME | Geutebrück, Albert |
KURZBESCHREIBUNG | war ein deutscher Architekt des Klassizismus in Leipzig |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1801 |
GEBURTSORT | Gotha |
STERBEDATUM | 13. März 1868 |
STERBEORT | Graz / Steiermark |